6 Steps

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Harry POV

Nach der letzten Schulstunde heute beschlossen Ron, Hermine und ich nach draußen zu gehen. Die Sonne schien und es war angenehm warm draußen, sodass man ein T-Shirt tragen konnte. Wir hatten vor uns auf die Wiese zu setzen und unsere Hausaufgaben gemeinsam zu machen. In Zaubertränke mussten wir einen ganzen Aufsatz über so ein bestimmtes Kraut schreiben, keine Ahnung wie das hieß.

„Nein Ron, das schreibt mach nicht so. Sag mal, wie alt bist du denn? Zuerst kommt das ‚h'." Hermine schnaufte verzweifelt und ich fing laut an zu lachen.

„Hör auf mich zu beschuldigen, ich habe das von Harry abgeschrieben", verteidigte sich der rothaarige.

Erstaunt wendet Hermine sich an mich. Wir lachten nun alle und ich bekam einen Klaps auf den Arm. „Harryyyy!"

Das war der Moment, in dem ich eine Gestalt ausmachte, die auf dem weg neben uns vorbeilaufen wollte. Als ich blonde Haare erkannte, war mir klar, dass es Malfoy sein musste. Er war also wieder da. Kurz trat leichte Panik in mir auf. Sollte ich Hallo sagen? Oder einfach nur lächeln? Oder ihn ignorieren?

„Hey", sagte er knapp und nickte uns zu. Schön, damit hatte er mir diese Entscheidung auch schon abgenommen.

„Hi", kam es ebenfalls von mir. Hermine lächelte ihn leicht an und widmete sich wieder ihrem Aufsatz. Ja und Ron, der war halt auch da. Sobald Malfoy aus Sichtweite war, warf Ron uns einen merkwürdigen Blick zu. Ich zuckte mit den Schultern und schrieb ebenfalls weiter. Es war mir schon von Anfang an klar gewesen, dass er etwas länger brauchte, das ganze so wie es war zu akzeptieren. Hermine war sowieso total offen dabei. Und für mich erleichterte es die ganze Sache mit dem Projekt einfach ungemein.

- Nächster Tag    -

Heute entfielen uns alle Stunden nach Mittag und wir waren vorfreudig. Gestern hatte ich mit Malfoy ausgemacht, dass wir uns heute treffen. Er sollte sich etwas überlegen, was er gerne machte, also so Hobby mäßig. Für das ganze kennenlernen gedöns und so.



Ich war tatsächlich etwas nervös, als wir zum Essen liefen. Ganz ehrlich ich wusste nicht, wie das werden sollte. Wir gingen jetzt mit komplett anderen Ansichten an die Sache heran und ich hatte ja zuvor auch noch nie irgendetwas mit Malfoy unternommen. Also fand ich war jede Sorge gerechtfertigt. Hermine war da allerdings anderer Meinung. Sie meinte, wenn ich schon mit so einem Mindset da rein ging, dann konnte es ja nur schlecht werden.

Und natürlich hörte ich auf sie.

Während des Essens blickte ich mich immer wieder um, aber es schien, als würde der blonde nicht zum Essen kommen. Schon irgendwie merkwürdig. Okay, tief einatmen, er war nicht hier. Noch konnte ich mich beruhigen.

13:30

Ich schnappte mir noch schnell einen grünen Apfel und verschwand dann aus der großen Halle. An der Tür nach draußen erwartete mich auch schon Malfoy. Er lehnte am Türrahmen und betrachtete die Bäume, die sich im leichten Wind bewegten. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt und er trug ein langes schwarzes Oberteil. Wobei es doch heute noch einen ganzen ticken wärmer war als gestern.

Als er mich erkannte, stieß er sich von der Tür ab und kam einen Schritt auf mich zu.

„Wir gehen zum Quidditch-Feld." Das war seine ganze ‚Begrüßung', ich nickte nur. Es war wirklich etwas unangenehm so schweigend nebeneinander zu laufen.

„Hier", ich drückte ihm den grünen Apfel in die Hand. „Du warst nicht beim Mittagessen."

So perplex wie er mich gerade anschaute habe ich diesen Kerl wahrscheinlich noch nie gesehen. Als hätte ich ihm gerade ein neues Auto zum 1. Dezember geschenkt. Aber es war doch nur ein Apfel.

Ich zog die Augenbrauen nach oben. Shit, vielleicht war er ja allergisch gegen Äpfel. Man, ich hätte ihm was anderes mitbringen sollen. Wie dumm ich doch bin.

Ein kurzes Schmunzeln überzog sein Gesicht und er biss herzhaft in den Apfel. Oh, na dann wohl doch nicht allergisch. Erleichtert atmete ich aus. Jetzt hatte ich das Gefühl, dass die Stimmung etwas gelockerter war.

Und alles nur wegen einem Apfel...

Am Feld angekommen legte ich meine Sachen beiseite. Ich freute mich. Quidditch war auch ein Hobby von mir.

Ich entledigte mich unnötiger Kleidung, so dass ich obenrum nur ein kurzes T-shirt trug. Malfoy dagegen musterte mich dabei skeptisch von der Seite. Er selbst blieb bei langarm, was für mich ein Rätsel war. Bei dieser Wärme? Außerdem schwitzten wir ja.

„Okay gut, wir können loslegen." Ich näherte mich ein Stück dem blonden. Seine Augen glitzerten in der Sonne und es sah irgendwie magisch aus. Trotzdem war seine Müdigkeit nicht zu übersehen.

Er war gut vorbereitet. Wir flogen uns kurz ein und dann ließ er auch schon den Schnatz los. Ein paar Runden spielten wir gegeneinander und es endete mit unentschieden. Wir hatten Spaß, auch auf Malfoys Lippen konnte ich ab und zu ein Lächeln ausmachen. Viel redeten wir nicht außer mal ein paar lustig gemeinte Beleidigungen zwischendurch.

„Warte, wie hast du das gerade gemacht?", er blickte fragend zu mir rüber und deutete auf meine Schulter. Ich hatte so einen neu erlernten Trick angewendet.

Nach kurzem Überlegen fragte mich Malfoy, ob ich es ihm beibringen konnte. Daraufhin folgte aber natürlich so etwas wie: „Sah zwar schrecklich bei dir aus aber ist ja praktisch."

Wir verbrachten insgesamt 2 Stunden in der Luft und am Ende konnte der blonde den Trick auch so einigermaßen. Er wollte nicht zugeben, dass ich ihm geholfen hatte und dass es nicht blöd aussah, aber was soll's. Das war einfach er. Damit konnte ich leben.

„Lass uns umziehen gehen." Ich steuerte die Umkleiden an und wollte mein Zeug mitnehmen.

„Ja gut", er schien mir zu folgen, bleib dann stehen. „Äh nein! Ich werde mich nicht mit dir umziehen."

Verwirrt drehte ich mich noch mal um. Ich lachte vorsichtig. „Wie alt bist du denn? Da ist doch nichts dabei." Ich verstand ihn nicht. Wir waren zwar keine richtigen Freunde aber sich voreinander umzuziehen war ja jetzt wohl wirklich kein großes Ding, wir waren ja immer hin nicht mehr 12 oder 13.

„Pffff", er sah mich angeekelt an, als wäre die Vorstellung sich mit mir in einem Raum umzuziehen das Ekelhafteste auf der Welt. Zuerst war ich verunsichert. Wir hatten doch gerade schöne 2 Stunden gemeinsam verbracht und jetzt zieht er sowas ab? Hatte ich ihn vielleicht doch falsch eingeschätzt?

Meine Augen durchbohrten seinen und kurz verlor er die Kontrolle. Sein Blick fiel auf den Boden, in seinen Augen erkannte ich Unsicherheit.

„Gut, wenn du dich so aufspielen musst", ich zuckte mit den Schultern und ging auf den Weg zum Schloss. Schweigend folgte er mir. Glaubte wohl wirklich er konnte mich davon überzeugen, dass er sich nicht vor mir umziehen wollte, weil er mich eklig fand.

Aber Malfoy sei dir sicher, ich sehe es in deinen Augen. Da steckt etwas ganz anderes dahinter.

Ich wusste zwar noch nicht was, aber das würde ich noch herausfinden.

Hold me // DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt