Schwarz-weiß

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Ship: Frostiron
Words: 662
Notes: Heute mal ein kurzes Kapitel.

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,,Hilfe" kam es ungewollt über meine Lippen, als ich hochschreckte und mich sitzend und mit einer Schweißschicht überzogen in meinem Bett wieder fand. Ich fixierte das Gemälde das gegenüber von meinem Bett an der Wand hing. Schon wieder. Immer das gleiche. Mein Therapeut meinte die verlaufenden, ruhigen Farben würden mich beruhigen. Lüge. Ich war nicht noch mal zu ihm gegangen. Doch als die Albträume nicht besser wurden schaffte ich mir doch so ein hässliches viel zu teures Teil an. Nur um sicher zu gehen, dass es wirklich nichts brachte.

Frustriert fuhr ich mir über das Gesicht. Ich streckte meine Hand aus und fuhr über die Bettseite neben mir. Nur um sicher zu sein, dass er wirklich nicht da war. Doch das wusste ich auch schon als ich aus meinem Traum hochschreckte.

Wann er wohl zurück kommen würde? Heute Abend? Morgen? Nächste Woche? Nächsten Monat?

Manchmal hatte ich das Gefühl mein Leben war ein Film aus den 1930ern. Er kann schon spannend sein genau wie die Filme heute und auch interessant. Aber er kommt trotzdem nicht am die Heutigen ran. Denn etwas fehlt. Das Schwarz-weiß reicht einfach nicht aus. Damit kann er niemals besser als gut sein. Zumindest nicht für die meisten Menschen. Zumindest nicht für mich.

Doch ich wusste nicht wo ich meien Farbe herbekommen sollte. Ich kannte den Laden nicht in dem ich meine Farbe kaufen konnte. Aber gleichzeitig wusste ich, dass ich mich selbst belog. Denn ich wusste wo meine Farbe war. Oder besser gesagt wer. Nur wenn der Gott bei mir war, konnte ich die Farben sehen, die sonst nur durch Kontrast simuliert wurden.

Das Problem war nur, wenn er ging, ging mit ihm die Farbe. Ich wusste nicht wo ich eigene finden konnte.

Wenn Loki bei mir war, waren meine Probleme verschwunden, die Erinnerungen und Albträume nur noch eine schwache Erinnerung. Keine Negativen Emotionen. Doch er war unberechenbar und ging wann er wollte. Meine Farbe war meine Droge und genau in diesem Moment konnte ich sie Entzugserscheinungen so deutlich spüren wie selten.

Und wenn er ging dann nahm er nicht nur die Frabe mit sich sondern ließ neben der Hoffungen auf seine Rückkehr noch etwas anderes da. Die Zweifel, die Angst und die Schuld.

Wegen ihm war ich immer Tagelang, nach seinen Besuchen, in hab-Acht-Stellung und konnte mich nicht konzentrieren. Er ließ mich die Verantwortung für ihn tragen. Denn fals er etwas anrichtet, das Menschen verletzte oder tötete, war ich schuld weil ich ihn schon längst hätte verraten können. Warum war ich zu schwach um seine Anwesenheit den Avengers zu melden? Warum ließ ich zu dass ich mich jedes Mal so fühlte?

Die Antwort war einfach. Warum nahm ein Junkie die nächste Dosis obwohl er wusste, dass er sich damit zerstörte? Weil es eine Sucht war. Für das kurze High ist das lange Down doch in Kauf zu nehmen, oder? Oder?

Manchmal Zweifelte ich daran. Doch selbst wenn ich es schaffte mir  darüber klar zu werden, kam die Körperliche Abhängigkeit noch dazu. Die Albträume die mit ihm einfach verschwunden waren oder  das Essen das auf einmal wieder genießbar war. 

Wochen, Tage in denen alles Schwarz- weiß war. In dem ich Loki anfing noch mehr zu hassen als mein elendiges Leben. Doch dann tauchte er wieder auf.

Seine schwarzen Haare so weich, seine Lippen so verführerisch, sein Körper so perfekt. ,,Hi, Darling. Hast du mich vermisst?" Und schon was alles vergessen. Alle Bedenken, alle Probleme und alle Wut. Denn außer Loki gab es nichts mehr. Wenn sich unsere Lippen berührten war vergessen, dass Loki wusste wie es mir ging wenn er verschwand und mich trotzdem verließ. Dann war vergessen dass er sicherlich schlimme Taten begangen hatte und auch dass es wahrscheinlich alles nicht echt war. Das hässliche Bild war vergessen und erst wieder am nächsten Morgen erinnerte ich mich, dass all das  existierte.

Schon längst hatte ich realisiert, dass das keine Liebe war. Es war Abhängigkeit. Diese Abhängigkeit war das einzige was uns zusammen hielt. Was soll ich sagen? Der Gott liebe es  gebraucht zu werden.

Frostiron OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt