Chapter One

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Adriana

Ein aufdringlicher Mann mit einem überheblichen Lächeln stellte sich an meinen Tresen.

„Können Sie nicht schneller sein? Das Essen hat viel zu lange gedauert, und der Service ist miserabel."

„Es tut mir leid für die Unannehmlichkeiten", versuchte ich höflich zu antworten, doch der Kunde winkte ab und fuhr fort, seine Unzufriedenheit in die Welt hinauszuschreien.

Die Worte des Mannes hallten in meinen Ohren, und ein Funke Entschlossenheit flackerte in mir auf.

„Wenn Sie so unzufrieden sind, können Sie gerne gehen", erklärte ich bestimmt und wies auf die Tür.

„Wir möchten, dass sich unsere Gäste wohl fühlen, aber respektloses Verhalten akzeptieren wir hier nicht."

Der unfreundliche Kunde starrte mich einen Moment lang überrascht an, bevor er wütend aufstand und das Restaurant verließ.

Ein erleichterter Seufzer entrang sich meiner Brust, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.

Drew, der die Szene beobachtet hatte, nickte anerkennend. „Endlich mal jemanden rausgeworfen, der es verdient hat."

Ein schelmisches Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, und ohne zu zögern, drehte ich das Schild an der Eingangstür um – von "Geöffnet" auf "Geschlossen". Ein stummer Hinweis darauf, dass wir für heute Schluss machten und die Türen für unfreundliche Gäste verschlossen blieben.

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Das Klirren der Teller hallte in meinen Ohren wider, während ich genervt die letzten Überreste des chaotischen Abends wegräumte.

Die Kunden hatten mir wieder einmal den letzten Nerv geraubt, und mein Verstand sehnte sich nach der Stille, die nur nach Feierabend eintreten würde. Mit einem Seufzen trug ich die Teller in die Küche, wo Drew bereits über den Berg verbleibender Teller schimpfte, die er reinigen und einräumen musste.

„Diese Kunden heute haben mir wirklich alles abverlangt", sagte ich und schnappte mir einen Eimer mit Wasser, der bereits mit Putzmittel gefüllt war. Drew seufzte zustimmend und warf einen genervten Blick auf die Tellerberge vor ihm.

Mit einem Lappen in der Hand begann ich, die Tische von den Spuren der hektischen Gäste zu befreien. Drew murrte weiter über die Teller, und es entlockte mir ein amüsiertes Schmunzeln. Die Tellerwäscherei war doch nicht so verlockend.

„Immerhin bin ich froh, dass ich Kellnerin bin und nicht Tellerwäscherin", kommentierte ich und tauchte den Lappen ins Wasser. Drew nickte zustimmend, seine Hände weiterhin im Geschirr.

Ich widmete mich gründlich jedem Tisch, schob die Stühle ordentlich heran und blickte durch den nun leeren Raum. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf mein Gesicht, als ich feststellte, dass meine Arbeit getan war. Die Vorfreude auf den Feierabend erfüllte mich.

„Endlich", seufzte ich leise vor mich hin. Wir begaben uns beide in die Küche, wo Drew den letzten Teller wegräumte. Ich schloss die Tür hinter mir, und die Stille, die sich nun ausbreitete, war wie eine Erleichterung.

Ich eilte zum Waschbecken, kippte den Eimer aus, während Drew weiter über den Drecksladen schimpfte, in dem wir arbeiteten. Unsere Arbeitstage endeten stets spät, da wir diejenigen waren, die alles abschließen und aufräumen mussten. Der Blick auf die Uhr verriet, dass es wieder einmal eine späte Nacht werden würde – kaum früher als 23:00 Uhr würden wir nach Hause kommen.

„Warum arbeiten wir eigentlich in diesem Drecksladen?", äußerte Drew seinen Frust. Wir beide teilten die Unzufriedenheit mit unserem Job, da uns immer die Drecksarbeit zugeteilt wurde.

Captured Hearts in ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt