Zweifel

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Triggerwarnung: Beleidung, Consensual Non Concent Play, körperliche Gewalt

POV Mexi

In den letzten Tagen hatte Ju nicht viel Zeit gehabt aber er kam jeden Abend lang um mit mir zu schlafen, um sich an mir abzureagieren. Ich konnte deutlich an der Art und Weise vom Sex spüren wann er einen stressigen Tag hatte und wann einen nicht ganz so stressigen. Und die letzten Tagen konnte man wirklich deutlich darüber sprechen, dass er mich einfach nur genutzt hatte um sich abzureagieren. Aber ich hatte entschieden das es ok war. Ju blieb danach auch wie versprochen immer bei mir. Kuschelte mit mir und da er immer Abends kam übernachtete er auch mit mir zusammen im Bett.
Am nächsten Morgen allerdings war er immer schon weg wenn ich aufwachte, so auch heute. Wie jeden Morgen ließ ich im Halbschlaf dennoch meinen Arm auf 'Jus Seite' wandern nur um wieder festzustellen das eben jene leer war. Ich gab intuitiv ein Geräusch des Missfallens von mir. Langsam wurde ich wacher und öffnete die Augen. Meine Hand, die immer noch auf 'Jus Seite' lag zeigte mir jetzt an, dass er noch nicht lange weg war. Ich spürte noch eine leichte Wärme von dort ausgehen. Und so rollte ich mich hinüber und kuschelte mich in 'seine Decke' ein. Ich atmete seinen Geruch ein und schloß dabei wieder die Augen. Ich stellte mir vor er wäre noch hier und würde noch etwas mit mir kuscheln.
Aber das war er nicht, so wie immer. Aber konnte ich es ihm verübeln? Er war zur Arbeit gegangen wie jeden Morgen. Er musste einfach früher los als ich. Das konnte ich ihm wohl schlecht verübeln. Und dennoch fühlte ich mich gerade furchtbar alleine.
Auch wenn ich mir die ganze Woche etwas anderes eingeredet hatte war es nicht so wie ich es wollte. Die ganze Woche hatte ich mir gesagt es war ok. Er war für mich da. Er blieb danach, kümmerte sich um mich. Er hielt sich daran was wir vereinbart hatten. Mir geht es gut. Es ist ok so wie es ist. Aber immer mehr merkte ich das es nicht so war. Ich wollte mehr als das. Er kuschelte zwar hinterher mit mir aber er hatte mir außerhalb von Sex nie einen Kuss gegeben. Nachts kuschelte er zwar erst mit mir aber irgendwann rollte er sich immer mehr auf seine Seite und ließ von mir ab. Und immer wieder fragte ich mich ob er ohne sein Versprechen hinterher bei mir zu bleiben überhaupt da wäre. Ob er es nicht nur für mich tat und gar nicht weil er gerne bei mir war. Und jeden Morgen wenn er nicht mehr neben mir lag wenn ich aufwachte spürte ich einen Stich in meinem Herzen.
Ich kuschelte mich noch mehr in 'seine Decke' und spürte wie mir eine einzelne Träne über die Wange lief.
Verdammt Mexi, reiß dich zusammen sagte ich zu mir selbst und zwang mich aufzustehen. Wusste wenn ich weiter in seinem Geruch liegen würde würde es nicht besser werden.

Einige Stunden später hörte ich den Schlüssel im Schloss. Offensichtlicherweise kam Ju wieder. Nur er und Rezo haben einen Schlüssel zu dieser Wohnung. Und nur Ju nutzte diesen einfach so weil ich es ihm erlaubt hatte. Er durfte immer einfach rein kommen wenn er wollte.
Im Laufe des Tages hatte ich mich auch wieder etwas beruhigt. Aber ein etwas ungutes Gefühl war in mir verblieben.
Ich stand auf und ging in den Flur um Ju zu begrüßen. "Hey" sagte Ju offenichtlich erschöpft vom Tag. "Hey" antwortete ich. Dann zog mich Ju ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Er kuschelte sich in die dünne Kuscheldecke, welche ich im Wohnzimmer hatte. Das tat er immer wenn er mit mir auf der Couch saß. Inzwischen war diese Decke irgendwie auch mehr seine als meine geworden.
Etwas verwirrt sah ich Ju an. Normalerweise saßen wir hier erst hinterher. Normalerweise ging es direkt zur Sache wenn Ju die Wohnung betrat. Dennoch setzte ich mich neben Ju wie er es mir bedeutete.
Ruhig nahm Ju meine Hand in seine und sah mir fest in die Augen: "Mexi ich würde heute etwas mit dir ausprobieren wollen. Allerdings ist das das erste Mal das wir das machen und es wird ziemlich intensiv werden. Deshalb würde ich auch wenn es auf deiner Liste bei den Dingen steht, die du beim Sex gut findest heute nochmal explizit deine Zustimmung haben das du dich heute dafür bereit fühlst." "Ok, worum geht es?" fragte ich ruhig nach. War jetzt sehr interessiert was Ju sich vorstellte. So ein Gespräch hatten wir noch kein einziges Mal davor geführt.
Ju atmete noch einmal tief durch bevor er wieder ansetzte: "Consensual non Consent play. Ich werde schreien, ich werde handgreiflich werden und ich werde auf kein Nein hören. Ich werde nur auf deine Safeword hören. Alles andere zählt für mich nicht. Und ich werde nicht nach deiner Farbe fragen also musst du sie von dir aus äußern wenn etwas ist. Und sei bitte ehrlich: Fühlst du dich heute fine damit oder nicht? Du kannst gerne sagen wenn du das heute nicht möchtest." sagte Ju und sah mir einfühlsam in die Augen.
Ich hörte in mich hinein. War ich heute fine damit? Ja doch definitiv. Ich hatte zwar das auch noch nie in dieser extremen Form gemacht die Ju mir gerade beschrieb aber ich wusste das mir das Prinzip gefiel. Und ich war bereit das heute in der Intensität mit Ju auszuprobieren.
"Ich bin fine damit. Gibt es etwas was du von mir erwartest in diesem Szenario?" fragte ich nach. Schließlich machten wir es zum ersten Mal und jetzt wo wir einmal im Gespräch waren konnte ich ja gleich auch danach fragen.
Ju schien kurz über meine Frage nachzudenken bevor er antwortete. "Ich möchte das du dich wehrst. Sowohl verbal als auch körperlich." gab Ju dann von sich.
"Ok gut. Das kann ich gerne tun." sagte ich bereit nun zu beginnen wenn Ju es auch war. Auf mich zukommen zu lassen was er vorhatte. "Ich will das du mir nochmal die Kernpunkte wiederholst bevor wir anfangen." sagte Ju dann. Und ich wusste genau was er hören wollte um sich sicher genug für dieses Play zu fühlen. "Du hörst auf kein Nein. Du wirst nur auf meine Safewords hören. Und ich verspreche ich werde sie auch nutzen wenn es mir zu viel wird." sagte ich deshalb während ich ihm in die Augen sah. "Nicht nur wenn es dir zu viel wird. Bei dem kleinsten Gefühl von Unwohlsein nutzt du es bitte. Das heute wird anders intensiv als unsere letzten Plays und ich will nicht das du ein Gefühl des Unwohlseins aushältst, egal wie klein es auch wirkt." "In Ordnung, versprochen" sagte ich und dann passierte etwas was mir das Herz höher schlagen ließ. Ju küsste mich. Das erste Mal außerhalb des Sexes küsste er mich. Und es war so liebevoll. "Gut bist du bereit?" fragte er danach. "Ja, absolut bereit."
Ju strich mir nochmal sanft durch das Haar bevor sein Blick hart wurde, bevor er in seine Rolle rein kam. Dann allerdings fing er gleich an mit dem Play, zögerte nicht mehr. Er strich sich 'seine Decke' vom Körper und setzte sich unsanft auf meinen Schoß und legte seine Hand an meinen Hals, drückte leicht zu.
Ohne darüber nachzudenken versuchte ich direkt Jus Hand von meinem Hals zu lösen. Jus Worte, dass ich mich wehren sollte noch in meinem Kopf.
Ju konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen bevor er wieder in seine Rolle fiel.
"Halt gefälligst still. Du bist nur dafür da, dass ich dich zum Sex benutzen kann. Nur mein Sexobjekt, mehr nicht." sagte Ju bereits etwas lauter. Und normalerweise hätten mich diese Worte vielleicht getroffen. Aber nachdem er mit mir vor dieser Session so intensiv geredet hatte und nach diesem Kuss von ihm trafen mich diese Worte nicht. Es gehörte zum Spiel. Er meinte es nicht ernst. Es war ok, es war gerade wirklich sehr ok für mich.
"Ich beweg mich so viel wie ich will. Ich hab einen eigenen Willen. Und ich habe gerade keine Lust also lass mich in Ruhe." warf ich ihm entgegen. "Du wagst es dich mir zu wiedersetzen? Du gehörst mir. Du tust was ich dir sage."  "Einen Scheiß tue ich. Geh runter von mir."
Und auf diese Worte hin traf mich ein Schlag mitten ins Gesicht. Für eine Sekunde war ich geschockt aber dann fing ich mich wieder. Zumal ich kurz einen besorgten Blick auf Jus Gesicht sah der abschätzte ob ich ok war. Und sein kurzes Innehalten deutete ich als Pause um mir die Möglichkeit zu geben ein Safeword zu nutzen wenn ich es brauchte. Aber ich brauchte es nicht. Ich war kurz geschockt gewesen ja. Hatte nicht so plötzlich damit gerechnet aber es war gut gewesen. Es hatte mir gefallen.
"Was fällt dir ein mich zu schlagen? Verpiss dich sofort." schrie ich ihm entgegen. Steigerte damit unsere Lautstärke von lautem Reden zum Schreien.
"Ich kann mit dir machen was ich will. Dein Körper gehört mir. Du hast keine Entscheidungsgewalt mehr darüber und was fällt dir überhaupt ein so mit mir zu reden?" schrie Ju zurück und stand dann von mir auf, packte mich hart am Handgelenk und schleifte mich einfach hinter sich her. Ich hatte Mühe schnell genug hinter ihm her zu laufen um nicht umzufallen.
Im Schlafzimmer angekommen riss er mein Handgelenk dann so nach vorne, dass ich keine Wahl mehr hatte, ich wurde zu Boden geschleudert und kam auf Knien vor dem Bett auf.
"Na also da haben wir dich doch wieder in der richtigen Position." sagte Ju dann als er mich so sah und kam nun wieder auf mich zu.
"Du kannst mich nicht nur für deinen Spaß benutzen oder um dich abzureagieren. Ich will heute nicht also geh." schrie ich ihm wieder entgegen und wehrte mich gegen die Hände, die sich gerade um meine Handgelenke legten und mich gegen das Bett drückten.
"Du hast dem zugestimmt also stell dich verdammt nochmal nicht so an sondern tue das wozu du am besten bist und lass dich ficken." schrie Ju mir entgegen und drückte nun meine Hüfte sehr unsanft gegen das Bett. Dabei kamen ziemlich starke Schmerzen in mir auf.
"Nein verdammt, ich will nicht. Lass mich in Ruhe" schrie ich ihm wieder entgegen und Ju hielt für eine Sekunde inne. Meine Stimme klang vermutlich sehr authentisch, was zum einen daran lag das ich langsam immer mehr in die Rolle kam und zum anderen an den körperlichen Schmerzen, die ich gerade hatte, durch welche ich auch spürte wie mir ein paar Tränen aus den Augen liefen. Ich spürte wie sogar Jus Griff leicht nachließ an meiner Hüfte. Offensichtlich war er verunsichert von meinem Ton und von meinen Tränen. Aber mir ging es gut. Es war intensiv ja aber auf gute Weise. Ich fühlte mich in keiner Weise unwohl.
Beruhigend strich ich ihm leicht über seine Hände und drückte sie dann wieder näher an meine Hüfte. Gab ihm die Rückversicherung, die er gerade brauchte.
Ju verstand sofort, ließ sich wieder zurück in seine Rolle fallen und packte wieder stark zu, noch stärker als zuvor was mir ein Wimmern entlockte. "Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt." schrie Ju mich jetzt wieder an und so konnte ich mich auch wieder in meine Rolle fallen lassen. Und kurz darauf spürte ich einen erneuten Schlag in mein Gesicht, dieses Mal sehr viel stärker. Dieser Schlag trieb mir erneut Tränen in die Augen oder einfach weitere? Ich war mir unsicher ob ich zwischendurch überhaupt aufgehört hatte zu weinen. Ich sah wie Ju erneut den Arm hob und stellte mich bereits auf den nächsten Schlag ein. In freudiger Erwartung schloß ich die Augen. Aber dann hörte ich plötzlich einen dumpfen Aufprall und öffnete die Augen wieder. Mein Blick viel erst auf Ju, der am Boden lag und dann auf Rezo, der jetzt vor mir stand.
"Ju was zum Teufel stimmt nicht mit dir? Verdammt nochmal ich bring dich um verfluchtes Arschloch." schrie Rezo Ju dann vollkommen aufgebracht an. Ich kam nicht umhin zusammen zu zucken aufgrund der plötzlichen realen Wut im Raum. Ich spürte Unruhe in mir aufsteigen. Ich fühlte mich unwohl, mehr als unwohl. Irgendwas war ganz und gar nicht in Ordnung gerade.

POV Ju

"Rezo es ist nicht so wie es aussieht!" versuchte ich Rezo zu erklären, nachdem ich den ersten Schock darüber, dass Rezo hier war und mich zu Boden geschleudert hatte überwunden hatte. "Nicht so wie es aussieht? Mexi weint und du wolltest ihn gerade schlagen und ich habe gehört was ihr eben gesagt habt. Was daran gibt es falsch zu verstehen?" schrie Rezo mich immer noch vollkommen wütend an. Und ich verstand ihn. Wenn er das alles mitbekommen hatte konnte er nur zu einem Schluss kommen. Es wirkte nunmal auch mehr als eindeutig. Aber naja das war ja auch der Sinn des Plays gewesen. Nach außen hin Non Consent zu spielen. Anscheinend war uns das sehr gut gelungen.
"Rezo bitte" versuchte ich es erneut und ging einen Schritt auf Rezo und Mexi zu. "Bleib gefälligst da. Wag es nicht noch mal in seine Nähe zu kommen."
"Ok, ok ich bleibe hier." sagte ich und trat wieder einen Schritt zurück um die Situation zu entschärfen. Rezo lässt gerade ohnehin nicht mit sich reden und er musste dringend aufhören rum zu schreien. Mein Blick fiel auf Mexi. Es ging ihm offensichtlich ganz und gar nicht gut. Wir wurden zu plötzlich aus diesem Play raus gerissen. Es hat sich zu plötzlich zu tatsächlicher Wut und echtem rumschreien gewandelt. Wenn Mexi auf diese Weise gerade aus dem Subspace gerissen wurde dann wäre es nicht unwahrscheinlich das er gerade einen Subdrop erlitt. Und alles an seiner Körperhaltung sagte mir das es so war. Und wenn es so war dann musste Rezo sich dringend beruhigen und ich musste dringend zu ihm. Mexi brauchte mich jetzt und er brauchte Ruhe und Zuneigung
Und als Rezo sich von mir weg drehte und sich zu Mexi hockte trat ich erneut einen Schritt auf ihn zu.
Aber Rezo drehte sich schnell wieder zu mir um. "Ju, verdammte Scheiße. Hau ab, raus aus seiner Wohnung, verschwinde bevor ich mich vergesse." schrie er mich an. Fuck was soll ich nur tun? Mexi brauchte mich jetzt wenn er einen Subdrop erlitt. Andererseits konnte er jetzt auch definitiv kein rumgeschreie gebrauchen. Und ich glaube nicht das ich überhaupt an Mexi ran kommen würde selbst wenn ich es auf Biegen und Brechen versuchen würde. Also drehte ich mich um und verließ den Raum. Zumindest hatte Mexi Rezo bei sich. Er wusste zwar nicht was los war aber zumindest würde er liebevoll zu Mexi sein. Das war zwar nicht optimal aber besser als wenn Mexi weiterhin diese aggressive Stimmung um sich hatte. Zumindest hoffte ich das.

Hey Leute, mir geht es im Moment gar nicht gut. Ich hatte heute 2 Panikattacken und irgendwie fade ich ständig aus. Wer mehr darüber wissen will kann ja mal in "the darkest Part of me" rein schauen. Bin froh, dass ich das Kapitel hier gestern davor schon vorbereitet hatte. Ich hätte es nicht geschafft das heute zu schreiben.

Wie weit bist du bereit zu gehen? (Jufy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt