Alea
Ich saß zuhause auf meinem Bett, in tausend Decken eingewickelt und blickte hinaus aus meinem Fenster. Der nasse Regen prasselte auf meine Fensterbank. Und es war Sommer. Heiliger Muckefuck, heute war der erste Tag der Sommerferien und es schüttete wie aus Eimern. Wie sollen wir bei so einem schlechten Wetter Fußball spielen. Unsere Eltern würden das niemals erlauben, weil wir uns angeblich einen Schnupfen oder so einfangen könnten. Das ist ein totaler Mist, wenn ihr mich fragt.
Ach, und ihr fragt euch wahrscheinlich, wen ich mit 'wir' meine. Das sind die Wilden Kerle, die ich da erwähne. Die wildeste und stärkste und furchtloseste Fußballmannschaft der Welt!
Wie auch immer. Zurück zur Geschichte.
Ich starrte gerade hinaus in das kalte, elende Nass, als mich meine Mutter rief. "Lea! Essen ist fertig. Deine Tante hat uns eine Pizza gebracht!"
Sofort hüpfte ich auf, vergaß aber, dass ich in einem Haufen volle Kuscheldecken saß und stolperte deswegen auf den Boden. Schnell rappelte ich mich wieder auf und lief aus meinem Zimmer. Warum? Na, weil: Wenn meine Tante da ist, bedeutet das, dass mein lieber, allerliebster Cousin auch da ist. Fabi.
Ich rutschte das Treppengelände von unserem Haus hinunter in den ersten Stock, wo mich meine Mutter bereits erwartete. Sie schaute mich besorgt an. "Ist alles okay, Schatz? Ich habe ein Poltern in deinem Zimmer gehört. Ist dir was passiert. Bist du verletzt?" fragte mich meine überfürsorgliche Mutter. "Ja, ja, alles okay. Ich bin nur gestolpert." murmelte ich geistesabwesend und hielt gleichzeitig ausschau nach Fabi.
"Du, Mama? Wo ist Fabi?"
Meine Mutter seufzte. "Ach, Hase. Er ist nicht hier, weil er Hauserest bekommen hat." Jetzt lachte sie ein wenig. "Er hat im Haus Fußball gespielt und den Ball durch das Glasfenster geschossen und es wurde zermschmettert... und wie es das wurde! Als deine Tante ihn gefragt hat, wie er auf so eine absurde Idee kommt, meinte er, er wollte den Regen vertreiben."
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Wie oft habe ich ihm schon gesagt, dass man den Regen nicht verscheuchen kann! Ich folgte meiner Mutter zum Esstisch auf dem die dampfende, leckere Pizza stand. Als wir anfingen zum essen fragte ich meine Mama etwas. "Mama? Kann ich dann nach dem Essen mit den anderen raus?"
Meine Mutter schüttelte den Kopf. "Du kannst das gerne machen, aber deine Freunde haben auch alle Hausarrest bekommen aus dem selben Grund wie dein Cousin."
"Oh, man! Ich habe ihnen doch schon so oft gesagt, dass das nicht funktionieren wird! Regen vertreiben... so ein Blödsinn!" nörgelte ich. Meine Mama lachte und schaute aus dem Fester.
"Mama?" fragte ich. Sie schaute mich an und lächelte. "Ja?" "Woher weißt du, dass alle Hauserrest haben?" Sie nahm einen Bissen von der Pizza und antwortete mit vollem Mund. "Naja... wir leben alle in der selben Straße. Da verbreiten sich Neuigkeiten so schnell, wie ein blitzschlag. Du könntest Durchfall haben und versuchen es niemanden zu verraten. Die würden das trotzdem irgendwie heraus finden. Spätestens Übermorgen"
Ich lachte und tat so, als wäre ich angeekelt. "Iihhh! Mama, ich esse gerade!" kicherte ich. Sie lachte auch. Ein strahlendes, wunderschönes Lachen. An Momenten wie diesen verstehe ich nicht, wie mein Vater sie für eine andere Frau verlassen konnte...
"Der Regen hat aufgehört. Bringst du schnell den Müll raus?" fragte sie mich, als ich meinen leeren Teller zum Waschbecken brachte, um ihn abzuwaschen. Ich verdrehte bei ihrer Frage meine Augen. Müll rausbringen ist das Letzte, was ich jetzt machen wollte.
"Komm schon! Ich wasch auch für dich ab." versuchte sie mich zu überreden. Und es klappte. So ein Mist, ich kann einfach nicht 'Nein' sagen! Widerwillig schnappte ich mir meine Jacke und zog meine Schuhe an. Sie drückte mir den Platikmüll in die Hand und ich machte mich zum Mülleimer.
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Alea und die Wilden Kerle gegen die unbesiegbaren Sieger
FanficAls einziges Mädchen in einer Fußballmannschaft voller Jungs ist es garnicht so einfach. Aber als dann noch die unbesiegbaren Sieger die Wilden Kerle herausfordern, beginnt das ganze, echte Chaos.