Gellert's Stuff-Book

4. Kapitel

Mobbing

Heute schreibe ich mal über ein Thema dass sich die nette @Zitronensorbet7 gewünscht hat (unbedingt mal vorbeischauen!), über das ich aber auch so schreiben wollte, aber nicht die passende Motivation gefunden habe. Wieder mal die obligatorische Unterteilung, nämlich ein mal in Cybermobbing, Mobbing in der Schule und Mobbing im Allgemeinen. Ich werde anders als in den letzten Kapiteln auch zwischendrin persönliche Erfahrungen mit hinein schreiben, ich will aber wirklich kein Mitleid und mir geht es auch gut, es braucht sich keiner Sorgen zu machen.

Cybermobbing: Die am häufigsten auftretende Art von Mobbing ist das Cybermobbing, mit immer weiter steigenden Fallzahlen, da im Internet die Anonymität Menschen zu Taten verleitet die sie so meist nicht getan hätten, wenn sie der Person gegenüber stehen würden. Unter Cybermobbing versteht man das ,,Wiederholte schikanieren und/oder diffamieren einer Person im Internet'', also Beleidigungen jeglicher Art, Drohungen etc., meist aufgrund von Aussehen, Meinung oder (religiösem/politischem) Hintergrund durch die selbe(n) Person(en)(gruppen. Auch wenn man hier natürlich sagen kann, dass die Mobber einfach nur geblockt werden müssten, wäre dass Problem dadurch nicht immer gelöst, da diese sich einfach neue Accounts erstellen können, wenn sie sogar nicht schon davor sogenannte ,,Burner Accounts'' benutzen, also Accounts deren einziger Nutzen das ,,burnen'' von anderen ist, und auch verschwinden bereits preisgegebene Informationen (ob gewollt oder ungewollt (geht in Richtung Stalking gerade, wollt ihr dazu auch n Kapitel? Kommis!)) nicht aus dem Internet. Auch gerade wenn so etwas viral geht oder zumindest bekannter wird, steigt der psychische Druck auf die Person weiter, da dann immer mehr Menschen auch aus dem Umfeld der Person etwas dazu sagen, obwohl das oft unangenehm für die gecybermobbte Person ist. Zumal in solchen Fällen es auch oft zu viele Accounts sind um sie zu blockieren, als letzte Chance bleibt ein Account-Wechsel. Es gibt kein explizites Verbot von Cybermobbing, doch bei Cybermobbing begangene Straftaten (Beleidigung, Nötigung, Bedrohung, Erpressung, Verleumdung, Rufmord etc.) lassen eigentlich keine Lücke um ungeschoren andere Leute im Internet zu mobben, auch wenn die Nachverfolgung schwierig, wenn nicht sogar wie in den meisten Fällen unmöglich ist. Falls einem das passiert, sollte man aber einfach den gemobbten Account oder gleich die App löschen und sich keine Kopf drüber machen, und es absolut verschwendete Zeit ist sich über so etwas aufzuregen, denn das schlimmste das passieren kann ist das man sich durch Leute die einen nicht kennen und die man selbst nicht kennt nicht mehr selbst wertschätzt.

Mobbing in der Schule: Eine der schlimmsten Erfahrungen die ein Kind in seiner Schulzeit machen kann, ist gemobbt zu werden. Und anders als beim Cybermobbing ist man hier Mensch gegenüber Mensch, und als Opfer eigentlich immer in der Unterzahl oder schwächeren Position in der Klassengemeinschaft, und die Gründe sind vor allem Noten, Stil, und Unterschiede in Persönlichkeit und Körperbau. 
Und hier komm auch schon ich ins Spiel. Ich wurde nämlich in der Grundschule, allerdings erst in der 3/4 Klasse was daran lag dass ich zugezogen war. Jedenfalls wurde ich gemobbt, weil:
1. Ich war der neue.
2. Ich hatte auf einmal die besten Noten der Klasse.
3. Ich bin ziemlich introvertiert und hab eigentlich nur mit nem netten Typen abgehangen der bisschen dicker war (dann ist man halt schwul, ne?
4. Ich hab keinen Fi..ähem nichts drauf gegeben wie die Hackordnung in der Klasse war.
Ich war n ziemlicher Lauch btw. Jedenfalls war ich durch meine Schüchternheit(aka ich hatte kein Bock auf die) nicht wirklich gut in die Klasse integriert, dass kam erst gegen Ende der 4., als ich angefangen hab mich zu verstellen. Aber egal, das ist ne andre Story, jedenfalls war ich sobald irgendwas nicht gepasst hat der Sündenbock, und ich hab bei Sticheleien etc. nicht wirklich reagiert, bis auf den Winter in der 3. Klasse, an dem nachdem die ,,Mobber" die letzten 3 Tage mich und die Mädchen (es gab 2 Straßenseiten bei der Bushaltestelle, auf der einen hat die Jungsclique und auf der anderen die Mädchen), also war ich nebenbei ein schwules Mädchen (das hält sich bis heute, wenn auch aus anderen Gründen in nem anderen Bundesland). Jedenfalls hab ich halt nach 3 Tagen Schneeballbombardemant (geiles Wort ne?) einen Schneeball zurückgeworfen und deren Anführer Steen (der hieß glaub ich fr so) halt am Kopf getroffen, und anscheinend war lustigereweise n Stein drin. Egal, zurück zum Thema. Ich wurde depressiv, und hab überlegt mich umzubringen. Ernsthaft. Ich hatte zu der Zeit niemandem dem ich mich anvertraut hätte, und der einzige Grund warum ich hier noch sitze und schreibe ist der, dass ich wusste dass ich der einzige sein würde der auf ein Gymnasium geht. Es war absehbar, und falls es ganz schlimm wurde hab ich mich in der Schulbibliothek oder Zuhause verkrochen und bin in Geschichten versunken. Dann kam das Gymnasium, ich hab viele gute Freunde gefunden, und dann kam noch ein Umzug. Zwei meiner besten Freunde ghosteten mich, ich wurde wieder depressiv, wieder Suizidgedanken, aber letztendlich ich konnte ich dass den zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben nicht antun: Fabiana und Swe, danke dass ihr seid. Dass ich mich meinen Eltern nicht anvertrauen hat andere Gründe, aber die sind mir zu privat (sagt der der seine gesamte Lebensgeschichte erzählt). Und Sport hat mich aus meinem Tief gebracht.
Zusammenfassend: Bloß nicht aufgeben, wenn es nicht anders geht sich verstellen und sich Leuten anvertrauen denen man vertraut, und bloß nie die Hoffnung verlieren! Macht etwas das euch Selbstvertrauen gibt, egal was. Einfach machen, selbst wenn es nur eine Ablenkung ist, alles ist besser als am Ende tot zu sein kurz bevor ein Umschwung gekommen wäre.

Mobbing im Allgemeinen:
Jeder Mensch reagiert anders auf Mobbing, aber auch wenn einige wie ich gestärkt heraus gehen ist es für einige der Untergang. Mobben ist eine abartige Sache, die Leute psychisch fertig macht und somit auch das physische Ende bedeuten kann, es gibt schon viel zu viele traurige Geschichten über Kinder und Jugendliche die gemobbt wurden und sich umgebracht haben. Viele Mobber wissen leider nicht wie viel Leid sie verursachen, es ist zu viel um alles aufzuzählen, aber es sind so viele psychische Störungen und Krankheiten deswegen entstanden. Ich bin mir sicher, die meisten würden es lassen wenn sie die Perspektive ihrer Opfer kennen würden.
Lasst uns alle gemeinsam gegen Mobbing eintreten, und vermitteln dass Mobben erbärmlich und unmenschlich ist.

Heute mal ein sehr emotionales Kapitel von mir, anders als sonst (für mehr so Zeugs lasst n Sternchen oder Kommi da, dann weiß ich was ihr wollt), aber ohne Emotion wäre das Thema glaube ich einfach ohne Seele.
Wenn ihr Probleme habt, bitte wendet euch professioneller Hilfe zu, z. B. der Nummer gegen Kummer. Ihr könnt dafür völlig anonym bleiben und dort arbeiten ausgebildete Spezialisten. Ansonsten würde mich eure Meinung sehr interessieren, also lasst einfach nenn Kommi da.

Ich wünsche euch ein wunderbares Leben, Over und Out von eurem Gellert