"Am ersten Tag sind wir runter zum Strand gegangen.
Es war früh morgens, so gegen sieben Uhr. Eigentlich hatten wir alle ausschlafen wollen, aber die Betreuer haben uns aus den Betten gescheucht. Sie waren der Meinung, dass es nichts besseres gibt, als schon vor dem Frühstück schwimmen zu gehen.
Wir zogen unsere Badeklamotten an, darüber Pullover und kurze Hosen und gingen hinunter. Wir alle gingen langsam, denn wir waren müde.
Xantia rannte.
Sie wirbelte den blassen Sand auf, als sie mit weit ausgebreiteten Armen aufs Meer zurannte, als wolle sie es am liebsten umarmen.
Den Strohhut trug sie heute nicht, ihre Haare waren unordentlich zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden.
"Was ist mit ihr eigentlich los?", fragte einer der Jungen, mit dem ich in einer Hütte war. Sein Name war Oliver. Er sah Xantia aus zusammengekniffenen Augen zu, wie sie ihr Handtuch auf dem sandigen Strandboden ausbreitete.
Wir lachten. Wir lachten mit Oliver über Xantia.
Xantia war nicht viel früher im Wasser als wir. Sie wartete, bis wir alle unsere hastig übergeworfenen Klamotten wieder abgeworfen hatten und rannte mit uns gemeinsam ins Meer.
Es war eiskalt. Ich fühlte mich, als würde jemand meinen gesamten Körper mit kleinen, spitzen Nadeln bewerfen.
Die Betreuer lachten über uns und setzten sich auf ihre Strandtücher.
Es war schön im Meer. Ich bin nicht wirklich geschwommen, denn wir haben eine Wasserschlacht veranstaltet. Wir haben gekreischt, als wären wir sechs Jahre alt.
Nur Xantia nicht. Sie stand abseits und sie hat mich beobachtetet. Als ich ihren Blick bemerkt habe, habe ich gelächelt.
Sie hat auch gelächelt. Ich wollte, dass sie zu uns anderen kommt.
Aber bevor ich etwas sagen oder tun konnte, hat Oliver mich mit einer neuen Welle Wasser zugeschüttet - ""Hättest du denn wirklich etwas gesagt? Wenn Oliver dich nicht wieder ... attackiert hätte? Hättest du Xantia wirklich gesagt, dass sie gerne an eurer kleinen Wasserschlacht teilnehmen kann?"
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"Nein."
"Wieso nicht?"
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"Ich weiß es nicht."
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Ein Meer aus Zitronenfaltern
Short Story"𝘐𝘤𝘩 𝘸𝘦𝘪ß 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵." Ein gelber Koffer. Ein Strohhut. Ein Strand. Ein Lagerfeuer. Ein paar Bleche Kekse. Zehn Teile und dann das Danach. "𝘟𝘢𝘯𝘵𝘪𝘢 𝘩𝘢𝘵𝘵𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘪𝘯 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘯 𝘻𝘸𝘦𝘪 𝘞𝘰𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘪𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘶...