Penelope Pov:
Erschöpft lasse ich mich auf einen Baumstumpf fallen. Meine Füßen haben noch nie so wehgetan. Ich bezweifle aber auch, dass ich jemals so viel herum spaziert bin. Schätzungsweise kenne ich jetzt jeden einzelnen Fleck vom Camp. Das Merken ist eine andere Sache. Da mich "Nemenis" nun anerkannt hat darf ich in das Haus Nemenis. Eine Hand schiebt sich in mein Sichtfeld. Mein Cousin Percy.
"Komm, ich bring dich zu deinem Haus"
Mit seiner Hilfe ziehe ich mich auf meine Beine und laufe ihm erneut hinterher. Er sieht mich von der Seite an, während ich mich bemühe Schritt zu halten.
"Wie gefällt es dir hier?"
"Ich bin wirklich froh einen Ort zu haben, wo ich bleiben kann. Dazu noch so einen wunderschönen"
Was hätte ich sonst sagen sollen? Dass ich nur hier bin um Zeus und Poseidon aus dem Weg zu gehen?
Meine Worte entlocken Percy ein Grinsen. Percy ist bis jetzt der netteste hier. Ich hoffe, dass ändert sich noch etwas. Nach einer Weile kommen wir an einem kleineren Häuschen an. Percy lässt mich alleine und als ich eintrete schlägt mir ein seltsamer Geruch entgegen. Da entdecke ich meinen Koffer, der neben einer Tür steht. Als ich diese öffne erblicke ich ein schlichtes Schlafzimmer. Darin stehen zwei Betten. Als ich eine andere Tür öffne, erblicke ich gleich vier Betten. Es ist ziemlich gemütlich eingerichtet, was mir sehr gefällt. Allerdings frage ich mich, ob alle Betten belegt sind. Da ich keine Ahnung habe welches mein Zimmer ist, stelle ich meinen Koffer einfach auf den Gang und erkunde das Haus weiter. Ziemlich groß ist es nicht gerade. Am Ende des Gangs befindet sich nur noch eine Tür. Sie lässt sich schwerer öffnen und die Tür quietscht leicht als ich sie öffne. Ein, etwas muffiger, Geruch schlägt mir entgegen. Ich trete ein und lasse meinen Blick durch den größeren schweifen. Auf der linken Seite befindet sich eine kleine Küche. Auf der Kücheninsel stehen Mehl, Zucker und ein Gewürz, dass ich nicht definieren kann. Andächtig lasse ich meine Hand über die ältere Holz-Küchengarnitur streifen. Es gefällt mir wirklich hier.Auf der rechten Seite befindet sich eine Couch, ein Esstisch mit mehreren Stühlen und ein großes Bücherregal. Gegenüber von der Tür liegt ein großes Fenster. Um etwas zu lüften, öffne ich es. Was ich dahinter entdecke, lässt mich stocken. Ein kleiner aber wunderschöner Garten erstreckt sich vor meinem Blickfeld. Von verschiedenen Baumarten zu Blumen und Sträucher, sehe ich alles. Es ist ein atemberaubender Anblick. Das Highlight ist allerdings ein kleiner weißer Pavillon. Vom Wetter sieht er schon ganz verwittert aus, was dem ganzen einen magischen Anblick verleiht. Im Pavillon stehen Bänke. Dies kann ich von hier erkennen. Gerade als ich zu meinem Koffer zurückkehren will fällt mein Blick auf etwas, dass ich zuvor nicht gesehen habe. Eine Tür, direkt neben der Küche, die in den Garten führt. Sie ist nur angelehnt und immer wenn der Wind durch den Spalt pfeift, öffnet oder schließt sie sich. Von meiner Neugier angetrieben öffne ich die Tür und trete hinaus. Die Sonne scheint in mein Gesicht und ich muss meine Hand vor mein Gesicht halten um etwas zu erkennen. Von allen Seiten wirken andere Geräusche, Gerüche und Eindrücke auf mich ein. In einen Strauch neben mir sitzt ein kleiner Spatz und blickt mich mit seinen schwarzen Knopfaugen freundlich an.
"Hallo, kleiner"
Als ich mit ihm spreche, scheint es so als würde er mich verstehen. Kann natürlich sein, dass ich mir dies nur einbilde. Ein plötzliches Knacken lässt mich zusammenzucken. Blitzschnell drehe ich mich um und lasse meinen Blick durch den üppigen Garten schweifen. Da bemerke ich einen weißen Haarschopf hinter einem Busch.
"Ähm, hallo? Wer bist du?"
Dieser Jemand scheint nicht damit gerechnet zu haben, dass ich ihn bemerke. Hinter dem Busch kommt ein Mädchen zum Vorschein. Sie hat strahlend weißes Haar und auch ihre Augen sind weiß. Leichte Sommersprossen zieren ihr Gesicht und volle, rotliche Lippen geben ihrem Gesicht einen hübschen Abschluss. Ihr Haar reicht ihr bis zur Hüfte und es schwingt leicht im Wind hin und her. Sie wirkt etwas nervös.
"Hallo, ich hoffe ich habe dich nicht gestört. Ich bin Penelope"
"Oh, ganz und gar nicht. Ich hatte nur nicht mit jemanden gerechnet. Schön dich kennenzulernen, Penelope. Ich heiße Kiara"
Kiara spricht sehr unsicher und leise, was für mich aber kein Problem darstellt. Ich lächle sie freundlich an und sie lächelt zurück.
"Wohnst du jetzt auch hier?"
Als ich nicke fängt sie an zu strahlen.
"Das ist toll"
"Wirklich?"
Sie nickt kräftig und mit einem mal scheint ihre ganze Nervosität verschwunden zu sein. Kiara kommt auf mich zugelaufen, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her.
"Komm ich zeige dir alles. Der Garten ist mein absoluter Lieblingsplatz. In diesem Haus wohne nur ich...und jetzt auch du. Es ist vielleicht nicht groß aber dafür gemütlich..."
So zieht sie mich durch den gesamten Garten und zeigt mir nochmal das ganze Haus. Mich wundert es etwas, dass keine anderen hier wohnen, aber umso besser. Meinen Koffer habe ich in das Doppelzimmer gestellt. Dort schlafen ich und Kiara. Sie hat unbedingt darauf bestanden, dass ich in ihrem Zimmer schlafen könnte, da ihr sowieso immer alleine langweilig ist. Behauptet sie zumindest.
Ich glaube mit Kiara habe ich eine wirklich gute Freundin gefunden...
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✧ You're a lie ✧/ABGEBROCHEN
FanfictionDas Mädchen Penelope lebt glücklich mit ihrem Vater an einem, etwas anderen Ort. Da aber weder sie noch ihr Vater normale Menschen sind scheint es ihnen nichts auszumachen. ______________________________ Hades und Hekate haben einen großen Fehler g...