Ein Auto fährt durch den Regen auf den Hof der Tanzschule. (Musik spielt)
In der Tanzschule, geht der normale stressige Alltag los. Die Wettkampftrainings Tanzstunde beginnt. Es gehen viele Eltern über den langen Flur der aufgebaut ist wie in einer amreikanischen highschool. Schließfach an Schließfach und Schließfach an Tür, ein Raum folgt auf den anderen bis der Gang im Großen Kristallsaal endet. In diesem Saal hängt ein gigantischer Kronleuchter, der sich dreht.
Jessy kommt in den Vorbereitungsraum in dem ich schon wartet:„Hey Großer. Wie geht's dir?". „Gut, Gut, nur der regen stört! Und dir?", antwortete ich während wir uns Begrüßung umarmen. „ Auch gut soweit!", sagt sie in einem genervten Unterton. „Wie geht's deinem Bruder? ". „Wie soll's ihm schon gehen ... er sitz den Tag über nur rum und macht nichts! Und für diese Faulheit wird der auch noch in Schutz genommen und das von allen...!"
„Och Jessy, du weist genau an was das liegt! Dein Bruder kann nichts dafür das er MS hat. Und das weist du auch und du weist das er lieber helfen würde als in seinem Rollstuhl vor sich hin zu gammeln!". „ Na toll! Wenn du so viel Verständnis für ihn hast, dann lass uns tauschen!", schreit Jessy mich an. „Du weist genau, das ich zuhause alles machen muss, auf meinen Bruder aufpassen, den Haushalt schmeißen ... und alle sagen das ich mich auf sie konzentrieren soll. Alle wollen etwas von mir. Mein Freund hat schlussgemacht ... weil ich einfach keine Zeit mehr für ihn hatte, aber statt Verständnis seinerseits trennt er sich lieber. Männer sind doch alle Arschlöcher!" behauptet Jessy wutentschlossen mit Tränen in den Augen. „Und was ist mit mir? Entäusch ich dich? Sag ich dir du sollst nichts mehr mit deinen Freunden machen und dich nur auf die Schule oder deinen Bruder konzentrieren?", sagte ich mit einem enttäuschten gekränkten Unterton während sie sich aufrichtet und mich anschaut. Sie nahm mich in den Arm, ganz fest, und flüsterte mir in mein Ohr: „Ja du, du Felix. Du bist die Ausnahme, und dafür liebe ich dich. Du bist immer für mich da, nimmst dir immer Zeit und versuchst mich immer zu verstehen. Du willst Probleme lösen bevor sie auftauchen.". Eine gefühlte Stunde hielten wir uns im Arm, bis plötzlich ein Stimme in den Raum voll Dunkelheit und negativer Stimmung vordringt. „Hey, kuscheln könnt ihr nachher immer noch. Jetzt ist Probe!". „Ist gut John wir kommen ja schon, Johnyyy.", sagte sie ihm lächelnd ins Gesicht, es war dieses lächeln das sie immer auf ihr Gesicht zwingt wenn sie eigentlich losheulen will.
Johnyyy, wie wir ihn alle nennen heißt eigentlich John. Aber John ist so langweilig gewesen und seit er auf den letzten Faschingsball als Pirat verkleidet gekommen ist, verfolgt ihn der Spitzname Johnyyy. John ist unser Tanzlehrer, er ist neben Joseph der beste und coolste Tanzlehrer unserer Schule und leitet die Wettbewerbskurse.
Jessy und ich sind mittlerweile seit 1 ½ Jahren ein Tanzpaar. Mir ihr habe ich den Kurs für Wettkämpfe damals begonnen. Sie ist nicht die beste Tänzerin aber eine gute Freundin. Jessy wusste auch als einzige aus unserem Kurs das ich die neue, Anna, super fand. Ich wusste nicht warum aber ich fand sie total süß, und musste ständig an sie denken. Ich hatte aber auch das Gefühl das ich sie schon irgendwoher kenne, aber ich bin nicht auf den hauch einer Idee gekommen woher.
Naja Jessy sagte mir immer wieder das ich zum ‚tanzen' hier sei und nicht zum flirten. Mir fiel es allerdings schwer es zu unterlassen da, sie mich die ganze Zeit anlächelte.
Nachdem wir getanzt hatten und der Kurs zu Ende war, redeten Jessy und ich noch eine weile im Regenschauer der anbrechenden Nacht. Wir redeten über Gott und Welt, aber vor allem (und das nervte sie) über Anna, die neue. Als ihr Vater dann kam und uns abholte waren wir bis auf die Socken durchnässt, sodass ich mich zuhause erst einmal duschen und umziehen musste. An diesem Abend lag ich noch lange in meinem Bett und fragte mich woher ich Anna bloß kenne, aber desto länger ich daran dachte desto mehr Zweifelte ich an mir selbst. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wo ich dieses süße und bezaubernde Mädchen schon einmal gesehen habe. Langsam fing ich an den glauben zu verlieren und mich zu fragen ob ich mir das nicht alles nur einbilde, nur einbilde das ich sie kenne. Als ich dann irgendwann einschlief habe ich nur von ihr geträumt. „Die Gedanken sind frei, mein Leben ist frei und doch kann ich mich nicht entscheiden. Ich weiß nicht ob ich auf mich, oder auf Jessy hören sollte. Ob ich Anna anschreiben oder gar ansprechen soll. Ich weiß es nicht, und dieses unklare fängt meine Gedanken ein und lässt sie nicht mehr los."
Am nächsten Tag in der Schule merkten meine Klassenkameraden und meine Freunde das irgendetwas mit mir nicht in Ordnung war, sie meinten ich wäre so abwesend, so neben der Spur. Hätte einfach nicht mehr gewusst wo vorne und hinten oben und unten ist. „Felix erzähl, was los mit dir? Du bist doch sonst immer der Stein unter uns, der nichts über seine Emotionen zeigt der, allen Fragen über die Familie ausweicht und über Freunde. Heute bist du wie ausgewechselt! Also sag was verdreht dir die Gedanken?", dies fragte mich Jan-Philipp (JP), mein bester Kumpel, nachdem er mich von den anderen weg gezerrt hatte. „Was soll sein, ich darf doch auch einmal nett sein oder? Einfach die harte Schale zuhause lassen. Manchmal tut auch mir es gut offen über Dinge zu reden." JP wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, das ich einen Tanzkurs mache. Ich hatte es ihm nicht gesagt da ich nicht wollte das es Gelächter oder Gerüchte gibt. „Felix, ich kenn dich seit dem Kindergarten, ich weiß wie du tickst und so wie du jetzt tickst hast du dich noch nie in der Schule verhalten. Und ich merke das dir irgendetwas den Kopf verdreht!" „Nein wirklich es ist alles in Ordnung, alles ist gut!", sagte ich und schaute ihn ernst und seriös an wie ich es für gewöhnlich in der Schule tat. Ich habe obwohl ich meine starke Fassade danach wieder an den Tag legte in der Schule nie Anna vergessen, ich habe die ganze Zeit das Bild von ihr vor meinen Augen gesehen, wie sie mir zuwinkt und mich mit ihrem bezaubernden Augen ansieht, das durch ihr süßes breites lächeln verstärkt wurde.
In der nächsten Stunde hat JP andere Geschütze aufgefahren da er wissen wollte was mit mir los ist und hetzte mir Michelle auf den Hals. „Na, du", kam sie an, legte ihre Hände auf meine Schulter und stütze ihr Kinn darauf, „Wie geht's dir so?". „Wie immer, genauso gut wie beschissen, normal halt." Ich hab das mit einem gewissen Unterton gesagt, der ihr eigentlich zu verstehen hätte geben sollen, das ich nicht reden möchte." „Hast du demnächst mal wieder Zeit?", fragte sie mich, während sie mich anschaute als ob sie mich gleich küssen wollte. „Ich weiß es nicht, ich muss noch Referate machen, ins Training gehen und hab mich schon mit anderen Verabredet ... also diese Woche wird es schwer. Geht bei dir nächste Woche Montag?", ich habe sie mit Absicht nach Monatag gefragt, da ich genau weiß, das sie da nie Zeit hat weil sie bei ihren Großeltern ist und außerdem hatte ich keine Lust mich mit ihr zu treffen. „Nein, tut mir leid, da bin ich bei meinen Großeltern", hat sie mir wie ich es erwartet hatte geantwortet: „Aber den Rest der Woche hab ich frei.". In diesem Moment kam zum Glück unsere Mathelehrerin herein, aber die Freude legte sich schnell wieder. Sie kam nur um uns zu sagen das wir eine Freistunde haben. Die klasse sprang wie ein Rudel Wildschweine auf und stürmte durch die Tür in den Flur. Sie stürmten auf den mit Sonne überdeckten Schulhof, der zu dieser Zeit immer Menschenleer war. Wenn man alleine über den Hof ging hatte man durchaus das Gefühl das man in einer Geisterstadt gelandet ist.
Ich für meinen Teil wollte den anderen Hinterherstürmen da ich den Bus grade kommen sah. Leider konnte ich mir diese Idee gleich wieder abschminken. Ich hatte völlig vergessen das ich heute in die Stadt und nicht nach Hause fahren musste, vor lauter Anna in meinem Kopf hätte ich beinahe vergessen das heute Tanzkurs ist.
Im Tanzkurs angekommen, ist mir als erstes aufgefallen das ich mein Schlüssel vergessen hatte, mein Spint war zu und ich kam nicht an meine Tanzschuhe ‚Johnyyy wird mich umbringen' zwei Tage vor dem Wettbewerb bei der vorletzten Probe steh ich ohne Schuhe da. Ich saß auf dem Boden vor meinem Spint und fing an zu weinen ... ohne mich läuft nicht ... das ist wie wenn man Romeo und Julia ohne Romeo gedreht hätte. Ich fühlte mich so schuldig so scheiße ... wegen mir ist die komplette Probe im Eimer.
„Was ist los?", hörte ich eine kräftige männliche dominante aber doch gefühlvolle leise Stimme zu mir sprechen. Ich dreht mich um: „Ach, Joseph ... alles ist kaputt ... alles ist im Eimer alles ist hinüber." Als diese Worte über meine Lippen flossen, setzte er sich neben mich und drückte mir ein Taschentuch in die Hand. Ich wunderte mich das die Spinte an die er sich lehnte sein Gewicht aushielten, und nicht eindellten." Jetzt beruhigst du dich mal wieder und dann erzählst du mir ganz in Ruhe was los ist."
Joseph ist ein guter Freund meiner Familie und kennst mich seit es mich gibt. Er ist jedes Wochenende bei uns zu Besuch. Er kennt mich meine Familie, meine Schwester, meine Großeltern, er und mein Vater waren damals die besten Freunde die es gibt sie haben alles zusammen durch gestanden ... einfach alles. Nachdem ich ihm erzählt habe das ich stress mit meinen Freunden hätte und nicht mehr wüsste was ich machen sollte und dann, noch alles was sonst so passierte, alles außer das ich Anna nicht mehr aus meinem Kopf schlagen konnte.
„Und warum stehen dir jetzt Tränen in den Augen Großer? Das ist doch der Grund, warum du mir einen Zweitschlüssel gegeben hast!" „Daran hab ich gerade gar nicht gedacht Joseph", ich hatte den Kopf mit den Gedanken an Anna so überfüllt, das ich nichteinmal mehr daran gedacht habe. Und ich versteh bis Jetzt noch nicht was ich machen soll?