In der Dunkelheit verloren

Kapitel 3

Kaum setze ich ein Fuß auf den Steinboden umschlingt mich bereits die Kälte unserer Höhle. Schnell laufe ich los. All die Last fällt von mir ab als ich so schnell wie es nur möglich ist renne. Ich renne um allen das mitzuteilen was ich Grad erfahren hab, ich renne für die Freiheit die uns da oben erwarten wird. Noch nicht mal außer Atem komm ich am Palast an und rufe sofort einen Diener zu mir. „Es muss etwas verkündet werden.", hau ich direkt raus. „Natürlich Prinzessin. Was soll ich verlesen lassen?", antwortet er mir höflich. „Es gibt eine wichtige Versammlung. Alle haben sich in 20 Minuten im Trohnsaal einzufinden.", beantworte ich seine Frage. Verstehend nickt er und eilt sofort davon. Als dann auch mein Bruder mit seinen Leuten außer Atem ankommt verschwindet der Bote gerade hinter den Mauern. „Was hast du jetzt wieder gemacht?", kommt es mahnend von Keno. Unschuldig lächel ich „Ach nur eine Nachricht verkünden lassen. Der Thronsaal ist in 30 Minuten komplett gefühlt." Das letzte nuschel ich nur so vor mich her. Doch mein Bruder muss es gehört haben den im klappt Grad die Kinnlade hinunter. Bei seinem Anblick verkneife ich nur mit mühe mein Lachen. Es sieht einfach zu witzig aus. Aus Provokation lege ich meine Hand an sein Kinn und drücke es wieder nach oben. Nun verwandelt sich sein Blick von entsetzen zu vorwurfsvoll. Entschuldigend schaue ich zu Keno hoch und lasse mein Blick gleich darauf zu Jass gleiten. Der kann sich kaum noch das Lachen verkneifen. Als Keno mein Blick zu Jaso auffällt schaut er zu ihm. Ich glaub gesehen zu haben ein beleidigten Ausdruck in seinem Gesicht zu sehen. Doch den hab ich mir vielleicht auch nur eingebildet. Genervt stöhnt Keno auf. „Was steht ihr denn dann noch hier Rum. Mach euch fertig die Versammlung beginnt in zehn Minuten." Als er das sagt erschrecke ich. En sind schon zehn Minuten um? Schnell renne ich an beiden vorbei, schmeiße die Tür meines Schlafgemachs auf und Stürme zum Schrank. So schnell wie es nur möglich ist such ich ein angemessenes Prinzessinnen Kleid raus und zieh es an. Ganz fix geht es dann noch in Schuhe und schon rauschen ich schon wieder nach unten. Im Thronsaal angekommen sehe ich Grad die ersten Leute des Volkes hinein spazieren. Nur selten veranstalten Keno und ich eine Versammlung im Schloss. Meistens finden die eher auf dem Marktplatz statt weswegen mich die verwirrten Blicke der Bewohner Mandranas nicht wunderten. Mit stockendem Atem Dreh ich mich zu Jas um und Frage „Wo ist den eigentlich mein Bruder hin verschwunden?" Doch dieser zuckt nur mit den Schultern und nimmt Stellung neben dem Thron des Königs. Wütend von seiner Reaktion las ich mich auf den Thron daneben fallen der eigentlich für die Königin, also die Frau meines Bruders bestimmt ist. Doch da er nicht immer nicht die richtige gefunden hat ist das noch mein Platz. Ich mein, wie unfair ist das bitte. Er darf sich wenigstens noch seine Traumfrau aussuchen, aber ich werde an den nächst besten Mann verheiratet. Ich find das ja total arschig. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, soll zur Hölle fahren. Obwohl. Wenn ich so drüber nachdenke schmort er wahrscheinlich schon da. Doch persönlich hätte ich ihm auch noch gerne ein Messer zwischen die Augen gerammt. Meine Mordgedanken lassen mich lächeln. Ich war keineswegs eine artige Prinzessin. Ich unterwarf mich nicht einfach einem Mann. Der sollte lieber vor mir und meiner Macht nieder knien. Also langsam erschrecken mich meine Gedanken wirklich. Die Lautstärke im Saal wird immer lauter je mehr Menschen hinein geströmt kommen. Als der Thronsaal komplett voll von Erwachsenen und Kindern ist geht eine weitere Tür auf. Plötzlich wird alles ruhig und der König kommt mit stolzen Blicken auf mich zu und lässt sich neben mich auf dem Thron nieder. Immer Brauch Keno so einen dramatischen Auftritt. Aber ich mein, schlecht sind sie ja nicht. Und die Aufmerksamkeit aller hat er dann auch. Die Starke Stimme meines Bruders hält durch den raum „Schön das ihr alle gekommen seid", fängt er an „Wie die meisten von euch wissen wurde unser Königreich vor siebzehn Jahre von Tintranern angegriffen. Heute war ich mit meiner Schwester und ein paar Begleitern wieder oben. Das Ausmaß der Schlacht ist noch deutlich zu sehen. Doch eure Prinzessin kam auf die Idee den anderen Königreichen zu zeigen wie stark wir immer noch sind, dass sie uns nicht in die Knie zwingen können." Zustimmender Jubel geht durch die Menge. Dann fährt Keno fort „Wir wollen das Königreich wieder aufbauen. Es wird seine Zeit dauern aber es ist es wert. Unser Königreich wird in neuem Glanz scheinen. Kein Verstecken mehr!" Das letzte ruft mein Bruder mit so einer machtvollen Stimme das alle mit machten. „Kein Verstecken mehr", ruft das Volk im Chor. Glücklich lächel ich in die Menge. Der erste Teil des Plans ist schon getan. Jetzt geht es nur noch an die Umsetzung. Mein Bruder war anscheinend immer noch nicht fertig, denn sobald das Volk sich wieder beruhigt hat redet er weiter „Alle Erwachsenen ab fünfundzwanzig die sich freiwillig für die Verantwortung einer ganzen Gruppe melden können kommen bitte gleich zu mir. Jeder bekommt dann seine Aufgaben. Kinder unter siebzehn bleiben hier unten und werden ständig betreut, sie gehen zu eurer Prinzessin. Die, die sich nicht freiwillig melden kommen gleich zu Jas und werden dann einer Aufgabe zu geteilt.” damit beendet er seine Rede vollkommen. Auf einmal herrscht ein völliges Durcheinander. Alle versuchen sich zu den angewiesenen Personen durch zu laufen um als erster anzukommen. Währenddessen gehe ich ganz entspannt zu einer Ecke des Raumes und warte auf Kinder und Jugendliche bis sechzehn. Dazu hab ich eine Liste bekommen mit allen Namen drauf die ich dann abhaken soll. Jetzt schon genervt vom ganzen rumstehen hoffe ich das die zwei Jungs und das weitere Mädchen weiter weg, die letzten sind. Mit einem Blick auf meine Liste bestätigt sich mein Verdacht. Nur noch drei Personen. Inzwischen hat sich der tummult auch gelöst. Als die letzten drei bei mir ankommen schienen sie nicht erfreut hier bleiben zu müssen. „Nur weil wir noch keine siebzehn sind.”, höre ich das Mädchen murmeln.

Ein weiteres Kapitel ist wieder fertig. Hoffentlich geht euch das nicht zu schnell