Kapitel 3: Unerwartet (Eledon,Tanil)

5 0 0
                                    

Ich kann mich nicht mehr erinnern wann ich aufgewacht bin. Nicht mal mehr wo. Die Heilerin an meinem Bett sprach mit mir. Ich verstand nicht was sie sagte, ich hörte nur ein schreckliches Pfeifen im Ohr, so laut wie die heiligen Glocken, die über alle neunzehn Reiche zu hören sind. Nur dass dieser Ton viel höher war. Dennoch antwortete ich auf ihre Fragen. Ich frage mich heute noch wie sie das geschafft hat. Irgendein dunkler Zauber vermutlich. Ich wollte mich aufrichten doch mich hielt etwas zurück. Ich war zu kraftlos, fühlte mich wie ans Bett gefesselt. Und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Schlafen? Das kann ich nicht. Ich hatte mir so ein Abenteuer an der Seite meines Bruders schöner vorgestellt. Das einzige was er und ich hier machen ist sich tagsüber wundreiten und nachts Wache halten. Wir sind nun ca.8 Reitstunden von Zuhause entfernt. Morgen erreichen wir Relim eine kleine Stadt die von den Wäldern leben. Dort wollen wir unsere Vorräte auffrischen und eine Karte besorgen. Doch bis wir dort sind ist noch viel Zeit übrig und der Mond scheint am Himmel festzustecken. Ich bin mit der Wache dran und es beunruhigt mich hier im Dunklen zu sitzen. Durch kaltes Meeresklima wachsen nur kahle Fichten, die im Schein des Feuers irgendwie bedrohlich aussehen. So hatte ich mir eine Reise wie diese nicht vorgestellt. Wir sind nicht einmal über die Grenzen unseres Reiches, schon müssen wir Angriffe befürchten. Warge sind von den Gebirgen nahe des Einäugigen Gipfels hinunter in die Wälder unseres Reiches Eldolan gekommen. Dabei sind das doch eher "scheue" Tiere. Zumindest relativ.
Warge haben viele Fressfeinde hab ich gelesen. Sie müssen sich vor Riesen, Trollen, Greifen und Feen fürchten. Feen jagen Warge sogar bloß zum Spaß.
Da unser Reich nahe des Feenreichs liegt und die Feen und Elben in Harmonie leben ist es für Warge äußerst gefährlich bei uns und dennoch sind sie hier.

Ich höre Geräusche. Ich muss Thariel wecken.
"Thariel wach auf. Da ist was."
Thariel war sofort hellwach. Er will wissen wo "es" ist und was "es" macht.
Ich setze zum Satz an, doch "es" war schneller als ich und stürzt sich auf uns...
und war vollkommen harmlos. Eine Fee. Klein, magisch begabt und jagddurstig. Mit ungewöhnlich tiefer Stimme sprach sie und dabei bewegte sie nicht ein Mal den Mund. Aber die Lage war geklärt. Er, Felix, war auf seiner ersten Wargjagd und hatte Geräusche gehört. Er hielt uns für junge Warge. Also hat er hat sich angeschlichen und ohne zu denken auf uns gestürzt. Aber immerhin tut es ihm leid. Als ich wissen wollte wo er wohnt, zuckte er zusammen und wollte wegrennen. Nur durch die gute Überzeugungskraft der Elben konnten wir ihn zum Bleiben bringen ( oder der starke Arm meines Bruders...). Wir fragten nochmals aber er antwortete nicht. Er zeigte nur auf uns und dann auf dem Weg. Immer wieder. Nach dem zwölften Mal hat es mein Bruder verstanden. Ich verstand immer noch nicht was er wollte. Mein Bruder fragte: "Willst du mitkommen? Wir gehen nach Steinstadt."
"Ich wäre auch mitgekommen wenn ihr in die dunklen Lande gegangen wärt. Ich habe kein Heim, keine Familie oder gar Freunde. Ich möchte mich euch nützlich erweisen und mit euch reisen" "So kann unsere Reise beginnen." Und das musste sie auch.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 24, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Geister des WassersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt