kapitel drei - angebissen

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DER HIMMEL BRACH AUS, BEVOR sie Dongnae-gu verlassen hatten

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DER HIMMEL BRACH AUS, BEVOR sie Dongnae-gu verlassen hatten.

Regentropfen zerschellten leise auf dem Dach des Wagens, begleiteten den rhythmischen Takt des Blinkers. Yoongi hatte die Wange an einer Hand abgestützt, hielt nicht nur das rot leuchtende, verschwommene Licht der Ampel im Auge. Aus seinem äußersten Blickwinkel beobachtete er seinen Beifahrer, der so tief im Sitz heruntergerutscht war, dass sein Genick brechen würde, sollte ein Auto jetzt in ihr Heck krachen.

Jimin wippte den Kopf zur eingängigen Musik, die leise aus dem Radio dudelte. Es war irgendein Hit-Song, den sie heutzutage rauf- und runterspielten. Er hatte die Hände unter den Oberschenkeln vergraben und trotz der lauen Außentemperatur die Sitzheizung eingeschaltet, schien jedes Quäntchen Luxus abzugreifen, das der Streifenwagen zu bieten hatte. Die Ampel sprang auf grün, Yoongi schaute zurück nach vorn und betätigte die Schaltung.

Bemerkenswert wenig hatten seine Kollegen ihm heute Nacht bei seiner Verhaftung abgenommen. Ins Plastiktütchen auf seinem Schoß waren lediglich ein Smartphone mit zerkratztem Display, ein Wohnungsschlüssel und eine halbleere Packung von Zigaretten verwahrt worden. Dafür baumelten von seinen Ohren silberne Schmuckstücke, in deren tropfenförmige Anhänger das unverkennbare, elegante Logo von Chanel eingraviert worden war. Erst jetzt erkannte Yoongi auch, dass seine rote College-Jacke das stolze, grün-rote Streifenemblem von Gucci auf der Brust trug.

Er war verwirrt. Für einen wohlverdienenden Arbeitnehmer war ihm der Junge zu jung und eigensinnig erschienen, für einen armen Kerl schmückte er sich mit zu teuren Federn. Die Ambivalenz seines Erscheinungsbildes gab Yoongi nicht nur monetäre Rätsel auf.

Jimin war hübsch. Bildschön gar darin, wie das grelle Licht in den vorbeiziehenden Reklametafeln sein Profil illuminierte. Es warf bunte, vergängliche Schatten auf seine weichen Wangen und erhellte die markanten Merkmale in seinem puppenhaft modellierten Gesicht; das plumpe Lippenpaar, seinen hohen Nasenrücken und die schläfrig-schönen, großen Augen, mit denen er das verregnete Busan betrachtete.

Yoongi erwischte sich öfter als ihm lieb war dabei, wie er in Rotphasen zu ihm herüberschaute, um sich klammheimlich an seiner Schönheit zu laben. Er hatte etwas Einnehmendes, nicht nur aufgrund seiner frechen, ungezügelten Art. Yoongi war sich ziemlich sicher darin, nie einem attraktiveren Jungen begegnet zu sein—trotz oder vielleicht sogar gerade wegen seiner ungewöhnlich bunten Haarpracht.

Falls Jimin seine häufigen Blicke bemerkte, kommentierte er sie nicht weiter. Hier und da gab er gelassene Anweisungen von sich, die den Streifenwagen durch den zähen Verkehr der Metropole indizierten, die an diesem Nachmittag wahrlich schleppend nur funktionierte. Yoongi beschränkte seinen Sprachanteil in ihren eintönigen Gesprächen auf ein Minimum. Er wurde immer noch von Kopfschmerzen geplagt, hatte sich seinen Geburtstag gänzlich anders vorgestellt und konnte es nicht über sich bringen, womöglich noch ein Kompliment über seine Lippen rutschen zu lassen. Nicht für Jimin, wenn dieser ihn eine gute Stunde zuvor noch an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte.

A.C.A.B. ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt