4. Gedanken

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Drei Monate vorher

Diesen Schmerz halte ich kaum noch aus.
Ich liege zitternd auf meinem Bett, die Kopfhörer an und Suizidgedanken im Kopf.
Meine Hände zittern während ich einen Abschiedsbrief an meine Familie schreibe.
Sie haben mich gebrochen, hören mir nicht zu, tuen als sei alles gut... das hat mich zerstört.
Mit Tränen in den Augen lege ich den Brief beiseite und atme tief durch.
Langsam setze ich mich auf.
Mein Blick fällt auf das Messer links neben mir.
Wie hypnotisiert greife ich danach.
Mein schlechtes Gewissen ist aufgeschaltet.
Ich denke nichts mehr...
Ich fühle nichts mehr...
Nur Leere.
Wie automatisch greift meine Hand nach dem Messer.
Erst setze ich vorsichtig an.
Die Klinge durchtrennt meine Haut.
Das Blut rinnt über meine Arme und über meine Hand.
Mein Puls beschleunigt sich und mein Atmen geht schneller.
Ich drücke die Klinge tiefer in meine Haut und stoße zischend die Luft aus.
Es brennt... Aber es ist befreiend.
Ich will die Klinge in meine Ader drücken, da klingelt mein Handy.
Vor Schreck lasse ich das Messer fallen und sehe auf mein Handy.
Elya. Elya hat geschrieben...

Gegenwart

Daran denke ich jetzt...
Als ich sie sehe muss ich daran denken.
Elya hat mich damals vor meinem Selbstmord gerettet.
Ohne sie wäre ich jetzt nicht hier.
Würde nicht aus sie zu rennen und in ihre Arme fallen.
Ich würde nicht den süßes Duft ihres Deos riechen und die Wellen ihres dunkelbraunen Haares berühren können.
Ja, ohne sie wäre ich nicht mehr hier.
Ich liebe dieses Mädchen so unfassbar sehr.
Und niemand wird je etwas daran ändern können!

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