burning Desire - brennendes Verlangen (pausiert)

6. Kapitel

Liam Cooper

„Hey Anthony. Sorry konnte nicht früher. Was gibt's?" Ich zwicke mein Handy zwischen meiner Schulter und meinem Kopf ein und sperre die Türe auf.

„Ed, Andrew und ich wollen heute ... na du weißt schon. Ab Strand abhängen, bisschen was rauchen und Spaß haben. Und natürlich deine Freiheit feiern. Hast du Lust?",quasselt Anthony ins Handy.

Früher hätte ich keine Sekunde lang gezögert. Ich muss mich auch jetzt zusammenreißen um nicht ja zu sagen. Aber ich komme gerade mit einem Kater nach Hause, also sollte ich das heute wirklich bleiben lassen.

„Liam, bist du noch dran?",höre ich wieder Antohny's Stimme.

„Ja ja ... aber nein, ich kann nicht. Ich muss mich echt zusammenreißen, besonderes nach dem was ich heute schon wieder angestellt habe.",sage ich und schmeiße meine Jacke auf die Couch.

„Warum? Was ist passiert?",hackt er nach.

„Na ja ich hab nen mächtigen Kater und bin vor einer Stunde aus Abigail's Bett raus gekrabbelt. Habs' total verbockt."

„Was? Warst du so schlecht?",scherzt er blöd herum.

„Ach komm, hör auf. Du weißt genau was ich meine.",fahre ich ihn an. Man, der Kerl nervt jetzt schon wieder.

„Okay, also überlege es dir nochmal und du weißt ja wo du uns findest.",sagt er.

„Ja ist gut. Ich melde mich.",sage ich und lege auf. Ich stecke mein Handy zurück in meine Hosentasche und sehe mich in der Wohnung um, ob ich Big D finden kann. Plötzlich klingelt mein Handy wieder. Schnell hole ich es wieder heraus und sehe, dass Big D anruft.

„Alter, wo steckst du man?",fragt er sofort.

„Bin gerade nach Hause. Warum?",frage ich irritiert nach.

„Na ja das Training hat vor einer halben Stunde angefangen und Coach Ren ist hier am kochen. Sein Kopf ist schon komplett rot. Wenn du willst, dass er nicht platzt, dann würde ich mich beeilen."

„Shit. Ich bin sofort da." Sofort lege ich auf, renne in der Wohnung auf und ab, packe meine Sachen zusammen und laufe so schnell es geht. Bin ich froh, dass die Schule nicht weit weg ist. Ich laufe die ganze Strecke so schnell es geht, denn ich kann es mir gut vorstellen, wie Coach Ren herum brüllt. Ich bin jetzt schon völlig fertig und noch dazu hab ich nen mächtigen Kater. Scheiße nochmal. Ein Jahr keinen Sport und du bist völlig am Arsch.Plötzlich fällt mir ein, dass er es sicher merken wird. Ich stinke doch total, sehe aus wie eine Leiche und eine Alkoholfahne habe ich bestimmt auch. Ich sprinte um die Ecke und laufe auf das Feld zu. Die anderen sind schon mitten im Training. Ich laufe auf Coach Ren zu und ich kann von hier schon seine tötenden Blicke sehen und ja, auch spüren. Ich stoppe vor ihm, meine Brust hebt und senkt sich wie verrückt. Ich achte, dass er mir nicht zu nahe kommt, also halte ich etwas Abstand. Er hat die Hände vor der Brust verschränkt und guckt den anderen Spielern zu. Sein Blick ist angespannt, stur und oh ja verdammt zornig. Ich bin so was von im Arsch.

Ich räuspere mich bevor ich irgendeine Entschuldigung daher quassele. „Also, ich weiß wie stinksauer Sie sind und es tut mir auch wahnsinig Leid, aber mein Wecker hat nicht mitgespielt. Aber es kommt nie wieder vor, versprochen." Ich bete gerade, dass er mir das einfach abkauft und mich umziehen gehen lässt.

„Okay also erstens, du hast nicht mal einen Wecker, zweitens, ich weiß, dass du die ganze Nacht nicht zu Hause warst. Dafür kannst du deinem Mitbewohner danken, er ist schlecht im lügen. Und drittens.", er stoppt und wendet sich mir zu. Oh Mann sein Blick ist kalt und zornig. „Und drittens, ich hasse es angelogen zu werden. Also wenn du mit mir zurecht kommen willst, dann lüge mich nicht an, verstanden?"

Ich nicke bloß.

„Weißt du, es ist dein Leben. Ich weiß, du hast es nicht immer leicht gehabt aber ich will dir helfen. Und dafür sollten wir ein Team sein. Außer du willst zurück, sich jeden Tag mit Drogen und Alkohol zu dröhnen und vor dich hin gammeln, nichts aus deinem Leben machen. Du brauchst es mir nur zu sagen und du kannst dein scheiß Leben weiterführen und wer weiß, vielleicht sitzt du in ein paar Jahren wieder im Knast. Aber überlege es dir gut." Er wendet sich wieder den anderen zu und pfeift in seine Trillerpfeife. Ich zucke leicht zusammen und wende mich dann um zum gehen.

„Und Liam?",ruft er nochmal. Ich drehe mich und gucke ihn an. „Nächstes Mal gehst du vorher duschen, wenn ich nichts merken soll.",sagt er und wirft mir noch einen vielsagenden Blick zu.

Voll erwischt. War aber auch klar. „Ja Sir.",sage ich leise und wende mich von ihm ab.

__________

„Liam, warte mal kurz.",ruft mir Big D hinter her.

Ich drehe mich nochmal um, da ich gerade die Umkleide verlassen wollte. „Was ist?"sage ich.

Er kommt auf mich zu und schultert seine Tasche. „Hast du Lust mit auf eine Party zu gehen? Greg macht am Freitag eine Hausparty. Hast du Lust?",fragt er und sieht mich erwartungsvoll an.

„Ich kann nicht. Coach Ren reißt mir den Kopf ab, wenn er das erfährt."

„Falsch. Er reißt dir nur den Kopf ab wenn du dich besäufst. Gegen eine Party hat doch niemand etwas gesagt. Also, was ist?",sagt er und grinst mich an.

„Okay na gut. Ach ja und danke.",sage ich.

„Für was?",fragt er irritiert nach. „Dafür, dass du mich verpfiffen hast.",sage ich wütend und funkle ihn an zornig an.

„Ah das. Ach komm, er hätte es so und so gemerkt. Dein Kater ist nicht zu übersehen. Wo warst du überhaupt?",fragt er und wir verlassen gemeinsam die Schule.

„Meine alten Freunde besuchen.",sage ich kalt.

„Und lass mich raten, ne kleine Party gefeiert und einen keinen Absturz erlebt.",sagt er und betont das Wort klein.

„Ja so in der Art. Sag mal ...",sage ich und bleibe stehen. Big D dreht sich um und guckt mich erwartungsvoll an.

„Was?"

„War es für dich am Anfang auch so schwer? Du weißt schon, ein neues Leben beginnen.",frage ich ihn.

„Es ist immer schwer ein neues Leben zu beginnen außer man will es. Ich bin aus dem Knast und habe mir geschworen, nie wieder den gleichen Scheiß zu machen. Und soll ich dir etwas sagen, es hat geklappt. Ich habe seit einem Jahr keinen Alkohol mehr angefasst, seit einem Jahr keine Probleme mit den Bullen gehabt und das beste ist, mir geht es gut. Verdammt gut.",erzählt er stolz. Aber was soll ich sagen, aller Anfang ist schwer.

Freue mich über eure Kommentare!

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