Samstag, 05. April 2014
Las ich auf der ersten Seite, einer durchnässten Zeitung, die ich soeben vom Boden aufhob. Was auf den restlichen Seiten stand interessierte mich nicht wirklich, also lies ich sie auf dem Boden zurück.
Ob sie von heute, gestern oder von vor einer Woche war wusste ich nicht.
Ich konnte nicht sagen welcher Tag es war und auch bei den Monaten war ich mir nicht immer zu hundertprozentig sicher. Doch Anfang April wird es wohl gewesen sein. Dem Wetter nach hätte es eigentlich der erste sein müssen, denn dieses wollte mich an diesem Tag offenbar verarschen.
Oder mir einfach nur aufs weitere beweisen, dass es einen lieben Gott nicht geben konnte.
Am Morgen wurde ich noch von schönem Vogelgesang im Park geweckt, gegen mittag schien die Sonne so sehr, dass ich für einen Moment befürchtete meine Sohlen würden schmelzen und am Boden fest kleben. Jetzt, gegen 18 Uhr, fühlte ich mich wie eine nasse Perserkatze am Nordpol.
Scheiß Klimawandel!Ich zerknüddelte das nasse Papier zu einem Ball, drückte ihn in meiner rechten Hand zusammen und sah zu wie das dreckige Wasser meine Hand runter lief und sich mit dem Regen vermisschte bevor es auf die Fließen des Fahrradwegs tropfte.
Ich lies meine Hand sinken, hob gleichzeitig meinen Blick und lies die Nasse Zeitungskugel zu Boden fallen als ich in naher Ferne das bunte LED Schild eines Establishments sah.
ENDLICH!
Ein warmes Plätzchen, ein geschützter Raum, ein trockener Sitzplatz.
Nach diesem Tage Marsch aus Rosewood, durch mehrere Dörfer bin ich wirklich geschafft.Ich legte etwas an Schrittgeschwindigkeit zu und konnte nicht anders als zu lächeln, als ich über den großen Parkplatz zum eingang lief.
Das Gebäude steht am ende einer Ausfahrt der anliegenden Autobahn. Hier kommen also viele LKW- Fahrer und Reisende vorbei.
Ein Drive-in ist das definitiv schonmal nicht.
Wahrscheinlich eine Art Tankstelle mit großer Back- und Suvenierabteilung dachte ich, doch als ich dann "Pop's Chock lit' shoppe" betrat und mich kurz umsah wurde mir klar, dass es ein American Diner ist. Ganz im 50's Style eingerichtet.
Sowas lockt Hipster und Influencer an. Hier wird es sicher Teuer sein.Säufzent setzte ich mich an einen freien Tisch am Fenster, lies meinen Rucksack vor mir zu Boden fallen, meine Füße stellte ich wie immer in die Träger.
Aus Gewohnheit, nicht weil ich glaube hier bestohlen zu werden.
Vor mir lag eine Speißekarte, ich nahm sie in der Hoffnung irgendwas unter 5€ zu finden.
Ich wollte mein letztes Geld wirklich nicht für irgendeinen überteuerten Hipsterfras ausgeben aber mein Magen tat mir unglaublich weh und ich wusste, dass wenn ich jetzt nicht bald was zu Essen in die Pfoten bekomme, könnt man mich in nicht all zu langer Zeit vom Boden kratzen.
Wieso musste der Weg denn auch so lang und Leer sein?
Die Nächte zu weit von Passanten entfernt zu verbringen ist zu gefährlich.Ich wurde von einer freundlichen Männerstimme aus meinen Gedanken gerissen. „Was solls sein?" , fragte ein Mann mittlerem Alters mit fast schwarzen Haaren und drei Tage Bart. Eine witzige Uniform trug er da. Was für niedliche Arbeitskleidund für solch einen rauen Typ.
„Uhm...Ich" fuck Ich hab mich gar nicht auf das Menü in meinen Händen Konzentriert.
„Die Milchshakes sind spitze hier",sagte er, wohl wissend, dass ich keinen blassen Schimmer hatte was ich bestellen sollte. „Aber ein Burger wäre ein besserer Hungerbeseitiger.", fügte er seiner Aussage hinzu und lächelte mich sanft an.
Ich sah auf die Speißekarte um schnell die Preise für Burger raus zu suchen. Langsam wurde ich nervös. Die Preise der verscheidenen Burger gingen von 10€ bis zu 23€. Fuck! Schnell blätterte ich um und überflog die nächste Doppelseite.
Pommes für 8,50€, nuggets für 9€, Kindermenü für 10€, Salat für 7,50€
Ich hab noch 12,63€
Die Frage ist jetzt wie ich am schnellsten für das kleinste Geld so satt wie möglich werde und ob man hier für die Toilette bezahnlen muss oder ob ich meine Wasserflasche einfach kostenlos am Wasserhan auffüllen kann. Gerade als ich sagen wollte, dass ich noch am überlegen bin und erst nochmal auf Klo muss kam eine kleine Gruppe Jugendlicher meines alters herein und setzten sich an den Tresen."Hey Dad! Zwei mal die drei für alle, zwei Cola, ein Bier und einen Erdbeer Milchshake." Kam es von einem der Jungs.
Beim genaueren betrachten viel mir auf, dass sie alle schwarze Lederjacken trugen und ihr Style im allgemeinen eher dunkel war. Ich richtete meinen Blick wieder auf die Speiße Karte bevor ihnen auffiel, dass ich sie musterte. Als der Kellner und offensichtliche Vater des Jungen sich mit einem „Kommt sofort." umdrehte und in der Küche verschwand.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie alle nicht gerade positiv angetan von meinem Geruch schienen da sie alle rümpfen immer wider die Nase. Das Mädchen mit den schönen pinken Haaren sah mich bemitldeident an, einer der Jungs sah grinsend auf sein Handy und machte sich womöglich gerade im Chat über mich lustig.
Es geht nicht immer um dich
versuchte ich mir wie gewohnt einzureden und sah aus dem Fenster.
In der Reflexion sah ich wie der größte im Bunde an mir herrab schaute.
Nicht abwertend aber nach Mitleid sieht es auch nicht wirklich aus.
Versuchte ich seinen Blick zu deuten.
Er drehte sich zum Sohn des Kellners und flüsterte ihm etwas zu. Dieser sah mich für den Bruchteil einer Sekunde an und rief seinem Vater hinterher „Hey Dad, leg nochmal 2 Burger drauf!"
Dieser kam kurz darauf ohne seine Uniform aber mit zwei gefüllten Papiertüten und den bestellten Getränken hinter der Theke hervor."Steht auf." Sagte er heiter und stellte dabei die Bestellung auf dem Tresen ab.
Nach dem sie sich verwirrt erhoben gab er die Tüte seinem Sohn und die Getränke dem größten im Bunde.
Ein halber Riese wie ich nun bemerkte.
„Ich mache heute früher schluss. Lasst uns ins Whyte Wyrm, da ist es warm und trocken und wir können uns dort ausruhen. Ich nehm euch im Van mit."
Bevor sie das Diner vierließen hörte ich das Mädchen noch fragen was mit der Bezahlung sei und wie der Mann sie abwimmelte in dem er irgendwas von Familie und einem Freibier sprach.
Als sich die Tür schloss und sie über den Parkplatz liefen warf ich nochmal einen kurzen Blick auf sie.Sie alle trugen schwarze Lederjacken mit dem gleichen Motiv. Auch der freundliche Kellner.
Eine Motorrad Gang? Die nehmen für gewöhnlich keine Teenager auf. Ein Sport Team?
Duch das beschlagene und den Innenraum reflektierende Fenster konnte ich nicht viel mehr erkennen also trete ich mich wieder dem Tresen zu und suchte nach einem anderen Kellner.DIE ZWEITE TÜTE! Sie haben sie hier liegen lassen.
Noch einmal sah ich aus dem Fenster, diesmal um zu checken ob einer von ihnen zurück kam um sie zu holen. Doch der Van fuhr gerade vom Parkplatz. Ich guckte auch ob keiner der anderen Gäste, zwei jungs in blau-weißen Collage Jacken und eine alte Dame mit einem kleinen Hund, mich vielleicht beobachteten. Als ich mir sicher war nicht bemerkt zu werden stand ich langsam auf, nahm meinen Rucksack und schnappte mir die Tüte.
Schnell lief ich zur gekenntzeichnete Damen Toilette.
In die große Kabine für Rollstuhlfahrer und Mütter.Ich stellte alles auf dem Wickeltisch ab und setzte mich im Schneidersitz auf den Klodeckel.
Essen, essen, essen, essen
Ich riss die Pepiertüte auf und stellte sie zwischen meine Beine.
Drin waren 2 cheeseburger, eine kleine Pommes, eine Dose Cola, ein Gutschein für einen Kaffee und ein belegtes Brötchen.
Frühstück inklusive
Während ich mich über meine Beute machte versuchte ich nicht daran zu denken, dass ich spätestens Morgenfrüh, wenn die Toiletten geputzt werden, wieder hier raus muss. Einen Moment lang diesen Funken Glück genießen. Einfach mal nichts denken, nur essen.
Blendet man die Realität nicht manchmal aus, geht man an ihr kaputt.Hey, hier ist das erste Kapitel. Habt ihr Ideen für Ortsnamen? Würde gerne von dem geklauten US amerikanischen städte namen weg. Will mich aber auch nicht an den Aufbau von echten deutschen Städten halten. Dementsprechend müssen deutsch klingende Fantasy Orte her. Sollte nicht zu silly sein.
Bin generell immer offen für Ideen, Kritik und Wünsche
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Can't Find Home
Teen FictionVorab: Dieses Buch wird ein langjähriges Projekt an dem ich stätik weiter schreiben und es regelmäßig überarbeite. Die Geschehnisse von denen ihr heute lest könnte nächste Woche schon ganz anders abgelaufen sein. Diese Geschichte behandelt viele ha...