Kapitel 1

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Freitagmorgen
Es war sehr früh als mein Wecker klingelte. Die Vögel draußen zwitscherten schon und die Sonne schien in mein Zimmer.
Ich drückte die Schlummertaste auf meinem Wecker und blieb noch eine ganze Weile mit offenen Augen liegen, bis ich realisierte, dass ich nur noch eine halbe Stunde Zeit hatte um mich fertig zu machen und meinen Bus zu erwischen. Also begann ich schnell damit mich anzuziehen. Ich schminkte mich, aß einen Happen und putzte mir die Zähne.
Auf dem Weg nach unten verabschiedete ich mich noch von meiner Mutter und rannte zur Bushaltestelle.Dort stand Kate, meine einzige Freundin, die immer für mich da war:,,Schönen Guten Morgen Laetitia. Na hast du mal wieder verschlafen?"
Ich antwortete:,,Nenn' mich doch bitte nicht so Katherina. Ja leider, ich bin froh, dass ich den Bus noch geschafft habe."
Als wir dann in der Schule waren wurde ich schlagartig wieder müde und hoffte, dass der Tag schnell vorbeigehen würde.
Gegen 14:00 war ich dann endlich wieder zu Hause und wurde von meiner Mum schon überfreundlich begrüßt, was für sie eigentlich nicht so typisch war:,,Na Schatz wie war dein Tag so?"-,,Naja wie immer ziemlich langweilig und bei dir so?"-,,Super! Ich habe heute einen Anruf von der Firma aus Volterra bekommen, wo ich mich beworben hatte. Sie meinten, dass sie sehr erfreut darüber wären, wenn ich bei ihnen arbeiten würde."-,,Oh mein Gott. Das ist ja toll, aber heißt das jetzt das wir nach Italien ziehen?"-,,Ja Schatz. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, aber das ist kein Home-office Job. Ich muss vor Ort sein, um mir alles erst einmal anzusehen. Ich weiß, dass es hart für dich ist aber wir werden dort nur hinziehen wenn du damit zu 100% einverstanden bist und die Firma mir auch zusagt."-,,Ich weiss nicht so recht. Aber wenn du meinst, dass du dir das dort erst einmal alles anschauen willst, wäre ich damit einverstanden. Ich würde alles tun damit du endlich mal ein glückliches Leben führst, nach der Sache mit Dad."
Sie guckte nach unten und atmete tief ein und aus. Es war echt hart, was damals passierte, aber ich hoffte sie könnte seinen Verlust irgendwann überwinden.Ich hatte meinen Vater nie kennengelernt. Meine Mutter meinte, er hätte uns direkt nach meiner Geburt verlassen und das sie sich an seinen Namen nicht mehr erinnern könnte. Nur irgendwie kam mir die ganze Sache komisch vor.
Es konnte doch nicht sein, dass sie sich nicht mehr an den Namen ihres Ex-Mannes erinnert, mit dem sie sogar ein Kind hatte, aber ich wollte lieber nicht genauer nachfragen, da es eh nur alte Wunden aufreißen würde.
Nach dieser kurzen Gesprächspause blickte sie mich wieder an und meinte:,,Ach wie lieb von dir. Also wenn du nichts dagegen hast könnten wir theoretisch schon morgen fliegen. Ich habe nämlich schon Tickets geholt, weil ich gehofft hatte, dass du Ja sagen würdest."- ,,Oh Ja alles klar. Ich geh dann mal meine Tasche packen.Was hättest du denn gemacht, wenn ich Nein gesagt hätte?"-,,Dann hätte ich dein Ticket zurückgegeben und du wärst hier ein paar Wochen alleine gewesen."-,,Hm hört sich auch nicht schlecht an, aber ich glaube ein wenig Abstand von allem hier tut mir auch mal gut."-,,Na siehst du. Wer weiss, vielleicht ist Volterra der Beginn eines neuen Lebens für uns Beide."
Ich blickte nach unten und meinte:,, Hm, ja vielleicht ist es das."
Dann hob ich meinen Ranzen wieder vom Boden auf und ging rauf auf mein Zimmer, um meine Tasche zu packen.

Ich schmiss meinen Ranzen in die Ecke und kramte meine alte Reisetasche aus dem Schrank. Sie war so verstaubt, da wir ewig nicht verreist waren und wenn dann nur innerhalb Deutschlands. In meinem Kleiderschrank befanden sich nicht gerade viele Sachen, weil meine Mutter als Boutique Mitarbeiterin zwar nicht schlecht, aber auch nicht richtig viel verdiente und sie außerdem Alleinerziehend war. Deswegen musste ich auch nach der Schule öfters als Kellnerin in einem italienischem Restaurant arbeiten.
Ich suchte mir also ein paar Sachen zusammen und als ich 1 Stunde später damit fertig war, war ich total erschöpft und beschloss schon ins Bett zu gehen weil unser Flug am nächsten Morgen schon relativ früh war. Ich hoffte nur noch, dass meine Mum Recht hatte und sich unser Leben wirklich besser wird.
Die Stadt ist zwar an sich ganz ok, aber wenn man nur eine Freundin hat und von einer Tussen-Gang runtergemacht wird, gibt es eigentlich keinen großen Grund hier zu bleiben. Deswegen freute ich mich auf Volterra und alles, was mich dort noch erwarten würde.

Bis(s) zu  den Vampiren Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt