Der Beginn

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Es war der erste Schultag nach den Sommerferien. "Nur noch mehr ein Jahr dann hab ich die beschissene Schule endlich geschafft", dachte ich mir, als ich aus meinem Bett stieg. Dann zog ich mir meine Schuluniform an, trug mein Make-Up auf und ließ meine langen Haare offen. Ich machte mir bisschen Frühstück und musste dann sofort los, weil ich schon wieder spät dran war.

"BABYY!!! Heyy!!!", schrie ich meine beste Freundin voller Freude, wie eine Verrückte von hinten an.
Sie drehte sich lachend um und sagte:
"Du crazy bitch hahahaha! Ich hab dich vermisst."
"Omg, ich bin schon so gespannt auf unseren neuen Direktor..."

"Same girl... WARTE!... sag nicht du hast wieder irgendwas Krankes vor!", fragte Becky aufgeregt aber zugleich auch verängstigt. "MHMM... naja... wir werden seh-", unterbrach mich jemand.

"Hey ihr Süßen, na bock nach der Schule abzuhängen?", ärgerte uns Stephan aus unserer Klasse und seine Jungs hinter ihm, die dumm lachten. "Verpisst euch!", fauchte meine Freundin diese Versager an.
Sie verschwanden fluchend.

" Bitte benimm dich wenigsten in unserem letzten Jahr, Maddy.", sagte mir Becky mit einem "ernsten" Blick. Dann lachten wir beide.

"Ey, wo warst du so lang?", fragte mich Becky im Flüsterton, als ich verspätet ins Klassenzimmer huschte.
"Ich musste noch schnell meine Haare und meinen Lippenstift am Clo richten...", flüsterte ich zurück.

"JETZT REICHTS ABER!!! 10 Minuten zu spät kommen und dann noch tratschen und den Unterricht stören! UND DAS AM ERSTEN SCHULTAG! DAS GEHT SO NICHT! Nach dem Unterricht reden wir ein Wörtchen miteinander, Fräulein Maddy!", schrie mich Mrs. Smith mit ihren furchteinflößenden Augen und ihren hässlichen Gesicht an.

Ich verdrehte meine Augen und schlug mein Schulbuch auf. Ich hasste diese Lehrerin aus tiefster Seele und sie hasste mich genauso, aber es interessierte mich nicht.

"So, meine Lieben, in den letzten 10 Minuten unserer Unterrichtstunde wird sich unser neuer "Ersatz- Schuldirektor" vorstellen", verkündigte uns Mrs. Smith in ihrem ekelhaften "verliebtheits" Blick.

Aufeinmal klopfte es an der Tür und da kam er.

Er war sehr, sehr groß, hatte dunkles Haar und riesige Schultern und trug einen blauen Anzug. Er war vielleicht um die 27 Jahre alt und redete los.

"Hallo meine lieben Schüler und Schülerinnen, ich bin Mr. Richardson, und wie ihr wisst, bin ich als Ersatz für euren Direkror eingesprungen, der einen Unfall hatte. Aber trotzdem freue ich mich euer neuer Direktor, für eine Weile zu sein.", sagte er in einer tiefen Stimme, die krampfhaft versuchte nicht nervös zu klingen.

Ich merkte, dass er innerlich zitterte. Er schaute nervös mit seinen dunklen Augen in der Klasse hin und her.
Dabei hatte ich das Gefühl, als würde er absichtlich vermeiden, mich anzuschauen. Es wunderte mich ein wenig, dass so eine ... ja zugegeben... gutaussehende Person, so unsicher war. Ich wusste sofort, dass er einfach zu manipulieren war...

Die Schulklingel läutete und Mrs. Smith kam sofort zu mir und zerrte mich zum Schuldirektor. Ich stand neben ihm, doch er beachtete mich gar nicht. "Was würden Sie sagen, Herr Direktor, soll sie erstmal Nachsitzen oder eine andere Strafe vollziehen?", fragte Mrs. Smith ihn mit ihrem aufgesetzten Lächeln und ihrer absichtlich hohen verstellten Stimme, als hätte sie jemals eine Chance bei ihm.

"Also ehm, ich finde, sie sollte vorerst Nachsitzen... weitere Konsequenzen kann man später noch ziehen.", antwortete er ein wenig unsicher. " Na gut, wie Sie meinen.", sagte Mrs. Smith und schaute mich schadenfroh an.

"Und?", fragte Becky bei den Spinden.
"Ja was denkst du? Nachsitzen.", seufzte ich genervt und verstaute meine Bücher.
"Nein oder? Aber wir wollten doch heute shoppen gehen...", jammerte sie.
" Ich weiß, ist scheiße... aber man weiß ja nie was passiert...", sagte ich und zwinkerte ihr zu, als ich den Spind verschloss.
Becky verstand sofort, dass ich einen Plan hatte, der vielleicht funktionieren würde. Sie schmunzelte und wir gingen in die nächste Klasse.

Scheiße!

Ich hatte gehofft, dass unser neuer Direktor Mrs. Richardson, beim Nachsitzen aufpassen würde... Doch das macht Mrs. Smith. Ich hätte mich umbringen können! Es war die Hölle. Sie starrte mich eine halbe Stunde lang an und hinter mir saßen irgendwelche 3.Klässler, die Papierflieger bauten und irgendwas flüsterten.

Es war so scheiße langweilig.
Doch aufeinmal gab es einen Notfall bei den zweiten Klassen. " Meine Lieben, ich muss dringend für eine Lehrerin der 2.Klasse einspringen deswegen wird Mr. Richardson, euer neuer Schuldirektor auf euch aufpassen!", erklärte Mrs. Smith und schaute mich dabei finster an.

Das war meine Rettung!

Kurz darauf trat Mr. Richardson in die Klasse ein und setzte sich zum Lehrertisch. Ich musterte ihn von der Ferne. Er kritzelte irgendwas in seinen Blättern herum und traute sich nicht nach oben zu mir zu schauen. Vielleicht merkte er, dass ich ihn beobachtete...

Die 4 Jungs aus der 3.Klasse hatten mittlerweile ihre Stunde abgesessen und wurden entlassen.
Jetzt waren wir nur zu zweit. -Perfekt.
Ich merkte richtig, wie nervös und angespannt er war.
"Herr Richardson...", sagte ich mit einer klaren und schönen Stimme.
Endlich. Endlich schaute er mir in die Augen.

Mr. Richardson:
Als das Mädchen meinen Namen sagte, stieg meine Nervosität an.
Ich war alleine mit ihr... Sie hatte so schönes langes Haar und ihr Gesicht war so hübsch und zart. Und ihre langen Beine und ihre rote Lippen...

Ich- ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, aber jetzt musste ich.
"J-ja?", stotterte ich nervös. Dann stand sie aufeinmal auf und kam auf mich zu.
"Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass mich Mrs. Smith eine Stunde früher gehen lässt, weil ich einen Arzttermin habe.", sagte die Schülerin in einer so süßen und schönen Stimme, dass ich überhaupt nicht nachdachte und einfach "in Ordnung" sagte und sie gehen ließ.
Bevor sie aus der Tür ging, sagte sie noch "Danke, Herr Direktor" und zwinkerte mir zu.

Maddy:
"Das war ja mal babyeinfach, haha", dachte ich mir und lachte innerlich als ich aus der Schule stolzierte. Sofort rief ich Becky an und wir gingen shoppen, wo ich ihr alles erzählte.

"Ich meine er sieht schon nicht schlecht aus... hahaha", kicherte Becky und sah sich im Musikladen um.
"Ja schon... weißt du ich hab da noch eine Idee...", flüsterte ich ihr geheimnisvoll ins Ohr.
"Omg, was??? Hahhaah du bist krank!!!", lachte sie laut.
"Ey wenn du das wirklich schaffst, dann bist du die fucking queen, nein eine fucking Legende.", sagte Becky voller Zuversicht und zündete sich eine Zigarette an.

Ich schmunzelte und dachte schon an Morgen...

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