#7 Der Frieden löst in mir Brechreiz aus [Story-Time]

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Hallo hallo.

Ich war während meiner Schulzeit nur auf drei Klassenfahrten, und zwei von denen hatten mich wünschen lassen, ich wäre einfach Zuhause geblieben.

Die allerletzte Fahrt, die ich je mitgemacht habe, hat mich glücklich schätzen lassen, dass es tatsächlich die Letzte war.

Ich war noch nie jemand, die sich für Klassenfahrten begeistern ließ. Zwar war ich nicht so ein Angsthase, der sofort Panik schob, sobald er in einem anderen Bett schlief, doch sich als schüchterner Mensch mit einem Haufen anderer das Zimmer zu teilen, klang doch weniger als einladend.

Zugleich dem Fakt, dass ich mich eigentlich mit ein paar meiner Mitschülerinnen doch gut verstand, zwei davon sogar meine Freundinnen waren.

Und als ich dachte, dass die Klassenfahrt in der vierten Klasse schon grenzwertig war, schoss die, die nur ein Jahr später stattfand, wirklich den Vogel ab.

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Es war noch recht früh, als meine Mutter und ich meine Tasche plus Rucksack im Kofferraum verstauten. Um sieben Uhr standen wir dann bei meiner Freundin vor der Haustür, um sie mitzunehmen, da nur ihr Vater ein Auto hatte, der aber schon auf Arbeit war.

Während der Fahrt zur Schule kicherten und glucksten wir dann auf dem Rücksitz herum, sprachen sogar schon davon, dass es vielleicht gar nicht mal so schlimm werden würde. Ich versuchte auch mich zun beruhigen, schließlich war meine Freundin auch da.

Sobald wir dann auch schon an der Schule ankamen, standen schon fast all unsere Mitschüler dort herum. Wir stiegen aus, verabschiedeten uns von meiner Mutter und liefen dann guter Dinge zu unserer Gruppe. Nicht ahnend, dass diese drei Tage doch recht beschissen sein würden.

Wir wussten schon, womit wir uns hier befassten, es war kein Geheimnis.

Unsere Klasse würde die Klassenfahrt in einer Art "Feriencamp-artigen" Anlage verbringen, die nur ungefähr 20 Minuten Autofahrt von unserer Schule entfernt war. (.....)frieden, wie sie es nennen. Nein, das ist kein Scherz.

Doch da ich den ganzen Namen nicht ausschreiben will, da ich somit vielleicht meine Heimatstadt preisgeben könnte, müsst ihr euch hiermit begnügen. Die absolute Enttäuschung, die ich erfahren musste, mindert es jedoch nicht.

Nachdem unsere Koffer und Reisetaschen in einem Kastenwagen untergebracht wurden, war es auch schon an der Zeit, den Weg zum Frieden anzutreten, welchen ich schon gar nicht mehr spürte, als ich realisierte, dass wir zu unserem Domizil latschen mussten.

Ich war noch nie eine begeisterte Wanderfreundin, werde ich auch nie sein. Und auch wenn ich damals noch etliche Kilo weniger auf den Rippen hatte, änderte das nichts an meinem Hass aufs Wandern, der uns schon bald durch unwegsames Gelände führte.

Unsere Klassenlehrerin mochte den Gedanken, dass, wenn wir schon einmal in unserer Heimatstadt auf Klassenfahrt gehen, wir doch gleich dorthin laufen könnten. Zumindest sagte sie das und fuhr dann im Auto zur Ferienanlage.

Und obwohl der Weg per Auto nur geschlagene 20 Minuten dauerte, dackelte meine Klasse mindestens 'ne anderthalb Stunde durch den Wald, in welcher ich mich bestimmt acht Mal auf die Fresse legte.

Währenddessen ging die Klassenfahrt unserer Parallelklasse in eine ganz andere Stadt, bestimmt eine Stunde von unserer Heimat entfernt, wo sie in einem Schloss übernachten würden. Als ich diese Neuigkeiten damals hörte, wollte ich mich am liebsten sofort im Vorgarten vergraben, da ich es doch recht unfair fand.

Gut, aber dennoch versuchte ich irgendwie, die Wanderung als supercoole Ninja-Mission anzusehen gegeben der Tatsache, dass ich während dieser Zeit total auf die Tmnt abfuhr, damit ich nicht komplett irre werde. Das ich mir nicht die Haxen gebrochen hab, ist wirklich ein Wunder.

XxLea-nardoxX's GedankenstubeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt