Mi Cielo- Ich wache über dich

Kapitel 1

Mir dröhnt die Musik in den Ohren während ich auf den Boxsack einschlage. Es ist ein befreiendes Gefühl den schmerz in den Knöcheln zu spüren. Ich lasse all meinen Frust am Boxsack aus.

Warum mussten wir hier her ziehen? Es ist so unnötig.
Meine Mutter hat genug Geld, sie braucht keine Erweiterung der Firma.
Aber natürlich muss sie ihre Firma noch weiter ausbauen.
Nur um die Beste zu sein.
Meine Gefühle spielen dabei natürlich keine Rolle.

Plötzlich wird meine Musikanlage ausgeschaltet und meine Mutter sieht mich wütend an.
„Warum boxt du schon wieder ohne Handschuhe? Deine Knöchel bluten schon", fragt sie besorgt.
Ich rolle genervt mit den Augen und sagte „ich habe meine Handschuhe in meinem Zimmer vergessen und die blutenden Knöchel sind überhaupt nichts Neues und es tut auch nicht weh"
„ Trotzdem solltest du es nicht übertreiben Delaney" mahnt mich meine Mutter.
„Jaja! Warum hast du mich eigentlich unterbrochen?" Frage ich sie.
Meine Mutter seufzt „Ich wollte dir nur sagen, dass ich zu unseren neuen Nachbarn gehe und mich vorstelle.Willst du mitkommen?"
„Nein danke ich habe echt keine Lust mir das Gelaber von irgendeinem hundert Jahre alten Ehepaar anzuhören", sage ich genervt.
„Sei doch nicht gleich so genervt ich finde es doch auch nicht toll, dass wir wegen meinem Job umziehen mussten aber so ist es halt! Ich gehe dann mal rüber bin gleich wieder da!" sagt meine Mutter und verschwindet durch die Tür unseres Fitnessraumes oder besser gesagt meines Fitnessraumes.

Erstmal mein Name ist Delaney, aber alle meine Freunde nennen mich Del. Ich bin 16 Jahre alt und habe zwei ältere Brüder, die aber beide vor drei Jahren einfach abgehauen sind und dafür hasse ich sie. Sie haben mich alleine bei meiner Mutter und meinem Vater gelassen. Mein vater ist vor einem Jahr auch weggegangen worüber ich echt froh bin. Meine Mutter sehe ich sehr selten wegen ihres Jobs.

Ich schüttel den Gedanken an meine Brüder ab, gehe hoch in mein Badezimmer und stelle mich unter die Dusche.
Das warme Wasser lässt mich kurz alle meine Sorgen vergessen.

Als ich fertig bin, steige ich aus der Dusche und ziehe mir eine Jogginghose und einen grauen Pulli an.
Ich desinfiziere meine blutenden Knöchel und verbinde sie mit einem Verband.

Meine langen braunen Haare föhne ich schnell und schmeiße mich dann auf die Wohnzimmer Couch um mir eine Serie reinzuziehen.

Nach einigen Folgen schaue ich auf mein Handy und stelle fest, dass es schon 19 Uhr ist.
Ich bin schon echt hungrig weswegen ich schnell im Internet nach einer Pizzeria suche und dort eine Pizza magharita(?) und eine Pizza diabolo bestelle.

......

Nach einer halben Stunde klingelt es an der Tür und ich springe hungrig auf um den Pizzalieferanten die Tür zu öffnen.

„Hallöchen" öffne ich fröhlich die Tür
„Na da freut sich jemand auf die Pizzen" lacht der Pizzalieferant
„Wer freut sich nicht auf Pizza?" fragend schaue ich ihn an
„Ich bin nicht so ein Fan von Pizza" antwortet er mir
Ich schaue ihn fassungslos an
„Was!!! Warum bist du dann Pizzalieferant?"
„Naja ich brauchte einen Job und die Pizzeria bezahlt sehr gut also..." er macht eine Handbewegung
„Aha, ich kann immer noch nicht glauben, dass es Menschen gibt die keine Pizza mögen" Murmel ich
Er lacht
„Wie viel muss ich dir geben?" Frage ich ihn
„16 Dollar Bitte"
„Einen Moment"

Ich laufe kurz zur Garderobe um mein Portmonee aus der Tasche zu holen

„Mach 18 Dollar " sage ich ihm und gebe ihm den 20 Dollar Schein „Obwohl eigentlich müsste ich dir weniger geben"
„Warum?"
„Naja du magst keine Pizza" antworte ich ihm vorwurfsvoll
Er lacht wieder nur

Ich beobachte ihn dabei, wie er sein Portmonee hervorholt und mein Wechselgeld heraussucht

Ich betrachte ihn genauer.
Er ist ungefähr in meinem Alter, vielleicht ein, zwei Jahre älter
Er ist hübsch. Braunes kurzes Haar, welches ihm in die Stirn fällt.
Er ist muskulös, soweit ich das beurteilen kann.
Seine Augen haben die Farbe von flüssiger Schokolade
Sein Gesicht hat leichte Konturen, aber nicht zu starke
Seine Lippen sind voll

„Hallo?" eine Hand wedelt vor meinem Gesicht hin und her
„Ohh... Sorry" entgegne ich peinlich berührt
Er gibt mir das Restgeld
„Alles gut, willst du meine Nummer?" fragt er mich grinsend
„Ähh... ja, warum nicht" antworte ich ihm perplex

Ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche und gebe es ihm
Da fällt mir was ein

„Wie heißt du eigentlich?" Frage ich ihn
„Achso das habe ich ja total vergessen. Ich bin Gabriel und du bist?"
„Ich bin Delaney aber du kannst mich Del nennen"
„Schön dich kennenzulernen" lachend hält er mir seine Hand hin
„Gleichfalls" ich greife lachend nach seiner Hand und schüttle sie

Er gibt mir mein Handy wieder und wir verabschieden uns

Mit den Pizzen in der Hand laufe ich in die Küche und stelle die diabolo pizza auf dem Tresen in der Küche ab.

.....

Nach ein paar weiteren Folgen höre ich wie die Haustür geöffnet wird und meine Mutter Eintritt. „Hast du dir was zu essen bestellt Delaney?", fragt sie „ja habe ich, deine Pizza liegt in der Küche. Müsste aber schon kalt sein.", rufe ich ihr zu.
„Danke"
Sie kommt ins Wohnzimmer und setzt sich zu mir auf die Couch.
„Sorry das ich so spät bin. Die Nachbarin war sehr nett und sie ist nicht hundert", erzählt sie mir schmunzelnd, „Sie hat außerdem eine Tochter in deinem Alter und einen Sohn der zwei Jahre älter ist als du. Mit ihr wirst du dich bestimmt super verstehen".
Ich verdrehe meine Augen und sage sarkastisch, „Toll ich freu mich schon sie kennenzulernen"
„Lern sie doch erstmal kennen! Du kannst ja mal rüber gehen"
„Nein! Das werde ich ganz bestimmt nicht machen!" sage ich gereizt.
„Schon gut du musst ja nicht gleich so gereizt sein... ich muss morgen auf eine einwöchige Geschäftsreise."
„Ist ja nichts Neues" murmle  ich leise und sage lauter, „Ok dann bis in einer Woche! Gehe jetzt schlafen"
„Bis nächste Woche mein Schatz".
Ich verziehe mein Gesicht wegen des Spitznamen den sie mir gibt und gehe nach oben um mich fertig zu machen. Danach lege ich mich in mein Bett, denn morgen fängt die Schule an. Yeahhh eine neue Schule!!!! (Sarkasmus)

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