Kapitel 1: Aufbruch (Tanil)

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Ich hätte nie gedacht, ich würde je in ein Abenteuer geraten. Aber dieser Brief zwang mich förmlich dazu. Aber alleine zu suchen wäre töricht. Nur wen nehme ich mit? Einen Freund? Ich habe keine. Nur mein Bruder kommt in Frage. Aber er wird es vielleicht Vater erzählen und der wird es verbieten. Es wäre zu gefährlich und ich könne ja gar nicht kämpfen. Und es lauern so viele Gefahren außerhalb der Sandbucht.

Vielleicht lese ich erstmal etwas über diesen mysteriösen General.

Folgendes konnte ich herrausfinden:
-mittlere Statur
-aktueller Oberbefehlshaber der Menschenarmee
-hasst Zwerge
-wohnt in Steinstadt

Aber was will der General von mir? Ich kenne ihn nicht. Er kennt aber mich. Mein geheimes Buch.

Ich hab Thariel gefragt ob er ihn kennt. Natürlich habe ich ihm nichts von dem Brief erzählt. Nur dass ich von ihm gelesen habe. Aber mein Bruder durchschaute meine Lüge. Er wollte wissen ob ich Brief bekommen hab von ihm. Ich sagte: " Ja einen sehr merkwürdigen."und mein Bruder erzählte mir er hätte auch einen Brief bekommen. Er wollte wissen was ich weiß. Ich sagte ihm dies und er rannte los und rief im Rennen:"Pack deine Sachen wir brechen im Morgengrauen auf."

Eine Sache ließ mich in dieser Nacht nicht schlafen. Der Brief war mit unserem Familienwappen versiegelt. Woher hatte der General der Menschen unser Siegel. Das machte keinen Sinn. Kein Fälscher könnte ein Wappen perfekt fälschen. Und er ist kein Verwandter von uns. Er ist immerhin ein Mensch.

Stundenlang lag ich noch da und überlegte bis ich in einen unruhigen Schlaf fiel. Ich sah Mutter, eine schemenhafte Gestalt hinter ihr. Die Gestalt zog ein Schwert und schnitt den Zeigefinger der linken Hand, an dem sich der Siegelring befand, ab. Blut schießt aus der Wunde und die Gestalt lachte.

Ich wache auf schweißgebadet. Vor mir steht Thariel besorgt aber immer noch eisern. Ich verstehe nicht was er sagt aber mir ist klar was er sagen will: Es ist Morgengrauen. Wir müssen los.

Ich wollte gar nicht gehen. Naja schon aber halt anders. Ich war gespalten und bin es eigentlich immer noch. Inzwischen sind wir drei Reitstunden von der Sandbucht entfernt und die Mittagssonne strahlt angenehm
kühl auf meiner Haut. In Gedanken bin ich bei meinem Abschiedsbrief den ich noch schnell verfasste bevor wir losritten.

"Ich werde der Krieger von dem du träumst. Die Welt ruft mich und ich und Thariel folgen diesem Ruf. Es tut mir Leid dich verlassen zu müssen, Vater. Ich bin der Welt der Bücher entkommen und reise nun durch das Land. Entkomme du nur dem Tod, auf dass wir uns wieder sehen. Möge die Welle euch treiben, Tanil."

Geister des WassersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt