Merle Frohms x Leser

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y/n = your name = dein Name

Leser POV:

Ich stand vor gepackten Taschen. Die Wohnungstür war nur angelehnt, dann erschien Merle wieder in der Tür. Sie drückte mir zwei meiner Pullover in die Hand. „Das war's dann, glaube ich.", unsere Blicke trafen sich nur kurz. „Ja...danke.", ich klammerte mich in den Stoff. „Alles klar...", murmelte sie. Da war diese peinliche Stille. Wie vor ein paar Tagen, als sie sagte sie würde sich trennen wollen. „Schreib mir, wenn du Zuhause angekommen bist, y/n.", sie holte tief Luft, bevor sie den Satz aussprach. Ich verstand dies als mein Zeichen jetzt zu gehen. Ich antwortete mit einem leichten Schnauben. Wieso sollte sie wollen, dass ich ihr schreibe, wenn ich zuhause bin? „Was geht dich das an?", mir erstickte die Frage im Hals. „Weil ich das wissen will!", fuhr sie mich an. „Nur weil wir getrennt sind, heißt es nicht, dass ich das nicht wissen will. Außerdem fährst du nicht nur zum Aldi und zurück." „Gut.", sagte ich knapp. Ich warf die Pullover auf die Taschen und nahm sie an den Tragegriffen. Ich spürte ihren bohrenden Blick in meinem Rücken. „Es tut mir-.", sie stoppte. „Schon gut." Ich erwartete auch keine langen Worte mehr von ihr. Die Haustür fiel ins Schloss.

Vielleicht sollten wir nicht sein. Wir hatten zum wiederholten Mal miteinander gestritten. Es ging um unsere Fernbeziehung. Sie in Wolfsburg, ich immer noch in meinem Heimatort mit mehr als zwei Stunden Fahrtweg. Ich liebte sie immer noch und ich glaube sie mich auch. Ob sie wohl noch an mich denkt? Wenn ich frei hatte kreisten meine Gedanken meistens um unsere Beziehung. Ich bin meistens an meinen freien Tagen hoch gefahren, auch wenn ich mit 'ner Vollzeitstelle und Schichtdienst auf meine Ruhepausen angewiesen war. Insbesondere psychisch hat mich das in den letzten Wochen eingeholt. Wir stritten immer öfter, weil wir was geplant hatten und dann das Auswärtsspiel vor der Tür stand. Also wieder kein Treffen. Dann war wieder Länderspielpause. Dann wollte Merle etwas mit ihren Freundinnen machen. Ich hatte letztendlich nicht mit einer Trennung gerechnet, aber wie gesagt, vielleicht sollten wir einfach nicht sein.

Mich quälten die Gedanken, was sie gerade tut, ob sie an mich denkt, ob sie sich neu verliebt hat. Ob sie ihr Leben lebt, wie zuvor, nur dass ich fehle. Vielleicht vermisst sie mich ja, oder auch nicht? Immer wieder wählte ich ihren Namen auf meinem Handy, nur dieses Mal fehlte das rote Herz dahinter. Ich weinte in mein Kissen. Dicke Tränen tropften auf den blauen Stoff und durchtränkte die Füllung. Ich rollte mich in die Decke neben meiner Bettseite ein und weinte noch viel mehr. Denn die Decke roch immer noch nach ihr. Von ihrem letzten Besuch. Sie wollte einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Sie schleicht sich immer wieder in meine Gedanken ein und verbleibt dort auf ungewisse Zeit. Auch noch nach vier Wochen.

Als ich nach dem Dienst aufs Handy sah, bemerkte ich einen Anruf von Rebecca in Abwesenheit. Ich runzelte die Stirn. Ich hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit einem Anruf aus Wolfsburg. „y/n?", hörte ich. „Ja?" „Gut, dass du zurückrufst. Merle wurde beim Training verletzt-.", mir bohrte sich ein Gefühl von einer glühend heißen Faust in meine Magengrube. „Sie war kurzzeitig ohnmächtig und ist jetzt im Krankenhaus.", fuhr sie weiter fort. „Oh..okay...", bekam ich heraus. „Aber- Becks, Merle und ich sind nicht mehr zusammen, warum rufst du mich an?" „Merle hat drum gebeten, dass jemand dir Bescheid sagt. Mehr sagte sie nicht, es liegt an dir, ob du rumkommst oder sie anrufst oder es sein lässt, ich sollte dir nur Bescheid sagen." „Alles klar...danke dir."

Ich setzte mich ins Auto und gab die Daten nach Wolfsburg ins Handy ein.

Natürlich fuhr ich sofort los.

„Ich möchte gerne zu Merle Frohms, ich bin...ihre...", ja was war ich denn überhaupt? „Freundin.", bekam ich am Empfang des Krankenhauses heraus. Die Dame musterte mich kurz. Dann sagte sie mir Station und Zimmer. Ich eilte die Treppe nach oben, die war schneller als der nicht kommende Fahrstuhl, auch wenn ich völlig atemlos oben ankommen werde.

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