Kapitel 2 (Kian)

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Es war schon Abend als ich an einem Tisch in meinen Gemächern saß und das dumpfe Klopfen der Wachen an meiner Tür mich aus meiner Arbeit riss. Ich verdrehte die Augen, weil sie genau wussten das ich so eine Art von Störung hasste. ,,Herein." sagte ich schlecht gelaunt. ,,Ich hoffe es ist wichtig, wenn ihr mich bei meiner Arbeit stört, General!" General Zmirnov war ein durchschnittlich gebauter Mann, sein Haaransatz war im Laufe der Jahre deutlich zurückgewichen und auch sein Bauch wurde zunehmend immer runder. ,,Eure Hoheit..." er stotterte wie ein Bauerntrottel. ,,Kommt zum Punkt, Zmirnov!" so langsam verlor ich die Geduld. Er räusperte sich ,,Eure Hoheit... Euer Vater... Er..." Ich rollte mit den Augen, dieser Nichtsnutz konnte nicht mal ,,Nun sprecht schon. Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit, um mir euer gestotter anzuhören!" Zmirnov schloss seine Augen für einen Moment, dann sprach er endlich wenn auch etwas leise. ,,Euer Vater. Er wurde ermordet." Die Worte drangen erst nicht zu mir durch und ich musste fast Lachen. Das konnte gar nicht sein. ,,Zmirnov, ich wusste gar nicht das sie zu Humor in der Lage sind!" Ich lächelte und vielleicht ignorierte mein Verstand den Gedanken das er gar nicht scherzte. Der General schaute mich mit mitleidigen Augen an. ,,SAGT DAS IHR SCHERZT!" er schüttelte Langsam den Kopf ,,Ich scherze nicht, eure Hoheit... Meine Männer fanden ihn Regungslos in seinen Gemächern." Ich hatte meinen Verstand inzwischen wieder im Griff stampfte in Richtung Tür. ,,Folgt mir. Ich muss es mit eigenen Augen sehen." Zmirnov eilte mir hinter her, auch wenn es ihm offensichtlich schwer fiel, mit seinen kurzen dicken Beinen. ,,Gibt es schon einen Verdächtigten und warum wurde seine Heilerin nicht gerufen?" Ich schaute grimmig gerade aus als wir die Treppen hinaufstiegen wusste aber das der General hechelte wie ein Hund. ,, Ja... Allerdings... konnten wir... seine Heilerin... nicht... rufen weil... sie ihn getötet hat..." In meinen Gedanken rief ich mir seine Heilerin in den Kopf, wie war ihr Name noch gleich Maria? Nein. Mallora? Auch nicht. ,,Wie hieß die Heilerin nochmal?" ich drehte mich im gehen zu General Zmirnov, der so aussah als hätten wir gleich zwei Tote. ,,Mallory Slazlov, eure Hoheit." Es war mehr ein Keuchen als ein Satz aber mir erschien ein Bild von ihr in meinem Kopf. Sie war zwar nicht schwach gebaut und auch nicht hässlich aber wäre definitv nicht in der Lage, König Pyotr zu überwältigen.

Wir betraten nun die Königlichen Gemächer und mir wurde fast schlecht bei dem Anblick. Der Körper meines Vater lag einfach da. Seine Brust hebte sich nicht aber seine Augen waren weit aufgerissen. Über sein Gesicht waren dunkelblaue, was schwarze Schlieren zu erkennen. Wie als wäre er vergiftet worden. ,,Ich hoffe ihr habt diese Hexe gefangen genommen, Zmirnov?!" zischte ich ihn an. ,,Nein mein Herr. Sie konnte entkommen, aber meine Männer verfolgen sie schon." er blickte auf seine Füße als wüsste er genau so gut wie ich das seine Soldaten hohle Taugenichtse waren. So bald ich gekrönt werden würde, würde ich so einiges ändern. Unser Militär war schon seit Jahren nicht mehr das, was es einmal war. Eher eine Lachnummer. Ich gab ein grummeln von mir. ,,Ich werde sie selber verfolgen. Macht mein Pferd fertig und besorgt mir Proviant!" Der General schaute mich verdutzt an. ,,Aber mein Herr! Wer wird sich nun um die Angelegenheiten hier kümmern?" Ich rollte mit den Augen, solangsam nervte er mich. ,, Ihr werdet die Militärischen und Strategischen Aufgaben übernehmen und meine Mutter alles andere. Verstanden?" Er nickte nur. ,,Jetzt kümmert euch um mein Pferd. Ich werde gleich losreiten." Das waren meine letzten Worte zu Zmirnov. Ich wollte noch kurz zu meiner Mutter also eilte ich den Flur entlang und klopfte leise an die schwere Holztüre. ,,Ja?" hörte ich aus dem inneren, dann trat ich ein. ,,Mein Schatz!" Meine Mutter trat vor mich und ihr war anzusehen, das sie viel geweint hatte. Sie schloss mich in ihre Dünnen Arme. Sie glaubte wahrscheinlich mich damit zu trösten, aber es tröstete sie wahrscheinlich mehr. ,,Mutter?" fragte ich und schob sie ein Stück weg von mir. ,,Ich werde der Heilerin folgen! Ich werde Vater rächen! Bis dahin bitte ich dich einige Aufgaben zu übernehmen die bei Hofe anfallen. Bist du dazu in Stande?" Sie nickte. ,, Pass auf dich auf mein Sohn!" schniefte sie. ,,Werde ich Mutter." sagte ich und verlies die Gemächer. Ich zog meinen wärmsten Mantel an und eilte auf den Hof. Mein Pferd, Barthelomeus, stand gesattelt am Torbogen und als ich aufsattelte, wieherte der schwarze Rappe.

Nun ritt ich, in die Pechschwarze Nacht, um die Mörderin meines Vater und dem nun ehemaligen Königs von Oskandor, zu jagen.

Fänger des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt