12. »My King« 

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~ Einige Monate später ~

Es verbreitete sich wie ein Lauffeuer und doch brauchte es einige Zeit, bis Andrew und ich verstanden, warum sich der gesamte Hofstaat vor uns verneigte und immer wieder "Die Königin ist Tot. Lang lebe der König", sagten. Königin Leonora von England war tot und Andrew ist jetzt der neue König.

'Seine königliche Hoheit, König Andrew von Gottes Gnaden König des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland und seiner anderen Königreiche und Territorien, Oberhaupt des Commonwealth, Verteidiger des Glaubens', so lautete sein offizieller Titel in Großbritannien.

Er war nun weltliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche und Herr über mehrere Ländereien. Als mir dies richtig bewusst wurde, murmelte ich ein ehrfürchtiges "Mein König", bevor ich auf die Knie sank. Wahrscheinlich verstieß es gegen sämtliche Vorschriften, doch Andrew half mir auf die Füße, antwortete "Meine Königin", und küsste mich dann. Es schien, als stünde die Welt in diesem Moment still. Man hörte niemanden atmen, keinen räuspern oder gar etwas sagen. Dieser Moment gehörte ganz allein uns.

Wir richteten unseren Blick auf unseren Hofstaat. Nach kurzer andächtiger Stille jubelten sie uns zu. jeder von ihnen verneigte sich und sicherte uns ewige Unterstützung und Treue zu. Diesmal sanken wir synchron auf die Knie und falteten unsere Hände zum Gebet. "Oh Herr, steh' uns bei. Wir sind viel zu jung um zu regieren.", seufzte ich und mit diesen Worten standen wir wieder auf.

Ein Lord trat vorsichtig an uns heran und wand sich an Andrew. "Was, euer Majestät, wird eure erste Amtshandlung sein?", fragte er leise. Andrew lachte leise und etwas lauter antwortete er: "Nun, meine erste Amtshandlung wird es sein, meine große Liebe, die Duchess of Cornwall zu fragen, ob sie mich heiraten möchte". Ich hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört und jetzt öffnete ich ziemlich überrascht meinen Mund. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich lächelte breit. Ich hatte Angst das mir meine Stimme versagte, also nickte ich hastig. Andrew nahm sanft mein Gesicht in seine Hände und küsste mich mit noch mehr Liebe als vorher.

Plötzlich wand er sich von mir ab und teilte Augenzwinkernd mit, dass sein Schlafzimmer nun auch meines ist, was vom Hofstaat mit einem wissendem Lachen abgesegnet wurde. Der restliche Tag ging wie im Flug vorbei. Vorbereitungen für die Hochzeit, die Krönung und einem Fest nach beiden Veranstaltungen wurden getroffen. Andrew lernte seine Berater und ich meine Hofdamen kennen.

Es waren allesamt nette junge Frauen. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen uns so wunderte es mich auch nicht, dass ich am Abend todmüde ins Bett fiel. ich war schon leicht eingedöst, als Andrew sich neben mich legte und mit seinem Zeigefinger Muster auf meinem Gesicht malte. Es kitzelte, weswegen ich kichernd die Augen aufschlug und ihn ansah. Er hörte auf Muster zu malen und sah mich an. In seinen Augen konnte ich erkennen, dass er glücklich war. Aber auch die Trauer über den Tod seiner Schwester und die Anstrengung des Tages sah man sehr deutlich.

Mit gespielter Besorgnis fragte ich "Was kann ich tun, um euer Majestät zu helfen?". Er lächelte nur müde und hob mich, auf seinen Schoß. "Überrasch mich", forderte er. Die Herausforderung nahm ich nur zu gerne an und fing an, seinen Hals und seine Brust zu liebkosen. Es zeigte Wirkung, denn schon bald merkte ich eine Beule an meinem Bein. Ich schenkte Andrew ein gewinnendes Lächeln, er lächelte auch, doch es wirkte eher traurig. Sofort hört ich auf und setze mich neben ihn. "Was hast du?", fragte ich jetzt mit echter Besorgnis.

"Ich möchte das hier mindestens genau so sehr wie du, aber wir müssen das Protokoll einhalten. Ich darf dir deine Unschuld nicht ohne eine Heirat rauben. Danach können wir tun und lassen was wir wollen, nur eben jetzt noch nicht".

Irgendwie kränkte es mich, auch wenn Andrew eigentlich gar nichts dafür konnte. Ich drehte mich von ihm weg und versuchte mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Andrew jedoch kannte mich zu gut.

"Bitte verzeih mir Liebste. Ich wünschte ich könnte es ändern". Es waren die letzten Worte die ich hörte, bevor ich einschlief.

The Duchess of CornwallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt