"Sei wachsam! Sei stark! Vertraue niemandem! Zeige keine Schwäche!" Immer wieder drangen diese Worte in Kyokos Bewusstsein. Schon in jungen Jahren wurde ihr beigebracht, sich nur auf sich selbst zu konzentrieren, für sich zu kämpfen und Menschen, die ihr nichts nutzen, einfach zu ignorieren. Ihr Vater war ein Hauptoffizier des Militärdienstes und ihre Mutter stammte aus einer Kunoichi-Familie. Sie haben ihre Tochter schon von klein auf trainiert, damit sie als Werkzeug für sie dienen kann. Es ist ihre Bestimmung und ihr Schicksal.
Kyoko lernte früh, dass Vertrauen ein Luxus war, den sie sich nicht leisten konnte. Jede Geste, jedes Wort wurde analysiert, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Trotz der harten Erziehung sehnte sich Kyoko insgeheim nach menschlicher Wärme und echter Verbundenheit. Doch diese Sehnsucht wurde von den eisernen Regeln ihrer Familie erstickt. So kämpfte sie weiter, zwischen Pflicht und inneren Wünschen hin- und hergerissen, auf der Suche nach einem Weg, ihre eigene Identität zu finden.
Kyoko kam langsam zu sich und schaute auf ihre Knöchel hinunter. Sie war gerade in einen Raum eingesperrt und der Wasserspiegel stieg. Oben war eine Lücke, sie musste es schaffen, in der gegebenen Zeit diesen Raum zu entkommen. Kyoko seufzte und schaute nach oben. Sie scannte den Raum ab und sah an den Wänden immer wieder leicht Ziegelsteine herausragen. Sie musste nicht lange überlegen und begann, sich nach oben zu klettern. Gerade noch rechtzeitig, denn im Wasser wurden Piranhas ausgesetzt.
Man hörte Schreie von anderen Teilnehmern, die auch an diesem kranken Spiel teilnahmen. Es war ihr immer noch ein Rätsel, wo alle Menschen aus Tokyo sind und was das alles soll? Sie konnte sich an ein Feuerwerk erinnern und dann war alles schwarz und als sie wieder aufwachte, war sie in dieser Welt und spielte diese kranken Spiele, um ihr Visum nicht zum Ablaufen zu bringen.
Alles, was Kyoko über diese Welt wusste, ist, dass jeden Tag um die gleiche Zeit immer Spiele auftauchen. Hier ist alles erlaubt, die Spiele entscheiden, ob du lebst oder stirbst. Das Symbol und die Zahl verraten, was für ein Spiel es sich handelt und welchen Schwierigkeitsgrad.Allein schon, dass man die Karte am Ende bekommt, soll bestimmt heißen, dass man alle Karten sammeln muss. "32 Karten, die haben doch einen Schuss!", sagte sie keuchend und versuchte nicht abzurutschen, während sie hochkletterte.
Der Wasserspiegel stieg immer schneller an und die lieben Fische unten haben auch angefangen zu springen und streiften immer wieder an ihr Bein. Vor Schmerzen zischte sie leise auf. Sie musste aufpassen, nicht abzurutschen. "Noch ein Stück! Ich werde nicht Sterben!! NICHT STERBEN!" schrie sie und kletterte noch die letzten Meter nach oben, bevor die Lücke sich schloss. Oben angekommen, legte sie sich schwer atmend hin. "Sie haben das Ziel erreicht! Gratulation!", kam die Computerstimme aus ihrem Handy. Kyoko schaute auf das Handy und warf es gegen die Wand. "Deine Mama", hauchte sie. Sie schaute auf ihren blutenden Fuß und seufzte. Langsam rappelte sie sich auf, lief humpelnd zum Ausgang und nahm die Karte. "Pik 4. Mit der habe ich 5 Karten und davon sind zwei doppelt", sagte sie seufzend.
Als sie hörte, dass jemand anderes es auch geschafft hatte, machte sie sich schnell vom Acker. Sie wollte keine neuen Bekanntschaften suchen, sie kämpfte hier lieber für sich allein.Kyoko lief durch die leeren Straßen Tokyos und ging dann in ein kleines Haus rein, das war ihr Zuhause. Sie zog am Eingang ihre Schuhe aus und lief ins Bad. Dort setzte sie sich hin und versorgte ihre Wunde. "Morgen muss ich weiterziehen, die Vorräte werden knapp und ich kann hier ohne Wasser, Strom auch nicht lange bleiben", murmelte sie und streichelte sich durch die Haare und seufzte leise. Erschöpft lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand und starrte ins Nichts. Das Gefühl jeden Tag sterben zu können, nie wieder in ihre Welt zurückzukehren, irgendwie machte es ihr Angst, aber gab ihr auch den Adrenalinkick, um zu überleben. "Ich komme hier lebendig raus... versprochen", hauchte sie und mit diesen Worten schlief sie erschöpft ein.
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Help me! / Alice in Borderland FF
FanfictionKyoko, ein 20-jähriges Mädchen, wurde in eine strenge Familie hineingeboren. Schon in jungen Jahren verlangte man von ihr, dass sie ein gutes Werkzeug sei. Doch innerlich sehnte sich Kyoko nach einem normalen Leben. Eines Tages wachte sie in einer W...