Chapter Two

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Adriana

Die Dunkelheit umfing mich wie ein undurchdringlicher Nebel, als meine Sinne nach und nach aus der ohnmächtigen Schwärze emporstiegen.

Ein pochender Schmerz, der mich an den Rand des Bewusstseins zurückkatapultierte, manifestierte sich in meinem Kopf.

Die raue Berührung meiner Hand auf meiner Stirn wurde jäh unterbrochen, von dem Widerstand der Fesseln, die meine Bewegungen gefangen hielten.

Ein seltsamer Geruch von Moder und feuchtem Beton kitzelte meine Nase, während die stickige Luft mir verriet, dass ich mich nicht mehr an einem vertrauten Ort befand.

Ein schwaches Licht durchbrach die Finsternis, enthüllte kalte, schäbige Wände, die mich gefangen hielten.

Dann, wie ein peitschender Sturmwind, durchfuhr mich die Realität.

Der Schuss.

Mein Bein.

Der stechende Schmerz in meinem Unterschenkel fühlte sich an, als würden glühende Nadeln gnadenlos in mein Fleisch gestoßen.

Die Erinnerung an das Geschehene riss mich mit brachialer Gewalt aus dem Wirrwarr meiner Verwirrung.

Ein unterdrückter Schrei, begleitet von einem Gefühl der Ohnmacht, entrang sich meinen Lippen.

Tränen, ungezügelt und ungehindert, stiegen mir in die Augen. Nicht nur vor körperlichem Schmerz, sondern auch vor der Woge der Hilflosigkeit und Verwirrung, die mich überflutete.

Was war geschehen? Warum fand ich mich gefesselt und verletzt an diesem Ort?

Die Stille wurde von näherkommenden Schritten durchbrochen. Der dumpfe Klang von Schuhen auf rauem Boden. Mein Herzschlag beschleunigte sich, als der Entführer in mein begrenztes Sichtfeld trat.

Die Maske verbarg seine Identität, während seine Augen in meine Seele zu blicken schienen, als könne er jeden Gedanken in meinem Kopf lesen.

„Guten Morgen, Adriana", erklang seine Stimme emotionslos. Ein kaltes Lächeln zuckte über seine Lippen. „Oder sollte ich eher gute Nacht sagen?"

Ich versuchte zu sprechen, doch meine Kehle schien zugeschnürt. Der Entführer näherte sich, sein Blick unerbittlich.

Mit einem ruckartigen Zug zog er einen Stuhl herbei und nahm mir gegenüber Platz.

„Du fragst dich sicher, warum du hier bist", sagte er, als würde er meine Gedanken entschlüsseln. „Die Antworten werden sich mit der Zeit enthüllen."

Die Angst in mir brodelte, während ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.

Der Schmerz in meinem Bein pulsierte weiter, der Druck der Fesseln auf meinen Handgelenken hinterließ schmerzliche Spuren.

„Wer bist du? Was willst du von mir?", stammelte ich schließlich, meine Stimme zitternd vor Anspannung.

Das kalte Lächeln des Entführers vertiefte sich. „Geduld, Adriana. Alles zu seiner Zeit."

Der Entführer lehnte sich leicht zurück, seine Augen fixierten mich durch die finsteren Augenschlitze der Maske.

Ein unheimliches Lächeln umspielte seine Lippen, als er die unbehagliche Stille durchbrach.

Captured Hearts in ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt