Kapitel 19

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Cilian

Am liebsten hätte ich es ihr schon in dem Moment gesagt, wo ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Doch nie gab es den richtigen Zeitpunkt.

Dahlia lächelt und ihr Lächeln lässt sogar das Herz des stärksten Kriegers schneller schlagen.

"Kavis, ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens und ich will mein restliches Leben mit dir verbringen. Bezüglich der Mission. Ja, ich werde weg sein. Aber ich möchte, dass du mir mit dieser Mission hilfst."

"Worum geht es?", fragt sie direkt.

"Ich habe dir nicht sehr viel über Xandor erzählt. Wir sind ein Kriegervolk. Die Geburtenrate der Männer ist daher sehr hoch."

"Also gibt es nicht genug Frauen bei euch?"

"Im Durschnitt ist jedes fünfte Kind, welches auf Xandor geboren ist ein Mädchen."

"Okay, klingt nicht wenig. Aber nehmen wir mal an, 1000 Kinder werden geboren, sind davon nur 200 Mädchen!", grübelt sie nach.

Ich tippe kurz etwas auf meiner Uhr und zeige ihr die Zahl an.

"Auf Xandor leben insgesamt 43.178 Einwohner. Jeder von ihnen wird direkt registriert. Siehst du, wie viele davon Mädchen sind?"

Dahlia starrt auf die Zahl.

"8.504."

"Dadurch, dass es nicht viele Frauen gibt, wird unsere Bevölkerung von Jahr zu Jahr kleiner."

"Das muss schlimm sein."

"Ja, das war es. Bis ich dich kennengelernt habe."

"Mich? Was hat das mit mir zu tun?"

"Gerade mal 3.000 Xavianer haben ihre Kavis gefunden. Die wenigen haben Hoffnung, sie je zu finden und das obwohl jeder Xavianer mit eine Schicksalsgefährtin besitzt. Als ich dich gesehen habe und festgestellt habe, dass du meine Kavis bist und außerdem keine Xavianerin bist, ist mir etwas klar geworden. Auf dem Planeten gibt es nicht viele, die uns ähneln. Wir sind kompatibel. Dadurch ist es überhaupt erst möglich, dass wir Schicksalsgefährten sind."

"Was meinst du?"

"Der König weiß Bescheid. Mehrere Trupps sind bereits auf dem Weg hierher."

Dahlia sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

"Warte, willst du mir damit etwa sagen, dass mehr von euch hierher kommen und alle übrig gebliebene Frauen mitschleift?"

Sie ist wütend.

"Ich weiß, wie das für dich klingt. Aber unsere erste Mission ist es, euren Planeten zu retten. Sobald es möglich ist wieder hier in Ruhe zu leben, kann jeder von euch - selbst Männer - auf unser Planet kommen und in Frieden dort leben. Natürlich darf jeder selbst entscheiden."

"Aber weshalb sollten sie sich dafür entscheiden, zu einem fremden Planeten zu fliegen?"

"Wenn es Yaxas - einer der schwächsten Spezies im Universum - gelingt, euren Planeten so...so zu zerstören, werden andere auch dazu in der Lage sein. Außerdem..."

Ich bleibe kurz still und überlege, wie ich es ihr am besten erklären soll.

"Was Cilian? Etwas verschweigst du mir?"

"Es werden andere kommen."

"Was meinst du damit?", erkundigt sie sich ängstlich. Das letzte was ich will ist, ihr Angst zu machen.

"Einige Yaxas sind bereits geflohen, als sie erfuhren, dass es Xavianer hier gibt. Sie könnten weitererzählt haben, dass es hier eine schwächere Rasse gibt."

"Das bedeutet? Es kommen andere um uns zu töten?"

"Die meisten, ja."

Soll ich es ihr erzählen? Ich weiß es nicht. Ich will nicht, dass sie Angst hat.

"Kavis!", beginne ich und lege meine Hände auf Dahlias Wangen, damit sie mich ansieht.

"Die meisten werden getötet. Andere werden mitgenommen und irgendwo im Universum verkauft. Als Sklaven."

"Oh mein Gott. Der Tod wäre gnädiger. Du...du kannst sie doch retten?"

"Einige werden vermutlich nicht mit uns kommen. Wir können sie nicht dazu zwingen. Auch wird es länger dauern, alle Menschen die überlebt haben zu finden. Euer Planet ist groß. Von uns gibt es nicht viele, die dazu fähig sind an dieser Mission teilzunehmen. Aber ich verspreche dir, dass wir so viele retten werden wie möglich."

Dahlia lehnt sich an meine Brust und schließt ihre Augen.

"Danke, Cilian. Ich weiß, dass du das nicht tun musst. Aber ich danke dir."

Ich fahre sanft über ihr Haar.

"Wir werden in einigen Tagen nach Xandor fliegen. Dann sind andere Trupps hier. Wenn du dich erholt hast, dann helfen wir. Es muss immer ein Teil in Xandor bleiben, sonst könnte man uns überfallen, also wechseln wir uns alle ab."

"Glaubst du, dass andere Xavianer ihre Gefährtin hier finden werden?"

"Ich glaube es nicht. Ich weiß es. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass Slavion bereits beim 2. Menschen, die wir sehen, seine Kavis findet? Du hast allen in Xandor Hoffnung gegeben. Sie wollen kämpfen."

"Ich habe nichts gemacht. Du hast mich gerettet."

"Nein, Dahlia. Du hast gekämpft. Du hast die letzten drei Jahre um dein Leben gekämpft. Du hast für deine Schwestern gekämpft und genau das ist der Grund, warum ich dich finden konnte. Deinetwegen wird alles anders."

"Ich liebe dich, Cilian."

Ich lächle breit und küsse Dahlia's Kopf.
Mein Herz pocht bei ihrem Geständnis und obwohl ich es bereits wusste, ist es trotzdem ein schönes Gefühl, es von ihr zu hören.

"Ich liebe dich, Kavis. Mehr als alles andere auf dieser Welt."

Gefährtin - Cilian & DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt