Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen und sein Blick wird ein wenig hoffnungsvoll.
„Natürlich! Ähm also wir hatten uns über Instagram kennengelernt und uns nach ein paar Wochen hin und her schreiben getroffen, dummerweise haben wir damals keine Nummern ausgetauscht und mein Account, warum auch immer, wurde gesperrt und ich hatte keine Möglichkeit dich irgendwie zu erreichen" erzählt er mir die Geschichte und auf einmal macht es Klick bei mir. Die Wut von damals steigt wieder in mir auf, obwohl er mir gerade eine plausible Erklärung für den Kontaktabbruch geliefert hat. Aber was, wenn er nur Langeweile hat und mir an die Wäsche will während der Geschäftsreise und weil er damals nicht mit mir spielen konnte nutzt er jetzt einfach diese Gelegenheit. Warum sollte sonst ausgerechnet ich mit ihm mitkommen? Ich meine so wie er aussieht könnte er jede haben. Wahrscheinlich sitzt seine perfekt aussehende Freundin zu Hause auf der Couch und wartet auf eine Nachricht von ihm und ich bin nur ein kleiner Zeitvertreib. Alle Zweifel kommen wieder hoch.
„Ich muss hier raus" bringe ich noch hervor während ich mir die Schuhe anziehe und anschließend das Zimmer und Hotel verlasse. Die Mittagshitze schlägt mir entgegen und brennt auf meiner Haut, als ich die heruntergekühlte Lobby verlasse. Ich bleibe kurz stehen, um mich sowohl an die Temperaturen zu gewöhnen, als mir auch einen kurzen Überblick über meine Umgebung zu verschaffen. Ein wenig orientierungslos irre ich durch die belebten Straßen und suche eine Bar die schon mittags geöffnet hat. Tatsächlich werde ich irgendwann fündig. Angenehme kühle Luft weht mir entgegen, als ich die Tür zur abgedunkelten Bar öffne. Zielstrebig laufe ich auf die Theke zu und setzte mich auf einen der roten hohen Hocker, die dort aufgereiht stehen.
„Was darf es sein" fragt mich der Barkeeper mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Vodka Soda bitte" bestelle ich ebenfalls lächelnd. Das scheint mir das Richtige zu sein, um ein wenig runter zu kommen und heute stehen ja sowieso keine Meetings an. Ich weiß Alkohol ist nicht das Vernünftigste um sich abzukühlen aber man wird sich ja wohl mal ein Glas nach so einer Mitteilung genehmigen dürfen.
„Geht aufs Haus" teilt mir der Barkeeper freundlich mit, als er mir das Glas mit dem kalten Alkohol auf den Tresen stellt. Ich bedanke mich und will gerade das Glas an meine Lippen führen, um einen Schluck zu mir zu nehmen, als sich jemand neben mich setzt.
„Endlich habe ich dich gefunden" bringt Liam schwer atmend hervor. Ich kippe mein Getränk auf ex runter und will verschwinden, doch Liam packt mich am Arm und zieht mich an sich ran.
„Warum bist du so sauer und läufst vor mir weg" fragt er ein wenig verletzt.
„Es hat dich doch die ganze Zeit nicht interessiert wie es mir geht. Du hast ja nicht mal versucht irgendwie mit mir Kontakt aufzunehmen" sage ich und versuche mich loszureißen, was mir allerdings nicht gelingt.
„Das stimmt nicht! Ich habe versucht meinen Account zurückzubekommen, um wieder Kontakt mit dir haben zu können" verteidigt er sich. Sagt er die Wahrheit? Es lief ja damals echt gut zwischen uns aber manchmal hatte ich ein komisches Gefühl, wenn er sich zum Beispiel am Wochenende nur knapp oder gar nicht gemeldet hat.
„Lass mich bitte erst Mal damit klarkommen, dass du jetzt einfach wieder in meinem Leben auftauchst und dann können wir immer noch schauen wie wir jetzt miteinander umgehen" schlage ich vor, woraufhin Liam nickt und mich loslässt. Ich drehe mich um und will gehen doch er hält mich erneut auf.
„Warte" ruft er bevor ich die Tür erreiche, kommt auf mich zu und drückt mir die Schlüsselkarte für unser Zimmer in die Hand. Ach ja unser Zimmer, da war ja was. Schnell verlasse ich nun endlich die Bar und spaziere noch ein wenig durch die wunderschöne Stadt. Als es mir endgültig zu warm wird mache ich mich wieder auf den Weg zum Hotel, um mich nach dem Stress noch ein Mal kurz hinzulegen und anschließend duschen zu gehen. Am Abend ist mir das viele rumsitzen zu doof und ich entschließe mich wieder in die Bar von heute Mittag zu gehen. Ich entscheide mich für ein Königsblaues kurzes Kleid und schwarze High Heels. Fertig angezogen und mit gemachten Haaren und Make Up mache ich mich auf den Weg. Als ich die Bar betrete wandert mein Blick direkt zur Theke, an der immer noch mein Chef sitzt, allerdings mittlerweile nicht mehr alleine. Zwei wunderschöne Frauen stehen neben ihm und ziehen ihn mit ihren Blicken fast aus. Angeekelt beobachte ich die drei bis Liam sich zu mir umdreht.
„Zoe" lallt er vor sich hin und stützt sich an der Theke ab um nicht zu taumeln. Eifersucht und Enttäuschung steigen in mir auf und mir wird ganz schlecht. Erst meint er, er hat versucht wieder in Kontakt mit mir zu kommen und dann verhält er sich so und verspielt damit sämtliche Chancen, dass ich mich ihm noch mal annähern könnte. Wieder kommen alle Erinnerungen hoch und Tränen brennen in meinen Augen. Ich ziehe meine Schuhe aus und renne aus der Bar zurück zum Hotel, wo ich mich in meinem Bett verkrieche. Mitten in der Nacht werde ich wach als Liam betrunken die Zimmertür zuknallt, bewege mich aber ums verrecken keinen Millimeter. Ich will ihn nicht sehen und eigentlich auch nicht mal ansatzweise in meiner Nähe haben müssen.
„Zoe bist du wach" nuschelt er. Ich gebe keinen Ton von mir. Er hat es nicht verdient, dass ich jetzt noch mit ihm spreche oder ihm auch nur einen Bruchteil seiner Lügen abkaufe. Ich bedeute ihm nichts, ich bin nur ein Spielzeug für ihn wie ich dachte. Neben mir senkt sich die Matratze unter Liams Gewicht, der ins Bett gekrabbelt kommt.
„Es tut mir so leid" gibt er fast schon weinerlich von sich. Seine Entschuldigung kann er sich sonst wo hinstecken, er hat mir ja vorhin erst bewiesen wie wichtig ich ihm bin.
„Wirklich" fügt er noch nach einer kurzen Pause hinzu, bevor er sich endgültig in die Matratze sinken lässt. Kurze Zeit später höre ich wie sein Atem gleichmäßig und ruhig wird. Toll er schläft jetzt seelenruhig und ich liege hier wach dank ihm. Wieso muss er alles so kompliziert machen? Ich war damals am Boden zerstört, als er einfach weg war, weil ich dachte, dass er der Richtige für mich wäre. Allein durch die Sachen die er geschrieben hat, hat er mich einfach wahnsinnig gemacht, allerdings im guten Sinne und nicht so wie jetzt. Als er weg war habe ich mich mit so vielen Typen über ihn hinweggetröstet, dass ich mich irgendwann vor mir selbst geschämt und geekelt habe. Hätte er am Abend nicht so etwas abgezogen hätte ich ihm mit ziemlicher Sicherheit noch eine Chance gegeben, aber nach dieser Aktion kann er das vergessen. Als ich morgens aufwache sitzt Liam schon am Tisch und starrt mich an. Genervt verdrehe ich die Augen. Ich bin doch kein Kino.
„Können wir reden" fragt er vorsichtig. Ich antworte nicht. Das kann doch nicht sein ernst sein. Gestern erzählt er mir er hat versucht den Kontakt irgendwie wieder herzustellen und dann betrinkt er sich später, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich ihm vielleicht eine zweite Chance geben werde und macht mit diesen Schlampen rum und jetzt will er wieder reden und mir irgendwelche Geschichten erzählen.
„Ich kann völlig verstehen, dass du sauer bist" fängt er an. Ach wirklich? Selbst dran schuld!
„Bitte lass es mich wieder gutmachen" fleht er. Er ist so ein Arsch! Ich will seine Wiedergutmachung nicht ich will ihn nie wieder sehen müssen. Tränen der Wut und Enttäuschung brennen in meinen Augen, was Liam anscheinend nicht entgeht. Er steht auf und läuft zu mir.
„Nicht weinen Prinzessin" sagt er mit beruhigender Stimme. Oh nein er weiß noch, dass ich schwach werde, wenn er mich so nennt. Ich versuche dem Drang so gut es geht zu widerstehen, aber ich hätte jetzt echt gerne eine Umarmung, selbst wenn sie von ihm ist. Als könnte er meine Gedanken lesen legt er sich hinter mich ins Bett und zieht mich dicht an sich heran. Bevor ich es verhindern kann drücke ich mich noch ein wenig mehr an ihn und genieße seine Nähe, Wärme und vor allem seinen Geruch, den ich so sehr verdrängt aber trotzdem unterbewusst vermisst habe. Wie kann ein und die selbe Person so Nerven aufreibend und gleichzeitig so beruhigend sein.
„Ich habe dich so vermisst" behauptet er und drückt mir einen Kuss auf den Hinterkopf. Ich antworte nichts sondern versuche einfach den kurzen Moment des Gefühls der Geborgenheit zu genießen, bevor er wieder kaputt geht.
„Ich habe eine Frage" kündige ich an mit dem Wissen, dass ich damit höchstwahrscheinlich den Augenblick zerstöre, aber die Frage quält mich.
„Wieso hast du das gestern gemacht" frage ich so vorsichtig wie man so eine Frage eben stellen kann. Er zögert und sucht vermutlich nach den richtigen Worten.
„Ich kann es nicht ertragen zu warten, erst recht nicht darauf zu erfahren, ob die Frau die ich liebe bereit dazu ist mir noch eine Chance zu geben" erklärt er. Ich fange an zu lachen.
„Die Frau die du liebst? Du kennst mich gar nicht" stelle ich klar und drehe mich zu ihm um.
„Dann lass mich dich kennenlernen und dieses Mal richtig und ohne Kontaktabbruch" schlägt Liam vor und starrt mir mit seinen stechend grünen Augen direkt in meine Seele. Ich wende den Blick ab und nicke. Er lächelt mich dankbar an und drückt mir liebevoll einen Kuss auf die Stirn.
„Für wann stehen heute Meetings an? Ich brauche genug Zeit um mich fertig zu mache" frage ich und schaue ihn wieder an.
„Um ehrlich zu sein stehen die Woche gar keine Meetings an, ich wollte nur Zeit mit dir alleine haben um alles zu klären, als ich dich im Büro erkannt habe" erklärt er mir und ich schaue ihn ein wenig fassungslos an. Ich bin mir ein wenig unsicher wie ich das alles finden soll. Auf der einen Seite süß, weil er so einen Aufwand betreibt, um mich für sich zu haben aber auf der anderen Seite hat er gelogen. Unsicher kaue ich auf meiner Unterlippe herum.
„Was hältst du davon, wenn wir uns nach dem ganzen Stress einen entspannten Tag am Strand machen" schlägt Liam vor.
„An sich eine gute Idee, allerdings würde ich vorher gerne frühstücken" äußere ich meinen Wunsch.
„Alles was du willst Prinzessin" sagt Liam und streichelt sanft meine Wange. Ich kann nichts dagegen tun und fange an zu lächeln. Liam bestellt für uns beide Frühstück beim Zimmerservice, während ich schon mal ins Badezimmer verschwinde um mich fertig zu machen. Als ich wieder das Zimmer betrete, duftet es wundervoll nach Rührei und Bacon. Ich setze mich zu Liam an den Tisch und fange gierig an zu essen, was ihn leicht zum lachen bringt.
„Hast du einen Monat lang nicht gegessen oder was ist mit dir los" fragt er grinsend.
„Das ist Frustessen wegen dir" gebe ich zurück.
„Ich weiß jetzt nicht, ob ich beleidigt sein oder mich geehrt fühlen soll" sagt Liam immer noch grinsend.
„Wieso solltest du dich geehrt fühlen" frage ich ihn verwirrt.
„Naja wenn das Frustessen wegen mir ist heißt es ja eigentlich, dass ich dir zumindest nicht ganz egal bin" erklärt er mir. Ja ok er hat recht, wenn mir das alles völlig egal wäre würde es mich nicht so beschäftigen. Damals war ich fest davon überzeugt, dass ich in ihm den perfekten Freund oder Mann für mich gefunden habe und wurde dann schwer enttäuscht. Ich will ihm ja aber eine zweite Chance geben, also muss ich versuchen die Vergangenheit irgendwie auszublenden aber gleichzeitig auch im Hinterkopf zu behalten, um nicht wieder so verletzt zu werden. Ich lasse seine Aussage unkommentiert und widme mich weiter in Ruhe meinem Frühstück. Danach packe ich meine Tasche für den Strand, während Liam sich fertig macht. Da er ewig braucht lege ich mich in der Zwischenzeit noch ein wenig aufs Bett. Als ich höre wie die Badezimmertür geöffnet wird, raffe ich mich auf und schnappe meine Tasche.
„Können wir los" frage ich und Liam nickt. Zusammen verlassen wir das Hotel und steigen in das Auto was davor schon auf uns wartet. Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommen wir am Strand an. Dadurch, dass keine Ferienzeit ist, ist der Strand relativ leer und wir haben freie Platzwahl. Fasziniert starre ich aufs Meer. Die Sonne glitzert so schön auf dem klaren Wasser. Ich breite mein Handtuch aus und fange an mir meine Klamotten auszuziehen. Als ich nur noch im Bikini da stehe merke ich wie Liam mich von oben bis unten begutachtet. Irgendwie ist mir das unangenehm und ich versuche meinen Körper ein wenig zu verstecken.
„Hör auf dich verstecken zu wollen du siehst wunderschön aus" sagt er, was mich rot werden lässt. Ich nehme langsam wieder meine Arme von meinem Körper weg, während Liam sein Oberteil auszieht.
"Mach ein Foto hält länger" sagt er grinsend. Oh verdammt ich hab ihn angestarrt wie peinlich.
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𝓕𝓪𝓭𝓲𝓷𝓰 𝓗𝓮𝓪𝓻𝓽𝓼: 𝓐 𝓑𝓲𝓽𝓽𝓮𝓻𝓼𝔀𝓮𝓮𝓽 𝓡𝓸𝓶𝓪𝓷𝓬𝓮
RomanceIch fange an zu lachen. „Die Frau die du liebst? Du kennst mich gar nicht" stelle ich klar und drehe mich zu ihm um. „Dann lass mich dich kennenlernen und dieses Mal richtig und ohne Kontaktabbruch" schlägt Liam vor und starrt mir mit seinen stech...