"Das ist ja nen Ding!" "Ja, sie ist wirklich klasse!" "Nein, das meinte ich nicht. Ich dachte an die Schmerztablette." "Na und?" "Ja, das sie dir das erzählt hat. Das heißt sie vertraut dir. Oder sie sagt immer alles offen. Glaub ich aber nicht." "Scheiße!" "Was?" "Wir müssen! Unterricht geht los!" "Mist! Ich will nicht schon am ersten Tag zu spät kommen!" So schnappten wir uns unsere Taschen und rannten zum Raum. "Uff, gerade noch rechtzeitig!" "Ein Glück!", antwortete ich. "Da! Zwei Plätze!" Und wir setzten uns. Da kam der Lehrer rein, ein streng aussehender Kerl mitte 50. "Hefte raus wir schreiben ein Diktat!" Allgemeines genervtes Stöhnen erfüllte den Raum. "Das fängt ja gut an", flüsterte mir David zu. "Was gibt es da denn schon zu quatschen, Mister?", der Lehrer funkelte uns böse an. David antwortete keck: "Ich habe Jayden nur gesagt wie froh ich bin, dass es endlich mal einen Lehrer gibt, der uns zeigt wie man vor einem Jahrhundert Unterricht machte." Die Klasse fing an zu kichern, was bewirkte, dass der Lehrer uns nur noch böser anfunkelte. "Ich bin froh, dass sie den Unterricht auch gut finden! Können wir jetzt fortfahren?", erwiderte er so hochnäsig wie möglich. "Ich glaube Sie haben da was falsch verstanden!", bemerkte David. "Ich habe jegedlich (wird das so geschrieben?) gesagt, dass ich froh darüber bin, dass sie uns gezeigt haben wie wir vor einem Jahrhundert unterrichtet worden wären, deshalb gehe ich davon aus, dass sie uns jetzt wieder so unterrichten wie es in diesem Jahrhundert üblich ist. Ohh, aber ich vergaß, sie sind ja vor einem Jahrhundert zur Schule gegangen. Deshalb wissen Sie bestimmt auch nicht mehr wie sie sich als Schüler gefühlt haben als sie am ersten Schultag einem miesepetriegen Lehrer hatten, der Sie mit Diktaten gefoltert hat und Ihnen kein bisschen Spaß gekönnt hat, weswegen wir Ihnen auch verzeihen würden, wenn Sie auf der Stelle ihren Unterricht umstrukturieren und nie wieder jemanden mit Diktaten foltern würden." Dem Lehrer war während dieser Rede immer mehr der Mund aufgeklappt und die Klasse hatte den Atem angehalten. Ich hätte David gerne unterstützt, doch dafür war ich viel zu ängstlich. Da ließ sich der Lehrer fassungslos und perplex auf seinen Stuhl fallen. Leise murmelte er: "Du hast Recht... Du hast verdammt nochmal Recht! Danke!", seufzte er. "Macht mich bloß darauf aufmerksam, wenn ich das nochmal mache!
Also worauf habt ihr heute Lust? Kennt ihr überhaupt schon meinen Namen? Ich bin Mister Brown."
"Wie hat dein Freund das gemacht? Der Typ war die ganze Zeit so! Und jetzt..." "Ja, er hat eine unglaubliche Überzeugungskraft!"
Da fragte Mister Brown: "Ich erzähle euch jetzt erstmal, was ihr für meinen Unterricht braucht..., einen Hefter mit linierten Seiten und das Übliche: Füller, Lineal, Tintenkiller. Und achso! Ein Inhaltsverzeichnis hätte ich gerne! Mit Datum, Seitenzahl und Titel. Unser erstes Thema wird ein Buch sein! Das könnt ihr auch schonmal bestellen, es heißt "Die Verschwörung" ISBN-Nummer ist 35780963... und jetzt machen wir erstmal ein Kennenlernspiel."
So ging die Stunde rum, ich lernte ein paar Namen, quatschte und sah Amy leider nicht wieder. Das änderte sich auch in Bio nicht. Erst als ich die letzte langweilige Stunde überstanden hatte, bemerkte ich sie, sie stand alleine da und holte einen Stadtplan aus ihrer Tasche. Allerdings hatte ich keine Zeit zu ihr rüber zugehen, meine Mutter wartete bereits in ihrem Mini auf mich. Ich lief zu ihr, stellte die Tasche in den Kofferraum und setzte mich auf den Beifahrersitz. "Da bist du ja Schatz! Wie war's?" "Gut, die Lehr..." Da surrte ihr Pieper. "Shit! Ich wollte eigentlich noch mit dir zu McDonalds aber das wird nix! Ein Patient wartet auf mich! Ich setz dich nur eben zu Hause ab und muss dann weiter! Tut mir leid, Schatz." "Schon okay!" Wisst ihr eigentlich wie scheiße es ist mit einer Mutter und einem Vater zutun hat, die nie Zeit für einen haben? Na ja, dafür haben wir Geld wie Heu. Mein Dad ist Anwalt und Mum Ärztin. Zu meiner Familie gehört außerdem noch mein 10-jähriger Bruder und meine zwei Jahre jüngere Schwester. Und dann ist da noch unsere Nanny. Sie ist nett, aber nicht Mum. Na ja egal. Meine Mum schmeißt mich vor unserem Haus raus und braust davon. Ich krame meinen Schlüssel raus und öffne. "Bin wieder da!", rief ich und meine Schwester rannte stürmisch die Treppe runter und umarmte mich. "Hi, Poppy! Nicht so schnell! Du erdrückst mich ja!" "Wo ist Mum?", fragte sie mit großen hoffnungsvollen Augen. "Arbeiten. Was macht Riley?" "Ist in seinem Zimmer am Zocken." "Und Millie?" "Räumt die Küche auf." "Komm, wir gehen nach oben in dein Zimmer und spielen. Aber vorher zieh ich mich um und esse. Willst du auch was?" "Ja! Gerne! Aber nur, wenn du kochst! Das Essen von Sofie riecht immer so komisch!" Sofie war unsere Köchin. Dazu gab es noch einen Gärtner und Putzmann. Ein Mister Samuel White. Komischer Kauz. Wir haben ihn nur eingestellt, weil er der Mann von Sofie ist. "Na gut! Was willst du denn?" "Kartoffeln und Hähnchenschnitzel mit Ketchup und Gemüse." "Möhren, Brokkoli und Erbsen?" "Ohne Erbsen! Die mag ich nicht!" "Ich doch auch nicht!", sagte ich mit einem Zwinkern. "Dann hol schonmal zwei Schürzen und drei Töpfe! Ich geh eben hoch und zieh mich um!" Mit diesen Worten rannte ich hoch, riss die Tür von Riley auf und fragte: "Auch Hähnchenschnitzel mit Kartoffeln und Gemüse?" "Du kochst?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Jep!" "Gut, dann nehm ich auch eins." "Ok in einer Stunde können wir essen. Vergiss es nicht!" Blitzschnell zog ich mich aus, warf mein Zeug auf den Schreibtischstuhl und zog mir T-Shirt und Jogginghose über und rannte wieder nach unten.
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Er liebt mich, er liebt mich nicht,... Aber liebt sie mich? *pausiert*
RomanceAmy muss auf ein College in Oxford, doch eigentlich will sie nur nach Hause... Bis sie Jayden trifft...