Teil 2- Camp Halfblood

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Penelope Pov:

Gelangweilt stehe ich in meinem Zimmer und schaue mich um. Ich schätze ich habe alles wichtige. Schnell schnappe ich meinen Koffer und verlasse genervt mein Zimmer. Black folgt mir verschlafen. Dieses Camp Halfblood soll ja ganz okay sein aber dorthin will ich trotzdem nicht. Außerdem bin ich keine Halbgöttin sondern ein Gott. Vater hat mir eingeschärft, egal was passiert, nicht meine Kräfte zu nutzen, da ich sonst sofort aufgeflogen wäre. Er hat mir auch versichert, dass sich derzeit keine Kinder von Nemenis in Camp befinden. So kann ich mich als ihre Tochter ausgeben. Ich stehe in der riesigen Eingangshalle und versuche, vergeblich, noch einmal meine Haare zu richten. Aber egal was ich anstelle immer wieder fallen mir die schwarzen Strähnen ins Gesicht. Seufzend gebe ich auf und blicke an mir herab. In meiner Eile habe ich eine schlichte, schwarze Jeans und ein rot, weißes Top angezogen. Gerade will ich nochmal auf mein Zimmer um doch etwas anderes anzuziehen, als mein Vater die Einganshalle betritt.

"Penelope, könntest du es bitte unterlassen dauernd an deiner Kleidung herum zu ziehen?"

"Ich will nur sicher gehen, dass ich gut aussehe"

"Du siehst immer gut aus, aber wenn du ein paar Jungs beeindrucken willst, verstehe ich das natürlich"

Er zwinkert mir verschwörerisch zu, worauf ich nur die Augen verdrehen kann. Der Herr der Unterwelt streicht mir beruhigend über meine Haare.

"Keine Sorge, kleines Teufelchen. Du siehst wunderschön aus"

"Danke"

"Wir sollten los. Ich bringe dich bis dem Ausgang. Dann musst du deinen Weg alleine vorsetzen"

"Was ist wenn sie herrausfinden, dass du mein Vater bist und Hekate meine Mutter?"

"Wenn das passiert haben wir ein großes Problem, also wird es auch nicht passieren"

"Natürlich, Vater"

So ist mein Vater. Alle möglichen Probleme ignorieren bis es zu spät ist. Ich bin zwar nicht wirklich besser aber trotzdem. Als mein Vater an das riesige Tor herantritt, öffnet es sich schwungvoll. Dahinter wartet ein hechelnder Kerberos. Mit seinen drei Köpfen kommt er auf mich zugestürmt und schleckt mir gleich drei mal übers Gesicht. Ein Pfiff von meinem Vater genügt und Kerberos zieht sich an seinen Platz zurück. Ihn werde ich wirklich vermissen. Mein Vater setzt seinen Weg fort und ich folge ihm. Hinter mir schleppe ich meinen Koffer. Vielleicht hätte ich nicht ganz so viel mitnehmen sollen. Dicht hinter mir trottet Black und schaut mich nur verschlafen an. Nach kurzer zeit, und einer Fahrt mit dem Fährmann, kommen wir am Ausgang der Hölle an. Vater dreht sich zu mir um und blickt mit tief in die Augen.

"Ich werde dich so vermissen, mein kleines Teufelchen"

"Ich werde dich auch vermissen. Dich, Kerberos und natürlich die ganze Unterwelt. Selbst den Fährmann"

"Black muss leider hier bleiben, Liebling"

"Aber warum?"

"Denkst du wirklich der Leiter erkennt keine Höllenkatze"

"Doch schätze schon"

"Ich und Black werden auf dich warten bis du wiederkommst"

"Und wann weiß ich wann ich wiederkommen kann?"

"Ich werde es dich wissen lassen und keine Sorge, ich lasse dich da oben schon nicht alt werden"

"Da bin ich beruhigt"

Schnell gebe ich meinem Vater eine Abschiedsumarmung und einen Kuss auf die Wange. Etwas niedergeschlagen streichle ich Black über sein kleines Köpfchen, dann drehe ich mich um und stapfe zum Ausgang. Kurz davor drehe ich mich noch einmal um und lasse meinen Blick über die Unterwelt schweifen. Im nächsten Moment verschwinde ich durch den Augang. Als ich hinaustrete muss ich meine Hand vor meine Augen halten, da die Sonne in mein Gesicht scheint. Nach wenigen Minuten haben sich meine Augen an das Licht gewöhnt und ich schaue mich um. Neben mir steht ein riesiger Hollywood Schriftzug. Weiter weg erkenne ich eine riesige Stadt und dort werde ich mir wohl ein Transportmittel zum Camp suchen müssen. Ob ich dort einfach reinspazieren darf? Werde ich wohl schon noch sehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich endlich die Innenstadt, wo ich nach einem Transportmittel Ausschau halte. Schließlich entdecke ich einen Bus der ganz in der Nähe des Camps, an einer Haltestelle hält. Danach muss ich ungefähr noch eine Stunde im Wald herumspazieren und dann müsste ich eigentlich im Camp sein. Innerlich danke ich meinen Vater, dass er mir nicht nur Drachmen mitgegeben hat sondern auch Dollar. Gerade noch rechtzeitig erreiche ich den Bus und kaufe ein Ticket. Der Bus ist ziemlich leer. Verständlich, wer will auch schon mitten im nirgendwo aussteigen. Die meisten die im Bus sitzen werden vor meiner Haltestelle austeigen. Ich lasse mich relativ weit hinten auf einen Sitz fallen. Meinen Koffer hieve ich neben mich auf den Sitz, neben dem Gang. Der Sitz neben dem Fenster muss sich mit mir herumschlagen. Gedankenverloren starre ich aus dem Fenster und als der Bus sich endlich in Bewegung setzt, schweifen meine Gedanken wieder zum Camp Halfblood.

Der Bus ist jetzt schon ein paar Stunden unterwegs und an den Fenster ziehen die Landschaften nur so vorbei. Die Städte haben wir hinter uns gelassen. Rechts und links, von der Straße, liegen Felder und Bauernhöfe. Am Horizont erkennt man einzelne Bäume. Gerade als ich meine Augen ein bisschen schließen will ertönt ein lauter Knall und der Bus macht einen Satz auf die Seite. Das ganze Fahrzeug schlittert über die Straße und der Busfahrer hat Mühe wieder die Kontrolle zu erhalten. Ein paar Passagiere schreien. Ich halte bloß meinen Koffer fest. Was wäre eine Reise ohne ein bisschen Action. Als wir endlich zum Stehen kommen öffnet der Busfahrer die Türen und alle drängeln sich nach draußen. Seufzend greife ich meinen Koffer und verlasse den Bus. Draußen scharren sich alle um den Hinterreifen. Der Reifen ist geplatzt und wir hatten Glück, dass der Fahrer den Bus wieder unter Kontrolle gebracht hat. Nichts desto trotz sitze ich jetzt hier fest und habe keine Ahnung, wie ich zum Camp kommen soll.

✧ You're a lie ✧/ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt