3

76 9 18
                                    




Es klingelte zur nächsten Stunde und wir mussten uns leider trennen, da wir seit diesem Jahr nicht mehr in einer Klasse waren, sie wurden zum Ende des letzten Schuljahres getrennt. Die Begründung war: zu viele Lehrer. Aber jeder war davon überzeugt, es war um die Schüler noch weiter zu foltern. Wie sollte man schließlich den Unterricht ohne seine Freunde aushalten?

Eben. Gar nicht.

Ich blickte auf mein Handy um nachzusehen, ob sich der Stundenplan geändert hatte, als ich plötzlich gegen etwas harten lief. Oder besser gesagt gegen jemanden. Ich verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten, sodass ich schmerzhaft mit meinem Hintern auf den Boden aufschlug. Warum musste sowas auch immer mir passieren? Oder besser: wieso konnte jetzt nicht ganz random mein Soulmate auftauchen und mich im K-Drama Style auffangen? Ich rappelte mich rasch auf und sah nach oben, um zu wissen in wen ich reingerannt war. Es war bestimmt niemand ausm Suicidesquat, denn sonst wäre ich schon längst zusammengeschlagen worden. Ich richtete mich auf und sah mich plötzlich einem Jungen gegenüber, den ich hier noch nie gesehen hatte. Er war...hübsch würd ich mal sagen, no homo.

"Eh...tut mir leid." brachte ich verlegen heraus, meine Wangen färbten sich rosa und ich senkte meinen Blick auf meine Schuhe. Er lächelte aber nur kurz und wank ab, er sagte es sei nicht so schlimm und es würde ihm nichts ausmachen. Ich verbeugte mich noch kurz entschuldigend und hetzte dann im Laufschritt durch die Gänge um zu meinem nächsten Klassenraum zu kommen.

Wer war der Dude? War er neu hier? Musste er ja wohl, sonst hätte ich ihn schon mal gesehen. Er hatte blonde Haare und sah sogar in unserer langweiligen Schuluniform lässig aus. Er würde bestimmt zu den Beliebten gehören in spätestens einer Woche würden sich alle um ihn reißen, weil er neu, interessant und gutaussehend war. So war es immer.

Als ich mich gerade noch rechtzeitig auf meinen Platz fallen ließ begann auch schon der Unterricht und meine Gedanken drifteten ab, zu meinem Bett und zu dem Buch das schon freudig auf mich wartete. Ich kannte es zwar fast auswendig, jedoch reizte es mich jedes mal aufs neue und machte mich einfach glücklich.

"Jungkook!" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich blickte auf und sah, dass die ganze Klasse mich anstarrte. What-? "Könntest du bitte diese Aufgabe an der Tafel lösen. Da kam es mir mal zu gute, dass ich relativ schlau war und nicht im Unterricht aufpassen musste um die Themen zu verstehen, noch dazu viel mir Mathe am einfachsten. Ich erhob mich also und schlurfte nach vorne, wo ich unter strenger Beobachtung meines Mathe- und Klassenlehrers Mr. Jung die Aufgabe löste, die wohl schwer sein sollte. Vielleicht klang das alles jetzt wirklich überheblich, aber ich konnte doch nun auch nichts dafür. Manchmal wünschte ich mir auch, dass ich einfach dümmer war. Ich wurde von jedem nur als Streber angesehen und man redete nur mit mir, wenn ich die Hausaufgaben für jemanden machen sollte. Ich hatte mir das zu Nutzen gemacht und verlangte inzwischen Geld dafür. Wieso sollte ich jemanden der mich sonst hasste auch einen Gefallen machen?

7500 won für ein Arbeitsblatt

15000 won für ein bis drei Seiten irgendwas

Und 22000 bis 30000 won für einen Aufsatz.

Ich weiß es waren relative Wucherpreise, aber da die meisten auf meiner Schule sowieso Geld bis zum auskotzen hatten kümmerte es die n Scheiß, solange sie gute Noten dafür bekamen. Ich würde bestimmt noch höher gehen können und die würden es nicht einmal bemerkten. Solche dummen Loser.

Ja okay ich war auch ein Loser, aber ich war nicht dumm.

Wow poetisch und auch so nett war ich heute unterwegs.

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt