I'm only human *pausiert*

15.

Scar's SichtIch wusste nicht was mich geritten hatte und was ich mir dabei gedacht hatte aber nun stand ich hier. Um 23:00 Uhr Abends vor der Einfahrt von Aiden.

Was mein Vater und mein Bruder mit mir angestellt hatten wusste ich auch nicht da ich am nächsten morgen, also heute einfach nur mit höllischen Schmerzen aufgewacht war. Als ich die beiden dann gesehen habe, hatte ich mich jedoch nicht getraut sie zu fragen.

Und nun stand ich hier, vor der Einfahrt von Aiden. Vorsichtig drückte ich die Klingel und wartete. Ein leises Klicken ertönte aus dem kleinen Lautsprecher für die Sprechanlage und als nächstes erklang die Stimme von Mrs. Spencer.

„Hallo?", fragte sie noch relativ wach für diese Uhrzeit. Im Hintergrund konnte man leise Stimmen vernehmen. 

„H-Hallo hier ist S-Scar", stotterte ich unsicher. Würde sie mich wieder nach Hause schicken.

„Scar! Wie schön das du da bist! Komm rein", rief sie fröhlich und das große Tor schwang etwas auf. Gerade so weit das ich hindurch treten konnte.

Kaum stand ich auf dem Grundstück, schloss sich das Tor wieder und ich sah kurz hinter mich. Dabei erwischte ich wie ein Junge und ein Mädchen aus dem Nachbarhaus neugierig durch ein Fenster sahen und mich beobachteten.

Sie waren ungefähr in meinem Alter und sahen sich ziemlich ähnlich. Ich drehte mich wieder um und sah das die Haustür bereits geöffnet war. Mit zügigen Schritten lief ich zur Tür wo Mrs. Spencer stand und mich anlächelte.

„Was führt dich so spät noch zu uns?", fragte sie lächelnd und wank mich in das Haus welches einem Palast glich.

„Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht so wirklich", lächelte ich schüchtern und knetete nervös meine Hände.

Sie fing an hell zu lachen.

„Emily wer ist da?", erklang die Stimme von Chester und im nächsten Moment kam er aus dem Wohnzimmer gelaufen.

„Oh hallo Scar", sagte er überrascht und blieb stehen.

„Hallo", erwiderte ich schüchtern lächelnd.

„Sie wollte uns einfach mal grundlos besuchen", grinste Emily und meine Mundwinkel zuckten ebenfalls kurz.

„Achso", lächelte er.

„Aiden hat aber eigentlich Hausarrest", meinte er dann streng und ich bekam etwas Angst vor ihm da er plötzlich so unfassbar sauer aussah.

„Ach Chester. Parker und Zoey sind doch auch gerade da und die vier müssen ja nicht raus gehen", trug Emily beschwichtigend bei und er seufzte.

„Er ist oben", wand er sich dann an mich woraufhin ich verstehend nickte und die Treppen nach oben lief.

Warum hatte er wohl Hausarrest? Da ich nicht die geringste Ahnung hatte wo sich Aidens Zimmer befand irrte ich erst einmal Orientierungslos im Flur herum.

„Suchst du etwas?", nahm ich eine zarte Stimme neben mir war und sah auf meine rechte Seite wo ein kleines Mädchen stand.

„Ehm ja ich wollte zu Aiden", lächelte ich und ihre Augen blitzten kurz traurig auf.

„Ich bin Julie. Sein Zimmer ist da hinten links", meinte sie dann jedoch wieder fröhlich und deutete den Gang entlang.

„Okei danke", lächelte ich und sie rannte die Treppe nach unten.

Kurz bevor ich an Aidens Tür klopfte, rief ich mir noch einmal ins Gedächtnis was ich hier eigentlich machte. Ich tauchte irgendwann am späten Abend hier ohne jeglichen Grund auf und was tat ich? Ich ging den Leuten mit meiner Anwesenheit auf die Nerven.

Seufzend hob ich meine Hand dennoch und klopfte an die Tür. Schritte ertönten und im nächsten Moment sah Aiden mich überrascht an.

„Hi", grinste er schief und umarmte mich kurz.

„Hi", erwiderte ich lächelnd und er bat mich in den Raum.

„Scar!", rief der Aschenbecher wobei er das 'a' extra lang zog, seine Arme ausbreitete und rückwärts auf Aidens Bett fiel. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich von ihm zu Aiden und schließlich auch zu Zoey. Beide sahen Parker belustigt an bis Zoey aufstand und mich auch umarmte.

„Was führt dich her?", fragte Parker als er sich wieder aufgesetzt hatte und deutete mir mich auf das Bett zu setzen. Im Schneidersitz setzte ich mich zu ihnen und sah dann zu Aiden der sich neben mich setzte.

„Keine Ahnung", meinte ich Schulterzuckend und sah auf meine Hände welche verschränkt in meinem Schoß lagen.

„Ist ja auch egal", rief Zoey und begann irgendeine Geschichte zu erzählen.Eine halbe Stunde später lachten wir uns gerade kaputt als die Tür aufging. Julie setzte sich mit aufs Bett und Aidens Lachen erstarb sofort. Verwirrt sahen wir drei ihn an.

„Was willst du?", fragte er gereizt und starrte sie sauer an.

„Mitmachen", lachte sie fröhlich und wollte sich auf ihn werfen doch er schubste sie nur grob zurück.

„Spinnst du eigentlich? Hau aus meinem Zimmer ab aber ganz schnell. Wegen dir und deiner Lügerei habe ich Hausarrest!", rief er sauer und sprang auf.

Grob zerrte er Julie an ihrem Oberarm mit sich und schubste sie aus dem Raum. Nach einem Blick in ihr Gesicht konnte man Tränen entdecken. Mit einem lauten knallen schlug er die Tür zu und massierte sich danach stöhnend die Schläfen.

„Was ist denn bei euch los?", fragte Parker und sah ihn verwirrt an.

„Habt ihr doch gehört. Wegen ihr habe ich Hausarrest weil sie mich heute morgen als den Schuldigen dargestellt hat und jetzt denken meine Eltern ich lüge sie an und blabla", knurrte er und stapfte wieder auf uns zu.

„Das legt sich schon wieder", trug Zoey beschwichtigend bei und Aiden wank nur ab.

„Lust etwas zu zocken?", wechselte er elegant das Thema und Parker stimmte sofort zu.

Jedoch konnten wir nicht lange unsere wieder entspannte Atmosphäre beibehalten da die mehr als wütende Stimme von Chester erklang.

"Aiden! Komm sofort her oder ich komme nach oben!", schrie dieser wütend.

Leicht panisch sahen ich und Zoey zu Aiden welches jedoch entspannt weiter sein Spiel spielte. Selbst in Parkers Augen schimmerte etwas Angst.

Schwere Schritte stampften die Treppe nach oben und keine 30 Sekunden später wurde die Tür mit viel Schwung aufgerissen.

Hinter dem fuchsteufelswildem Chester stand die immer noch verweinte Julie die sich jedoch in Emilys Arme flüchtete.

"Du, mein Sohn hast den Bogen jetzt aber eindeutig überspannt", knurrte Chester.