36. a curse so dark and lonely

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TW: Gewalt & Mord,
Erwähnung von SA & Gedanken über selbstverletzendes Verhalten.

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there is a little bit of devil,
in her angel eyes.

A M E L I E

Die vertraute Kälte des Schlosses biss mir in die Haut, während ich die geschwungenen Treppen des Astronomieturmes hinabstieg. Obwohl ich keine Symptome mehr hatte, steckte mir die Entzündung immer noch ein wenig in den Knochen, weshalb ich vor einem der Fenster kurz inne hielt und mich mit pochendem Herzen gegen die Schlossmauern lehnte.

Es war ein sonnenloser später Nachmittag im März, zu trostlos für den Frühling, um sich schon sehen zu lassen— wenn die Dunkelheit des Regimes ihn nicht bereits vertrieben hatte. Der Himmel war ein einziges Grau in Grau und seit Tagen schon regnete es und wollte gar nicht mehr aufhören. Nebelschleier wickelten sich über die hohen Türme von Hogwarts und verliehen der Akademie etwas gespenstisches.

Und auch wenn ich die Sonne von ganzem Herzen vermisste, so war es doch bezaubernd mitanzusehen, wie sehr sich die Geister des Schlosses über diese düstere Atmosphäre freuten, miteinander zu einer stummen Melodie auf den Dächern tanzten, bevor ihre Silhouetten eins mit dem Nebel wurden.

An Tagen wie diesen, vermisste ich meine beste Freundin ganz besonders. Clara hätte dieses herbstliche Wetter so sehr geliebt und wir hätten sicher Stunden damit verbracht, uns auf die Fensterbank im Turm der Ravenclaw zu kuscheln und aus den Fenstern zu sehen, während wir dabei literweise heißen Kaffee mit einer Prise Zimt und einem Hauch von Vanille getrunken hätten.

Doch statt bei dieser bittersüßen Erinnerung an meine verstorbene beste Freundin Tränen in den Augen zu bekommen, küsste nun ein sanftes Lächeln meine Lippen. Denn langsam fand mein vernarbtes kleines Herz endlich den Frieden, nachdem es sich die letzten sechs Monate so verzweifelt gesehnt hatte.

Nächte hatte ich wach gelegen, geweint und in mein Kissen geschrien, bis ich heiser gewesen war, während ich mich verzweifelt gegen das gewehrt hatte, was schon Jahre zuvor passiert war. Mich in den Jungen zu verlieben, der sie mir in der Nacht der Schlacht weggenommen hatte. Der Clara getötet hatte, zusammen mit drei Jungs aus unserer Clique.

Doch heute wusste ich, dass er in dieser Nacht all diese furchtbaren Dinge nur getan hatte, um mich zu beschützen. Und irgendwann hatte ich angefangen zu verzeihen. Nicht nur dem Jungen mit den dunklen Locken den ich liebte, sondern auch mir selbst.

Denn Clara hätte gewollt, dass ich glücklich bin.

Und zum ersten Mal seit langer Zeit war ich glücklich, konnte das prickelnde Gefühl des Verliebt-sein's genießen, ohne mich gleichzeitig schlecht zu fühlen.

heaven & hell | mattheo riddle 18+ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt