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Es klopfte an der Tür, doch ich antwortete nicht. Ich fühlte mich leer. 

Die Ärzte hatten mir erklärt wie es jetzt weitergehen würde: dieses mal hätte ich großes Glück gehabt, dass sie es so früh, noch vor allen Anzeichen, herausgefunden hatten, jedoch sollten die ersten Anzeichen bald kommen. Es hatte begonnen mit einem sehr starken Nasenbluten, an das ich mich jetzt wohl gewöhnen müsste. Ich müsste eine weitere Chemotherapie durchlaufen, die sie gleich morgen beginnen würden. Es war dringlich, da diese Art der Leukämie akut war und man ohne Behandlung meist innerhalb drei Monate starb. Ich wollte nicht sterben. Ich wollte bei Tae bleiben und bei Jimin. Und meiner Familie und meinen Freunden und dem Buchladen. 

Die erste Phase der Chemotherapie, die Induktionstherapie würde ungefähr fünf Wochen oder länger dauern, in der ich im Krankenhaus bleiben müsste. Meine Eltern waren gestern nach Hause gefahren um dort zu schlafen und mir heute meine ganzen Sachen zu bringen. 

Es klopfte erneut, ich schreckte aus meinen Gedanken auf. Die Tür wurde vorsichtig aufgeschoben und die Köpfe von Jimin, Taehyung und Yoongi lugten hindurch. Wie Tae vor ein paar Tagen gesagt hatte klebten die beiden nur so aneinander. 

Vor ein paar Tagen war mein Leben noch schön, ohne größere Sorgen. Und jetzt? Jetzt stand mein Leben mal wieder auf dem Spiel. 

"Kookie?" mein bester Freund hatte gesprochen, ich hatte jedoch keine Kraft mich auch nur irgendwie zu bewegen. Ich wollte das nicht noch einmal. Es war viel deprimierender wenn es ein Rückfall war und ich genau wusste welche Scheiße mich erwartete. 

Meine Freunde traten leise ein und setzten sich auf die Stühle. Ich konnte sie nicht ansehen. Ein Gefühl der Scham überkam mich. Warum war mein Körper nur so schwach? 

"Kookie es wird alles gut, ja? Wir sind alle bei dir und es wird alles gut. Vertrau mir. Du wirst wieder gesund. Wie beim letzten mal. Du hast es schon mal geschafft, weißt du eigentlich wie krass du bist?" Tae redete mit warmer Stimme auf mich ein, dann erhob er sich und setzte sich neben mich, nahm meine Hand. Er zögerte kurz, beugte sich dann aber vor und gab mir einen sachten Kuss auf die Stirn. 

Ich liebte ihn doch. 

Ich konnte jetzt nicht einfach sterben. 

"Tae." murmelte ich. Meine Stimme brach ab und ich musste mich unangenehm Räuspern, ich hatte schließlich für mehrere Stunden nicht mehr gesprochen. 

"Kookie ich muss mit dir reden...unter vier Augen." er errötete leicht und ich sah ihn fragen an. Die beiden anderen im Raum hatten sich bis jetzt eher im Hintergrund gehalten, standen jedoch wie auf Knopfdruck auf und verließen den kleinen, sterilen Raum. 

"Jungkook. Ich weiß, dass diese Situation dich gerade sehr überfordert, aber wir wissen beide nicht was die Zukunft bringen wird und deswegen möchte ich dir gerne etwas sagen." er war sichtlich nervös und auch ich wollte nicht mehr nur so still daliegen, weswegen ich mich einfach aufsetzte, bis jetzt ging es mir ja noch gut. 

"Du musst wissen, es ist das erste Mal, dass ich das mache und ich bin wirklich aufgeregt, auch weil du es bist." er rutschte unruhig auf der Decke hin und her, weswegen ich einfach seine Hand erneut ergriff und sie mit der meinen fest umschloss. Sie war so warm und weich. Meine würden diese Wärme bald verlieren. 

"Okay ich sag's jetzt einfach..." murmelte er, eher zu sich selbst. 

"Jungkook, ich habe mich in dich verliebt." 



Wohoooooo. Confession. 🤭

You saved meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt