Ich bring dich um

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Triggerwarnung: körperliche (sexuelle) Gewalt, verbale Gewalt, Beleidigung

POV Rezo

Ich entschied mich es einfach als ein gutes Zeichen zu interpretieren das weder Ju noch Mexi nochmal etwas zu ihrer Beziehung zueinander gesagt hatten. Schließlich sahen die beiden in den letzten Tagen auch ziemlich glücklich aus wenn sie sich mit mir trafen. Und sie hatten keine Verpflichtung mich auf den neusten Stand zu bringen. Wenn sie glücklich waren dann war ich zufrieden mit der Situation.
Hoffentlich nahm Ju meine Drohung Ernst, den ich hatte sie mehr als ernst gemeint. Ich würde ihn sowas von fertig machen würde er Mexi noch einmal verletzen. Ich wollte Mexi nicht noch einmal so sehen wie an jenem Abend. Er sah so zerbrechlich aus.
Mexi hatte mir zwar nie gesagt das Ju die Person war die ihn an diesem Tag hatte einfach dort allein gelassen hatte. Aber mit den Infos die ich hatte von Ju, vor der Podcastaufnahme, und von Mexi an jenem Tag musste ich nur eins uns eins zusammen zählen.
Wobei ich mir zunächst nicht hundert prozentig sicher war. Daher hatte ich Ju das Bild von Mexi und mir geschickt. Wenn ich falsch gelegen hätte dann hätte er halt ein süßes Bild von uns gehabt und wenn ich richtig lag wusste ich würde das einen Stein ins Rollen bringen. Das hatte ich gleich gewusst, den wenn auf eines Verlass war dann das Ju handeln würde wenn er eifersüchtig wurde. Dafür kannte ich ihn gut genug. Und so hatte ich ihm den Anstoß gegeben den er brauchte. Und es hatte ja fantastisch geklappt. In dem Moment wo Ju nur ein paar Minuten nachdem ich ihm das Bild geschickt hatte bei Mexi vor der Tür stand hatte ich meine hundert prozentige Sicherheit gehabt. Es war Ju gewesen.
Aber jetzt schienen die beiden glücklich miteinander zu sein und ich hatte anscheinend einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu geleistet. Ich hoffte das ich das nie bereuen würde. Obwohl vielleicht tat ich das im Moment schon ein bisschen. Nein Rezo denk nicht mal dran. Er ist glücklich. Sei nicht so selbstsüchtig. Es war das richtige gewesen was ich getan hatte.
Dennoch war ich seither unruhig, ob weil ich Angst hatte das Ju Mexi erneut weh tat oder weil mir die Gesamtsituation weh tat wusste ich nicht so genau.
"Rezo hey meinst du nicht du solltest langsam mal nach Hause gehen? Es ist schon spät und du siehst echt nicht gut aus." riss mich Lisa plötzlich aus meinen Gedanken. Verwirrt sah ich auf die Uhr am PC vor mir. Fuck, es war schon 20Uhr. Wann war das passiert?
"Warum bist du überhaupt noch hier?" fragte ich nach. Für gewöhnlich blieb niemand so lange hier, normalerweise nicht mal ich und ich war normalerweise der letzte der ging außer ich hatte Drehs oder sonstige Termine.
"Rezo wo warst du heute nur mit deinen Gedanken? Ich bin schon vor Stunden gegangen zusammen mit den anderen. Hast du das nicht mitbekommen? Wir haben doch sogar tschüss gesagt als wir gegangen sind."
Tatsächlich hatte ich es nicht mitbekommen anscheinend war ich tatsächlich einfach in einer anderen Galaxie unterwegs gewesen. Aber: "Warum bist du dann jetzt hier?" "Du wirktest heute schon den ganzen Tag so als würde es dir nicht so gut gehen. Deshalb dachte ich, da ich eh gerade in der Nähe war, ich schau nochmal ob du noch hier bist. Schließlich weiß ich, dass du dich gerne in Arbeit ertränkst wenn es dir nicht gut geht."
Wie aufmerksam sie doch war. Sie war extra nochmal lang gekommen um nach mir zu sehen.
Ergeben schloss ich die Anwendungen die ich gerade geöffnet hatte und fuhr den PC runter. Lisa würde ohnehin nicht wieder gehen und mich hier weiter arbeiten lassen. Sie würde warten bis ich auch das Gebäude verließ. Also wozu Zeit mit diskutieren verschwenden. Außerdem hatte sie recht es war echt schon spät und ich sollte nach Hause gehen.
"Also gut, lass uns gehen." sagte ich dann zu Lisa und zog mir nur noch schnell meine Jacke im Eingangsbereich über bevor wir das Gebäude verließen.
Lisa und ich hatten noch einige Meter denselben Weg vor uns weswegen wir nebeneinander her liefen. "Willst du darüber reden?" fragte Lisa mich nach ein paar Metern.
"Ach, eigentlich ist nicht wirklich was passiert. Ich denke nur zu viel nach und irgendwie habe ich heute so ein ungutes Gefühl als ob irgendwas passieren würde." Lisa kannte mich gut genug um zu wissen das das eine Aussage von mehr möchte ich zu dem Thema nicht sagen war. Eine Aussage mit der ich das Thema beenden wollte.
"Wenn du doch darüber reden willst du weißt ich bin immer da. Auch wenn heute wirklich noch irgendwas passieren sollte." sagte Lisa daraufhin und nahm mich dann kurz in den Arm weil wir auch an der Stelle angekommen waren wo sich unsere Wege nach Hause trennten. "Bis Morgen"  sagte ich noch in der Umarmung und sie verabschiedete sich ebenfalls noch von mir. Dann ging jeder seinen Weg weiter.
Schließlich kam ich vor dem Haus zum Stehen, in dem sich meine Wohnung befand. Aber ich verspürte immer noch Unruhe in mir. Das Gefühl, dass irgendwas schlimmes passieren würde ließ mich nicht los.
Und so drehte ich wieder von meiner Wohnung ab und machte mich in eine andere Richtung auf. Was genau ich mir davon erhoffte in die Richtung von Mexis Wohnung zu gehen wusste ich nicht. Ich hatte nicht vor ihm um diese Uhrzeit zu stören und doch zog es mich wie magisch zu ihm.
Aus einiger Entfernung konnte ich erkennen, dass das Licht im Schlafzimmer von Mexi an war. Das Gefühl ich sollte umdrehen und nicht wie ein weirder Stalker weiter zu ihm gehen kam in mir auf. Doch das ungute Gefühl das irgendwas nicht stimmte war stärker und trieb mich weiter voran.
Und so kam ich schließlich vor seiner Wohnung an, stand einfach nur da. Unschlüssig was ich nun tun sollte, da ich mein Ziel erreicht hatte. Was nun der weitere Plan war.
Doch diese Frage erledigte sich schnell von selbst. "Du kannst mich nicht nur für deinen Spaß benutzen oder um dich abzureagieren. Ich will heute nicht also geh." hörte ich plötzlich Mexi schreien.
Gerade in diesem Moment war ich froh, dass Mexi unten wohnte ansonsten hätte ich ihn wohl nie im Leben bis hier nach draußen gehört.
"Du hast dem zugestimmt also stell dich verdammt nochmal nicht so an sondern tue das wozu du am besten bist und lass dich ficken." JU. Verdammte Scheiße Ju. Was zum Teufel ist in dich gefahren? Jetzt wusste ich auch warum ich so ein schlechtes Gefühl hatte.
Blitzschnell war ich an der Tür und klingelte, allerdings als ich kurz darauf ein: "Nein verdammt, ich will nicht. Lass mich in Ruhe" von Mexi hörte holte ich den Ersatzschlüssel raus, den mir Mexi mal gegeben hatte und öffnete die Haustür.
Während ich die letzten Stufen nach oben rannte dachte ich mir: 'Ich bring dich um, ich bring dich verdammt nochmal um Ju.' Blanke Wut und Angst trieb mich voran nach oben wo ich schließlich die Wohnungstür aufschloß und blitzschnell ins Schlafzimmer lief aus dem ich ein Wimmern hörte und Jus Stimme: "Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt." schreien hörte und kurz darauf meinte ich auch einen Schlag gehört zu haben.
Als ich im Schlafzimmer ankam sah ich Mexi, der auf dem Boden hockte und weinte während Ju vor ihm stand, die Hand erhoben. Blitzschnell war ich bei den beiden hielt Jus Hand fest, die im Begriff war Mexi noch einmal zu schlagen und schleuderte ihn dann an eben jenem Arm ertmal weg. Er landete ein Stück von Mexi entfernt auf den Boden und sah mich überrascht an.
"Ju was zum Teufel stimmt nicht mit dir? Verdammt nochmal ich bring dich um verfluchtes Arschloch." schrie ich ihn vollkommen aufgebracht an während ich mich zwischen ihm und Mexi postierte.
"Rezo es ist nicht so wie es aussieht!" versuchte Ju mir weiß zu machen. "Nicht so wie es aussieht? Mexi weint und du wolltest ihn gerade schlagen und ich habe gehört was ihr eben gesagt habt. Was daran gibt es falsch zu verstehen?" schrie ich ihn immer noch vollkommen wütend an.
"Rezo bitte" versuchte es Ju erneut und ging einen Schritt auf uns zu. "Bleib gefälligst da. Wag es nicht noch mal in seine Nähe zu kommen."
"Ok, ok ich bleibe hier." sagte er und trat wieder einen Schritt zurück.  Langsam drehte ich mich zu Mexi um, beobachtete Ju dabei trotzdem weiter aus dem Augenwinkel. Ich vertraute der ganzen Situation noch nicht ganz.
Ich hockte mich zu Mexi runter und berührte ihn ganz vorsichtig an der Schulter. Mexi sah langsam zu mir hoch, als ob er gerade aus einer Trance erwachte. Seine Augen immer noch getränkt von Tränen. Und wenn ich mir ihn genau betrachtet meinte ich einen leichten blauen Fleck an der Wange zu erkennen.
Während ich Mexi betrachtete sah ich wie Ju erneut einen Schritt auf uns zu ging. Schnell drehte ich mich wieder zu ihm. "Ju, verdammte Scheiße. Hau ab, raus aus seiner Wohnung, verschwinde bevor ich mich vergesse." schrie ich ihn an und dann verließ Ju tatsächlich den Raum. Anscheinend hatte er eingesehen, dass ich ihn nicht zu Mexi lassen würde.
Ich drehte mich erneut zu Mexi, der immer noch weinend vor mir hockte. Ich zog ihn in eine Umarmung und flüsterte ihm zu: "Ist ok Mexi. Du bist in Sicherheit, jetzt bist du in Sicherheit."

Wie geht's euch so? Geschockt, empört, sauer oder was fühlt ihr gerade? Ich weiß der Cut ist ziemlich gemein aber so ist doch auch spannender und ich bin manchmal gerne etwas gemein.

Wie weit bist du bereit zu gehen? (Jufy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt