4. »This Ma'am, is the United Kingdom«

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Nach einer teilweise holperigen Fahrt kamen wir schließlich an. Ich wurde mit militärischen Ehren von den Wachen empfangen.

Langsam stieg ich aus der Kutsche und ging am Arm eines Wachmannes auf das Tor zu. Als die anderen Wachen mich bemerkten, fragten sie, wer ich bin. In diesem Moment kam eine Hofdame der Königin, wie ich anfangs dachte. Es stellte sich dabei heraus, dass sie die Schwester ihrer Majestät war.

Langsam Schritten wir die Treppe herauf, bis wir in einer riesigen Halle standen. Dann kam die Königin und begrüßte mich herzlich. Mit einer Handbewegung gab sie ihrer Schwester, Lady Anora, zu verstehen, dass sie jetzt gehen konnte.

"Gehe ich recht in der Annahme, dass du wissen möchtest, warum du hier bist?", fragte sie,als wir in dem mir zugeteilten Zimmer standen. Schüchtern nickte ich. "Nun", begann sie und klopfte leicht auf den Platz neben ihr. Gehorsam setzte ich mich mit einem kleinen Abstand neben sie. "Dein Vater möchte, dass du ein besseres Leben hast. Deswegen wirst du hier leben und lernen, wie sich eine Frau im hohen Adel zu verhalten hat".

Ich war fassungslos. "Aber... Majestät. Ich... Das ist..." Ich hatte keine Worte für das was ich in diesem Moment fühlte. "Er liebt dich sehr mein Kind", sprach sie die Antwort auf meine unausgesprochene Frage aus. "Richte dich ein wenig ein und komm dann zum Abendessen." sagte sie bevor sie verschwand.

Da fiel mir der Brief meines Vaters wieder ein. Ich holte ihn aus meiner Tasche und fing an zu lesen.

Meine geliebte Florence,

ich hoffe doch sehr, dass du dich gut im Palast ihrer Majestät eingelebt hast. Sicher möchtest du wissen, warum ich dich in den Buckingham Palace geschickt habe. Nun, ich habe es aus Liebe getan.

Mein Kind, ich liebe dich sehr. Vergiss das niemals. Ich möchte dass du es besser hast. Seit deiner Geburt war es mit ihrer Majestät abgesprochen, dass du zu ihr kommst, wenn du 21 bist. Denn du hast es verdient, ein viel besseres Leben als deine Mutter oder gar ich zu haben.

Du sollst nie wissen, wie es ist, nichts zu haben. Du sollst alles haben, damit es dir zu jeder Zeit gut geht. Ich habe dir gesagt, wir veranstalten einen Ball um einen Mann für dich zu finden. Ich möchte ehrlich sein, mein Kind. Keiner dieser Männer könnte jemals den Ansprüchen genügen, die ich an sie gestellt habe.

Ich überlasse dir die Wahl deines Bräutigams. Den Mann den du mir schließlich als deinen zukünftigen vorstellst, werde ich akzeptieren und lieben, als wäre es mein Sohn. Tut er dir aber weh - egal ob seelisch oder gar körperlich - wird er bis an sein Lebensende leiden.
In fortwährend zärtlicher Liebe,
Papa

Mittlerweile liefen die Tränen wie Bäche an meinen Wangen herunter und ich konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. Ich machte mich frisch und ging dann wie mir befohlen war, in den Speisesaal.

Als ich fertig war, wurden mir die Mundwinkel sauber getupft und meine Kammerdienerin die mich in irgendeiner Weise an Emily erinnerte, wusch und zog mir mein Nachthemd an. Als sie gerade dabei war die Bettdecke umzuschlagen, meldete ich mich zu Wort.

"Ich würde das gern selbst machen, Adelaide". Doch sie ließ sich nicht beirren. "Das ist meine Aufgabe, Ma'am", erwiderte sie unbeeindruckt, aber mit einem Lächeln. "Aber das ist so viel" wendete ich ein.

"Das ist nicht viel... Das Ma'am ist das Vereinigte Königreich".

An der Tür stand die Königin und lächelte mich an. Ehrfürchtig sah ich auf den Boden und erwiederte nichts.

"Ich wünsche dir eine gute Nacht mein Kind". Dann war sie weg. Erschöpft und auch ein wenig verwirrt von den ganzen neuen Eindrücken, beschloss ich mich schlafen zu legen.
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Hallo erstmal :)

Ich hoffe euch gefällt es... :D Und Applaus bitte, der Klapptext ist ja wohl richtig gut geworden :D Wir sehen uns im nächsten Kapitel... ;) SCHAFFEN WIR 3 KOMMETATE UND 2 VOTES? *-* That would be awesome... :) Bis dann ♡

The Duchess of CornwallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt