Familienbande

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Ich war damals Fünf Jahre alt, als das prägendste Ereignis meines Lebens geschah.

Es war mein 5. Geburtstag und als einzige Tochter von Baron Vladimir Harkonnen wurde dieser sehr groß Gefeiert. Eine kleine Feier ohne viel Tamtam, ist bei meinem Bekanntheitsgrad nicht möglich.

Meine beiden älteren Cousins waren mir früher die liebsten Begleiter.

Rabaan hat mir damals meinen ersten Dolch geschenkt und beigebracht wie ich diesen Richtig halte. Ich habe es immer geliebt seine Kämpfe in der Arena zu sehen. Als Kind habe ich ihn geliebt. Trotz dessen war er nicht mein Lieblingscousin.

Fayde-Rauthar ist zwei Jahre älter als ich. Es ist untertrieben, wenn ich sage, ich hätte ihn geliebt. Nein, ich habe ihn regelrecht vergöttert. Ich bin ihm immer überall hin gefolgt, egal ob er wollte oder nicht, er wurde mich einfach nicht mehr los. Ihm schien das jedoch nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil. Er hat alles für mich getan. Wenn, ich mich unangemessen verhalten habe, hat er den Ärger für mich eingesteckt. Wenn ich Nachts Alpträume hatte hat er mich bei sich im Bett schlafen lassen.

Für meine Mutter war ich immer schon eine Enttäuschung. Sie wollte einen Jungen, welcher für sie Kämpfen konnte. Für meine Mutter war ich nur das Mädchen, was sich nicht angemessen benehmen konnte. Sie hat meine 'Verbindung' zu Fayde noch nie gemocht. Am schlimmsten wurde ihre Abneigung, an meinem fünften Geburtstag.

Es war der Tag, als mein Cousin folgende Ansage machte: "Irgendwann, wenn meine liebe kleine Cousine älter ist, wird sie zu mir kommen und mich anflehen, sie zu heiraten. Sie wird mir ihre Treue schwören und so freundlich wie ich nun mal bin, werde ich ihr diesen Wunsch erfüllen. Eines Tages wird sie mein sein. Sie wird es die Mutter meiner Kinder sein und ich werde sie jeden Tag lieben und verehren, so wie es ihr zusteht. Es ist ganz egal, ob ihr das wollt oder nicht. Eines Tages wird es geschehen. Und keiner von euch kann etwas dagegen tun."

Noch an diesem Abend setzte mich meine Mutter in ein Schiff und ließ mich den Planeten verlassen. Sie hatte zu viel Angst, dass mein Cousin mich tatsächlich für sich beanspruchen würde. Vermutlich kam ihre Angst nicht nur von seinen Worten, sondern auch von meinen nahezu vergötternden Blicken, welche ich ihm zuwarf, während er das sagte.

Als ich Wochen später auf einem anderen Planeten ankam erreichte mich die Nachricht, das meine Mutter gestorben sei. Ermordet von meinem Geliebten Cousin, aus Wut über mein Verschwinden. Anfangs habe ich nicht verstanden, dass die Gefühle, welche ich in der Nähe meinen Cousin hatte, nicht normal für Cousins waren. Doch als ich es herausfand, verstand ich auch endlich, warum meine Mutter mich wegschickte.

Was ich nicht verstand war, warum ich meine Familie nicht wieder sehen durfte. Jedes Mal wenn meine Cousins mich fanden, musste ich aufbrechen und den Ort verlassen. Ich besaß daher nur wenig Persönliches. Mit den Gedanken bei meinem ältesten Cousin, Rabaan, habe ich das Kämpfen erlernen wollen. Ich hatte die Hoffnung irgendwann gegen ihn zu Kämpfen und ihm zu zeigen das auch Mädchen, Männer besiegen können.

Nicht einmal an meinen eigenen Geburtstagen durfte ich dorthin, weil diese blöden Wächter zu große Angst hatten ich würde meinen Cousin sofort anspringen, wenn ich ihn sehe. Als ob die das was angeht. Ist ja schließlich mein Leben, da sollen die sich bitte heraushalten.

Nun war ich quasi seit zehn Jahren auf der Flucht vor meiner Familie und das nur, weil meine Mutter Angst vor dem Gerede eines Siebenjährigen hatte. Aber nicht mehr lange. Denn mittlerweile kannte ich einen Weg wieder zurückzukommen. Und dieser Weg, war mein Vater.

Der Baron würde in zwei Tagen kommen um sich nach meinem Wohlergehen zu erkundigen. Das wäre der perfekte Zeitpunkt, meinen Plan in die Tat umzusetzen.


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