Die Hochzeitsreise - Der erste Tag

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Wir fuhren am späten Vormittag los. Es war schwer, von den Kindern physisch Abschied zu nehmen, und es war noch schwerer, dasselbe psychisch zu vollziehen. Wir waren bereits seit zwei-drei Stunden unterwegs, da hörte ich Anna und Gaby immer noch darüber grübeln, ob alles gut vorbereitet war, ob die Kinder sich auch wohlfühlten, ob sie nicht traurig waren. Typisch für besorgte Mütter, wenn sie sich mal von ihren Kindern losreißen müssen.

Nach einiger Zeit wurde es stiller, denn die beiden beschäftigten sich nunmehr miteinander. Gaby rückte in die Mitte und sie knutschten auf der Rückbank wie Teenager. Ich ertappte mich dabei, wie ein Voyeur dauernd in den Rückspiegel zu schielen, was sich nicht gerade positiv auf unsere Fahrsicherheit auswirkte. Nach einer Rast befahl ich also wider Willen Enthaltsamkeit, sodass sich Anna auf den Beifahrersitz begab, während Gaby hinten blieb. Nun verbrachten Sie die Fahrt abwechselnd mit Plappern und Dösen.

Es war schon Abend, als wir im Hotel ankamen. Nach einem flotten Check-in wurden wir zu unserem Chalet geführt: eine schicke, moderne Holzhütte mit steilem Dach. Unten ein großzügiger Wohnbereich, Badezimmer, oben die Schlafetage mit einem Doppelbett und schöner Aussicht auf die umliegenden Berge. Es war ungefähr zweihundert Meter vom Hauptgebäude entfernt, wo das Restaurant und der Wellnessbereich zu finden war. Ein schönes Ressort, luxuriös und unfassbar teuer.

Am nächsten Morgen klopfte der Zimmerservice mich aus dem Schlaf. Meine Frauen waren schon wach und hungrig. Es gab Frühstück im Zimmer, so wie sich das Anna gewünscht hatte. Denn der erste Tag gehörte ihr.Wir hatten nämlich die drei Tage des Aufenthalts aufgeteilt, jede und jeder bekam einen Tag und durfte frei entscheiden, was passierte. Die Reihenfolge ergab sich aus den Vorgaben „Ladies first" und „jüngere zuerst", also kam zuerst Anna an die Reihe, dann Gaby und zuletzt ich.

Ein reichlich bepackter Servierwagen wurde hereingeschoben und der Tisch im Wohnbereich gedeckt. Es war das erste Mal überhaupt, dass wir zu dritt entspannt und ungestört frühstücken konnten. Eine wahrhaftig ungewohnte Erfahrung, dass wir keine kleinen Menschen bedienen, keine Streitigkeiten um Käse und Aufstrich schlichten und keine Marmeladenkleckse aufwischen mussten. Diese Ruhe machte Appetit. Fast zwei Stunden lang waren wir damit beschäftigt, alles zu verputzen. Diese Ruhe machte auch Appetit auf eine andere Weise. Es fielen Küsse hier und da, man fütterte einander mit Trauben und es war nicht schlimm, wenn der Bademantel verrutschte und eine Brust teilweise entblößt wurde.

Waren wir einmal richtig satt, rückte unsere Lust in den Mittelpunkt und damit auch der erste richtige Tagesordnungspunkt. Wir gingen hinauf, Anna zog sich aus und legte sich auf das Bett.

„Ich wünsche eine Ganzkörpermassage! Von den Zehen bis zum Kopf, jeweils Vorderseite und Rückseite. Und nicht verführen, bevor ihr nicht fertig seid! Keinen Sex provozieren! Ich möchte es wirklich einmal vollständig erleben, bis zum Schluss!"

Gaby und ich kicherten schuldbewusst. Seit ich Anna kannte, ließ sie sich gerne massieren, und zwar stets ausgehend von den Zehen, die Beine hinauf, Oberkörper, Arme und Gesicht. Kein einziges Mal bislang, wirklich noch nie hatte ich es geschafft, die Massage tatsächlich zu beenden, immer mündete es zwischendurch in Sex. Ebenso erging es Gaby. Nun sollten wir aber einen neuen Anlauf machen. Man konnte sich schon denken, dass Annas Wunsch nicht ganz ernst zu nehmen war, trotzdem war es eine schöne Herausforderung.

Sie legte sich also mit leicht gespreizten Beinen auf den Bauch, Gaby schnappte sich den linken Fuß, ich den rechten, und wir legten los. Ich berührte und streichelte für mein Leben gern, Gaby teilte meine Vorliebe, so war es gar nicht leicht zu entscheiden, wer diese Behandlung mehr genoss. Nach einer Viertelstunde kamen wir am ersten Gefahrenbereich, dem Übergang zwischen Oberschenkeln und Po an. Wir waren vorsichtig, niemand sollte zu sehr erregt werden. So wurden die Pobacken zwar kräftig bearbeitet, aber nicht bezirzt, sodass wir ohne Zwischenfälle am Rücken ankamen. Dieser fungierte auch als Spiegel von Annas Stresszustand. War es mal zu viel, bekam sie sofort Rückenschmerzen. Glücklicherweise mussten wir dieses Mal keine Knoten herauskneten. Vielmehr benutzten wir ihn als eine Art Eisbahn für unsere Fingerspitzen, die auf und ab glitten als wären sie Schlittschuhe. Obwohl Annas Rücken wegen der vielen Gänsehaut dann doch nicht so glatt war. Zuletzt folgten Nacken, Kopf und Ohren. Gaby und ich brachten Anna in einen solch relaxierten Zustand, dass sie sich gar nicht mehr zu bewegen vermochte. Sie konnte auch nicht mehr sprechen, nur brummen. Einmal für ja, zweimal für nein.

Liebe, Beziehung, Ehe - zu drittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt