Kapitel 2: Der Fund (Eledon)

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Irgendwas war an diesem Tage merkwürdig anders. Es war so...still. Kein Rennen in den Gängen, wie sonst immer. Tanil und Thariel sind doch sonst immer so früh wach. Zumindest einer von ihnen. Äußerst ungewöhnlich.

"Bei den Göttern des Meeres ihnen wird doch nichts zugestoßen sein!?"
Ich musste sofort ihre Zimmer überprüfen!
"Oberbefehlshaber der königlichen Wache?"
"Ja euer Majestät?"
"Ist gestern etwas ungewöhnliches passiert?"
"Eine Wache behauptet Schritte gehört zu haben. Allerdings war diese Wache niemand anderes als der Trunkenbold von Lund. Er könnte nicht nur betrunken gewesen sein, er war es garantiert. Also Majestät keine verlässliche Angabe, eher ein Hirngespinst."
"Danke. Ihr dürft nun gehen."

Das Zimmer von Thariel sah zwar ordentlich aus und es war keine Spur eines Kampfes zu sehen, aber da war er trotzdem nicht.
Auch Tanils Zimmer sah ordentlich aus. Es fehlten bei beiden ein paar Gewänder, ihr Reisewasserschlauch, Bücher, eine Feder und das Tintenfässchen, aber das störte mich nicht.
Aber auf Tanils Bett lag ein Zettel.
Als Vater befürchtet man in dem Moment eine Lösegeldforderung.
Es war schlimmer. Nach den letzten Zeilen brach ich über dem Bett zusammen. Es war meine Schuld dass er gegangen ist. Und Möge die Welle euch treiben bedeutet für uns Elben ein fast absoluter Abschied ohne Wiedersehen.
"Und möge das Meer dich begleiten mein Sohn."

Nun war ich allein in einem Palast in dem 1000 bequem Platz hätten. Nur mein Bruder ward noch geblieben.

Die nächsten Tage saß ich niedergeschlagen auf meinem Tron und fing an, meine Weinvorräte anzutrinken. Doch der Wein ließ die Wände nur noch größer und höher werden. Und er ließ mich verrückte Dinge hören und tun. Kurz nach ich ein weiteres Mal den Becher austrank wurde mir schwarz vor Augen. Ich dachte an den Brief und die Bitte dem Tod zu entkommen dann fiel ich um.

Geister des WassersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt