Kapitel 2.2 Caeldrim und Galindan (Caeldrim)

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Caeldrim sah vergnügt seiner kleinen Schwester hinterher. Dann drehte er sich, um tätschelte Ollin an seinem Hals und entließ mit einem Pfiff sein Flugsaurier. Der Pteranodon machte einen Satz, spreizte seine riesigen Flügel und flog hinab zum Ozean. Caeldrim sah der Flugechse nach.

 „Dich nehme ich mit in die alte Heimat, Ollin". Dann ging Caeldrim zum großen Palasttor, um in den Thronsaal zu gehen.

Caeldrims Vater, der Seekönig von Valderia, saß auf dem prächtigen Elfenbeinthron. Der königliche Stuhl bestand aus vielen Walknochen und großen Muscheln. Galindan, der Elbenkönig, las versunken in einem Buch. Caeldrim beobachtete seinen Vater, als er die Halle betrat. König Galindan war ein weiser Herrscher und ein nach Gerechtigkeit strebender Elb. Das Oberhaupt der Elben trug einen seidenen Umhang aus grünem Seegras. Sein langes weißes Haar verriet sein hohes Alter, und auf seinem Haupt trug er die aus Muscheln geformte Krone der Seeelben.

„Willkommen, mein Sohn", sagte Galindan.Caeldrim kniete vor dem Thron nieder und senkte ehrfürchtig das Haupt.
„Mein König".

 „Steh auf und setz dich zu mir mein Sohn." Und die Worte des Elfenkönigs klangen liebevoll und wertschätzend.

„Was lesen Sie, Vater?", fragte Caeldrim förmlich.
„Mein Sohn, das Buch hat mir deine kleine Schwester geliehen."
„Es ist eine Kopie des Logbuchs von Sebastian von Silberstein. Ich habe es gelesen", sagte Caeldrim interessiert.

„Die Menschen waren dort", sagte Galindan und Caeldrim spürte eine gewisse Besorgnis in diesem Satz.
„Ja, sie waren in Lormurien und dem Logbuch nach zu urteilen, könnten die Menschen sogar Salmercand erreicht haben. Dann sind unsere Geschichten also wahr?", fragte Caeldrim.
„Die elbischen Erzählungen sind wahr, mein Sohn", und Galindan klappte das Logbuch zu.

„Dann dürfen wir die Menschen nicht ohne uns in die alte Heimat fliegen lassen", sagte Caeldrim mit Nachdruck.

"Die Menschen sollten überhaupt nicht nach Lormurien reisen. Die Geschichten sind wahr, mein Sohn. Es gibt diesen Ort. Aber der Fluch, der über Lormurien liegt, ist auch kein Märchen. Die Gefahr lauert im vergessenen Elbenland und der Tod herrscht über Salmercand. Menschen dürften dort niemals gewesen sein", bedauert Galindan.

„Aber Sebastian Von Silberstein war dort, mein König." Und Galindan nahm das Logbuch in die Hand, das sein Vater ihm gereicht hatte.
„Und sie werden mit all ihren neuartigen fliegenden Schiffen auf die Reise gehen und dem Tod begegnen", antwortete der König.
„Vater, das könnte unsere Chance sein. Die Pteranodons können nicht bis nach Lormurien fliegen. Sie können den großen Ozean nicht überqueren. Und mit den Elbenschiffen können wir den Gefahren des Meeres nicht trotzen."

„Mein Sohn, erinnere dich an die Geschichten unseres Volkes. Wir sind nicht nur von unserer Heimat getrennt worden, die Elben sind vor dem Volkstod geflohen. Wir sind vor dem Feind des Lebens geflohen, um zu überleben."

„Das ist tausend Jahre Herr, mein König, und Sebastian war da. Von Silberstein ist mit seinen Luftschiffen voller Schätze aus Lormurien zurückgekehrt. Er wird wiederkommen und die elbische Heimat in Besitz nehmen. Wir können Sebastian die Unterstützung verweigern. Aber sein Volk wird nach Lormurien ziehen."
„Was schlägst du vor, mein Sohn?"
„Wir sollten Sebastians Expeditionen unterstützen und dafür unsere alte Heimat zurückfordern. Lass mich die Menschen begleiten. So können wir Elben Einfluss nehmen und Salmercand für uns beanspruchen."

„Mein Sohn, ich denke darüber nach. Jetzt wollen wir unsere Gäste begrüßen. Caeldrim setzte sich auf den Stuhl rechts von seinem Vater. Der Platz links von Galindan war frei.
„Sariel ist wie immer zu spät", scherzte Caeldrim.
„Dann musst du den Zwerg wohl mit deiner Schönheit blenden", lachte Galindan.
Caeldrim bemerkte, dass der Gedanke an seine Schwester wieder ein Lächeln auf das Gesicht seines Vaters zauberte.




















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