Dieses merkwürdige Erlebnis mit TaeHyung hatte mich wirklich zum nachdenken gebracht.
Einerseits, warum er so fertig aussah und auf der anderen Seite, warum er sich auf einmal so komplett anders verhielt. Als sei er nicht mehr er selbst.
Jetzt hatte ich mich erst einmal zurück in ein separates Zimmer verzogen, damit er etwas Ruhe hatte.
Ich sah TaeHyung erstmals nicht doch meine Gedanken, hörten nicht auf sich um das Erlebnis, was gerade passiert war, zu drehen.
Wäre er auch nur 1 cm näher gewesen, hätten sich unsere Lippen berührt und unsere Freundschaft wäre nichtig gewesen.
Das könnte ich mir niemals verzeihen.
Und in letzter Zeit war TaeHyung wirklich abweisend.
Vielleicht gefiel mir deswegen diese vorherige Nähe zu ihm so.
Nach diesem Erlebnis verwirrten mich meine Gefühle bis aufs Äußerste.
Aber das war klar, dass ich jetzt etwas durcheinander war, schließlich war es gerade erst passiert.
Um einen klaren Kopf zu bekommen, beschloss ich, mich erst ein wenig hinzulegen und die Augen zu schließen.
Tatsächlich gelang es mir einzuschlafen.
Mitten in der Nacht jedoch erwachte ich durch einen lauten Knall.
Ich schreckte sofort auf und saß in meinem Bett.
Meine Augen wanderten durch den Raum, doch ich erkannte nichts.
Fragend blickte ich neben mich, nur um festzustellen, dass TaeHyung weg war.
Mit müden Beinen stand ich auf, und ich durchsuchte die Wohnung. Ich konnte nicht weiterschlafen, wenn ich wusste, dass irgendetwas passiert war oder irgendjemand in unsere Wohnung eingebrochen wäre.
Somit durchsuchte ich die ganze Wohnung und betätigte die Lichtschalter in allen Räumen.
Nur um schließlich festzustellen, dass ich das Ganze umsonst getan hatte. In der Wohnung war nichts. Es war lediglich ein Blumentopf heruntergefallen. Das war der morsche, der sowieso schon nicht mehr so ganz hielt.
Entnervt stieg ich zurück ins Bett und versuchte, weiter zu schlafen, bis mich erneut ein merkwürdiges Geräusch weckte.
Es klang wie eine Art Knurren, doch irgendetwas daran klang beunruhigend.
Dieser Gedanke machte mir ein wenig Angst.
Durch die ganze Dunkelheit und den Wind, welcher durch die Wohnung hallte aufgrund der teilweise geöffneten Fenster, konnte ich nicht genau identifizieren, aus welchem Raum das Geräusch kam.
Vorsichtig zog ich meine Decke näher zu mir als Schutzbarriere aufbauend, obwohl ich wusste, dass das Irrsinn war.
Mein Gott, wo steckt TaeHyung wenn ich ihn mal brauche?
Ich versuchte mir einzureden, dass die Geräusche von draußen kommen würden, denn alles andere wäre unlogisch, da ich die ganze Wohnung bereits durchsucht hatte und nichts fand.
Als ich wieder kurz davor stand, einzuschlafen, entschloss sich auf einmal die Wohnungstür und eine Person trat hinein.
Das musste TaeHyung sein.
Ich setzte mich auf und wartete darauf, bis die Person näher trat, damit ich sie identifizieren konnte.
Und tatsächlich es war TaeHyung.
Auf eine ungewöhnliche Weise taumelte er durch die Wohnung. In seiner linken Hand hatte er eine Alkoholflasche.
Offensichtlich war er betrunken.
Dieser Kerl machte mir immer mehr Sorgen.
Ich musste ihm helfen und ihn ins Bett bringen, bevor er irgendwelche Dummheiten anstellte.
Also beschloss ich aufzustehen, das Licht anzumachen und ihn Richtung Bett zu führen.
„Jimin hey" zog sich seine raue, alkoholisierte Stimme durch den Raum.
„Du bist betrunken. Komm, ich helfe dir."
Er gluckste und nahm noch einen Schluck.
„Ich bin nicht betrunken. So klar wie jetzt habe ich das noch nie gesehen."
Genervt verrollte ich die Augen.
„Natürlich nicht."
Besorgt sah ich zu ihm, während ich ihm half, seine Schuhe auszuziehen.
„TaeHyung du machst mir wirklich Sorgen. Seit neuestem bist du ständig weg. Du gehst abends oft und kommst spät erst zurück nach Hause. Du redest nicht mehr mit mir und jetzt betrinkst du dich. Bitte sprich mit mir, wenn irgendetwas ist. Wir sind doch beste Freunde" bat ich ihn, während meine Augen sorgenvoll in seine sahen.
„Du bist ein guter Mensch, Jimin. Genau deswegen habe ich dich nicht verdient."
Nach diesen Worten nahm er noch einen kräftigen Schluck Alkohol. Offensichtlich wollte er seine Sorgen einfach weg spülen.
Aufgebracht entriss ich ihm die Flasche und stellte sie beiseite.
„Das reicht. Du hast für heute genug getrunken" sagte ich besorgt.
Seine erschöpften Augen blickten in meine, während sein Blick begann zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her zu wandern.
Wieder begann es. Diese merkwürdigen Signale.
„Wieso sorgst du dich so um mich?" wollte er wissen wissen.
„Du bist mein bester Freund. Ich würde alles für dich tun. So ist das bei besten Freunden."
Für einen kurzen Moment lächelte ich ihn an, denn ich wollte ihm seine Sorgen nehmen.
„Sag mir nicht ständig, dass ich dein bester Freund bin, das weiß ich. Wieso liegt dir so viel an mir? Ich war in letzter Zeit wirklich scheiße zu dir."
Für einen betrunkenen war er noch sehr bei klarem Verstand.
„Du bist ein toller Mensch. Ich kenne dich schon Ewigkeiten und ich könnte mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Ich bin so froh, dass wir Freunde sind. Und es ist völlig normal, dass wir Höhen und Tiefen in unserem Leben haben. Und das wir uns auch mal streiten in unserer Freundschaft. So etwas ist normal und auch gesund. Wir sollten nur nicht vergessen, wie viel uns an dieser Freundschaft liegt und sie nicht einfach aufgeben, wenn es mal schwierig wird. Deswegen bin ich immer für dich da und ich weiß, du würdest das selbe für mich tun."
Ein schwaches Lächeln zog sich über seine Lippen. Ich war mir nicht sicher, ob das die Antwort war, die er hören wollte.
„Ich halte an dieser Freundschaft fest, denn ich möchte dich wirklich niemals verlieren. Doch was, wenn ich dich durch einen dummen Fehler verliere?"
Überrascht weiteten sich meine Augen.
„Was sollte das für ein Fehler sein?" fragte ich neugierig.
Er atmete schwer.
„Bitte vergiss es einfach. Du hast recht ich bin nicht bei klarem Verstand."
Jedoch sagte irgendetwas in mir, dass er log, und ich wollte wissen, was er meinte.
„Ich möchte das nicht vergessen Tae. Es sind deine Gefühle und die sind mir wichtig. Außerdem bin ich froh, wenn wir mal wieder reden, denn wir haben in letzter Zeit kaum miteinander gesprochen."
Verärgert sah er zu Boden, als würde er bereuen, dass er es überhaupt angesprochen hat.
„Und wenn es dann raus ist, verschwindest du? Jeder Mensch hat mich verlassen. Jeder Mensch wird mich verlassen. Ich bin ein Frack Jimin. Ich bin emotional abhängig. Und selbst wenn ich es dir jetzt sagen würde, was würde das ändern? Du hast dich bereits entschieden. Ihr habt euch beide entschieden. Nichts für ungut. Ich pass da einfach nicht rein."
Mitleidig blickte ich zu ihm, da ich sah, wie sehr er sich selbst hasste. Dieses Gefühl der Leere, dass niemand auf seiner Seite war, schien sich durch seinen Kopf wie ein Virus zu ziehen. Mein ganzes Leben lang hatte ich mir als Aufgabe gesetzt, ihm genau dieses Gefühl zu nehmen.
Ich dachte auch, ich hätte es geschafft, aber als ich ihn in diesem Moment so vor mir stehen sah, wusste ich genau, dass ich keine Fortschritte gemacht hatte. Innerlich war TaeHyung, genauso gebrochen wie anfangs.
„Ich werde dich niemals verlassen, egal, was du mir sagst. Ich bin dir wirklich dankbar für diese Freundschaft und ich kann mir keinen besseren Freund vorstellen als dich. Dieses Gefühl der Wertlosigkeit möchte ich dir nehmen und ich werde so lange weitermachen, bis ich es schaffe. Mir ist egal, ob ich dich dabei störe oder dir den letzten Nerv raube. Ich möchte nur, dass du glücklich bist."
„Ich danke dir, Jimin. Doch das Gefühl der Leere wirst du niemals füllen können."
Diese Worte trafen mein Herz wie Messerstiche. Doch irgendwo hatte er recht. Wie sehr ich ihm auch helfen wollte. Er musste an sich selbst arbeiten.
„Jimin" sprach er sanft.
Meine Augen sahen zu ihm auf.
„Darf ich dich umarmen?"
Verwirrt runzelte ich die Stirn.
„Natürlich, warum fragst du überhaupt?" entgegnete ich verwundert.
„Ich möchte nicht, dass du dich in meiner Nähe bedrängt fühlst. Du sagtest selbst, dass wir uns fremd geworden sind. Ich möchte nicht mit der Tür ins Haus fallen, auch wenn ich am liebsten deinen ganzen Körper an mir hätte."
Mein Puls begann zu rasen nach diesen Worten.
Du möchtest meinen Körper an dir?
Er meint es nicht so.
Vergiss es einfach, Jimin.
Vorsichtig kam er einen Schritt näher und legte seine Arme meine Taille, um mich darauf hin zu umarmen.
Ich hatte seine Nähe wirklich vermisst.
Die Zeit, wo noch alles in Ordnung war, wo wir lachten und einfach beste Freunde waren. Diese Zeit hätte ich gerne zurück.
Und ich werde alles daran setzen, dass es wieder wie früher wird zwischen uns.
„Verdammt, du riechst so unfassbar gut."
Seine raue, tiefe Stimme bereitete mir Gänsehaut.
Es ist dein bester Freund. Komm runter.
Sein warmer Atem und seine Hände um mich bereiteten mir kribbeln im Bauch.
Ich wusste, wie falsch das war, doch ich konnte meine Gefühle nicht kontrollieren.
Nach einigen Minuten der Zweisamkeit lösten wir langsam die Umarmung.
„Ich werde noch duschen gehen und dann leg ich mich zu dir. Bis später, Jim."
Erleichtert lächelte ich da ich sah, dass es ihm jetzt besser ging.
„Bis später Tae."
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𝐓𝐞𝐚𝐜𝐡𝐞𝐫'𝐬 𝐏𝐞𝐭 || 𝐏𝐉𝐌 𝐱 𝐉𝐉𝐊
Фанфикшн»𝐉𝐮𝐬𝐭 𝐚𝐧𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫 𝐬𝐚𝐝 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐛𝐞𝐭𝐰𝐞𝐞𝐧 𝐭𝐰𝐨 𝐩𝐞𝐨𝐩𝐥𝐞 𝐰𝐡𝐨 𝐚𝐫𝐞𝐧'𝐭 𝐚𝐥𝐥𝐨𝐰𝐞𝐝 𝐭𝐨 𝐟𝐚𝐥𝐥 𝐢𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞.« Park Jimin ist ein 17 jähriger Schüler, welcher neu an die Harvard Universität in Bosten gewechsel...
