2 Steps

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Harry Pov

„Soll ich lieber den Obstsalat essen oder den Schokoladenkuchen?", überlegte Ron. Ich warf einen kurzen Blick zu ihm, mein Magen zog sich bei seinen Worten zusammen. Wie konnte er so früh am Morgen schon so etwas süßes essen? Ich war mit meinen Toasties vollkommen zufrieden.

Auch Hermine schielte skeptisch zu dem rothaarigen rüber. „Also Ron an deiner Stelle würde ich definitiv mit etwas gesundem in den Tag starten. Ich meine du bist das ganze Schuljahr jetzt hier, soll ich dich zur Sommerpause dann in den Fuchsbau rollen?", sie scherzte, aber mit so einem ernsten Unterton, dass Ron mich verunsichert anblickte.

Seine Augen glitten wieder zu Hermine und ganz langsam, wie in Zeitlupe nahm er sich den Schokokuchen. Mit einem Riesen Haps landeten die Hälfte dessen in seinem Mund.

Das war doch mal ein Statement. Ich grinste und blickte mich in der Halle um. „Wir sollten uns vielleicht etwas beeilen, keine Lust am ersten Tag gleich zu spät zu kommen. Außerdem müssen wir noch unseren Stundenplan abholen", bemerkte ich.

„Jaja, mpff", mampfte Ron weiter. „Also ich wäre fertig", sprach Hermine entschlossen. Ich liebte ja wie die beiden miteinander umgingen. Es war unbeschwert und keiner musste Angst haben etwas falsch zu machen.

Nachdem wir uns den Stundenplan geholt hatten gingen wir auch schon los. Der Tag verstrich relativ schnell und die ersten Stunden in jedem Fach waren meist sowieso nur unwichtiges Gelaber.

Gerade als wir mal wieder überpünktlich die große Halle für das Abendessen betraten, kam uns Malfoy entgegen. Er lief schnellen Schrittes in Richtung Bibliothek. Als sich unser Blick traf, rief ich mir Hermines Worte wieder ins Gedächtnis. Ich schaute ihn nicht böse an, lächeln tat ich aber auch nicht. Trotzdem schien Malfoy keine Anstalten zu machen etwas blödes zu sagen oder uns einen komischen Blick zuzuwerfen. Alles, was man aus seinem Gesicht heraus lesen konnte, war, dass sich seine Augen leicht weiteten, als sie auf meine trafen.

Und dass er wohl schlecht geschlafen haben musste.

Als er vorbei war, warf mir Hermine einen vielsagenden Blick zu. „Jaaa", stieß ich leicht genervt aus, um ihr mitzuteilen, dass ich sie verstanden hatte.

-    Nächster Tag –



Verwirrt blickte ich auf meinen Stundenplan. Heute hatten wir den ganzen Tag über nur ein Fach und das war etwas neues. Keine Ahnung ob das etwas gutes oder etwas schlechtes hieß. Gespannt machte ich mich mit den zwei Turteltäubchen aka. meine besten Freunde, Luna und Neville auf den Weg in ein Klassenzimmer.

Es waren noch nicht alle da aber wen ich sofort ausmachen konnte, war Zabini mit Malfoy. Sie unterhielten sich angeregt doch als Zabini mich erblickte verstummte er schlagartig. Verwundert suchte ich mir einen Platz und schenkte den beiden keine Aufmerksamkeit mehr. Professor McGonnagal war eingetroffen und bittete uns still zu sein.

„Sie werden sich wundern, was dieses Fach hier soll und wozu es gut ist. Ich kann ihnen nur sagen, es soll euch helfen und unterstützen dieses Schuljahr. Alle hier haben schreckliches durchgemacht. Manche reden darüber, andere verschweigen es lieber. Ein paar von euch haben bestimmt auch Freunde verloren und trauern um diese. Hier geht es darum sich mehr zu öffnen, Gefühle zuzulassen und die anderen hier besser kennenzulernen. Wir alle haben gemerkt, dass im Leben auch andere Dinge sehr wichtig sein sollten. Das bedeutet Freundschaft. Da die Häuser dieses Jahr für euch auch noch zusammen gemischt wurden kennen sich einige noch gar nicht. Die erste Aufgabe in diesem Fach wird folgende sein. Ihr habt 3-5 Wochen Zeit eine Person aus diesem Raum näher kennenzulernen. Es muss jemand sein, mit dem ihr vorher nicht viel zutun gehabt habt. Ihr sollt Zeit miteinander verbringen, euch treffen, miteinander reden und euch austauschen. Am Ende möchte ich von jedem von euch ein Pergamentbogen mit Fakten über die jeweils andere Person haben. Die Paare teile ich ein. Gibt es sonst noch fragen?"

Es war ganz still in diesem Raum. Jeder hier musste wohl erstmal verarbeiten was gerade von uns verlangt wurde und was das bedeutete.

„Ist das so eine Art zu recovern?", flüsterte Ron mir fragend entgegen. Ich zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung was ich von der ganzen Sache hier halten sollte. Im Endeffekt konnte ich erst darüber entscheiden wenn ich wüsste wer meine Person war mit der ich das machen sollte.

„Parkinson und Granger"

Entsetzt blickten wir uns an. Echt jetzt? Hermine eilte zu Parkinson rüber und stellte sich mit leichtem abstand neben sie.

„Weasley und Zabini"

Noch entsetzter wurden unsere Blicke und so verließ mich auch noch Ron.

Gespannt blickte ich McGonnogall an und verengte etwas die Augen.

„Potter mit Malfoy"

Wie ein Schlag ins Gesicht war das. Es traf mich hart und geschockt blickte ich sie an. Wie hätte es auch anders kommen sollen? War doch klar. War doch so so klar. Also jetzt stand eindeutig fest, von dieser ganzen Aufgabe und diesem Fach hielt ich eher weniger.

Viel zu sehr in Gedanken bemerkte ich gar nicht, dass ich längst hätte zu Malfoy rüber laufen müssen. Naja egal, er fand sein Weg anscheinend auch selbstständig zu mir. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, stellte er sich neben mich. Eindeutig mehr Abstand wie Hermine zwischen sich und Parkinson ließ.

Was sollte ich jetzt bloß machen? Mit Malfoy reden? Aber was soll ich sagen? Und vor allem wie um Gotteswillen? Das war alles viel zu kompliziert und zu viel.

„Sucht euch jetzt bitte einen Platz, an dem ihr den restlichen Tag zusammen Zeit verbringt, euch einen Plan macht und euch besser kennenlernt."

Malfoy schien nicht zu planen sich von der Stelle zu bewegen, geschweige denn überhaupt ein Wort mit mir zu wechseln. War ja klar, jetzt muss auch noch ich den ersten Schritt machen.

Ich beschloss Hermines Worte ernster zu nehmen und einfach ohne jegliche Emotionen mit ihm zu arbeiten. Ich meine dann kann ich doch eigentlich gar nichts falsch machen. Ich werde nicht böse zu ihm sein aber besonders nett müsste ich ja auch nicht sein.

Oke, meine einzige Hoffnung war wirklich, dass er sich entschuldigen würde. Dann wäre die ganze Sache nur halb so wild, aber so?

„Lass uns nach draußen gehen", verließ es monoton meine Lippen und ich deutete mit dem Finger aus dem Fenster auf die grüne Wiese. Er nickte und folgte mir.

Hold me // DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt