Kapitel 3

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Auf dem Weg zum Hotel fliegen mir tausende Gedanken durch den Kopf... Was, wenn Syd mich nicht mag? Steht sie überhaupt auf Frauen? Weiß sie eigentlich, dass ich sie zu mir eingeladen habe, weil ich sie mag? Egal, wird schon irgendwie...



Sieben Minuten später bin ich dann auch schon am Hotel und sehe Syd. Ich fahre ganz vor, sodass sie nur noch einsteigen muss, und so öffnet sie auch schon die Tür und begrüßt mich mit einem riesigen Lächeln und sagt: "Na? Echt schön, dass das geklappt hat und wir uns sehen können." Ich beiße mir auf die Lippe und lächle. "Ja, das finde ich auch. Hast du schon Hunger? Ich würde uns eine Zucchini Carbonara machen", sage ich hinterher. Daraufhin höre ich Syds Bauch knurren, und sie sagt: "Ja, also ich glaube, ich habe Hunger", und wir beide lachen.


Und so stehen wir auch schon vor meiner Wohnung. Ich bin so aufgeregt, dass ich meinen Schlüssel nicht mal ordentlich ins Schloss bekomme. Oh Mann, was soll denn das heute noch werden? Mir fällt auch gerade auf, dass wir noch gar nicht darüber gesprochen haben, ob sie heute bei mir schlafen möchte oder ob ich sie zurückbringen soll. Sie hat aber auch nichts an Klamotten mitgenommen oder so, von daher gehe ich mal davon aus, dass ich sie später zurückfahre. Schade... oder vielleicht gar nicht mal so schlecht? Ach, keine Ahnung.


"Was möchtest du trinken?", frage ich sie. "Hast du Cola? Würde eine nehmen." Ich greife in den Kühlschrank, drehe mich um und gebe ihr grinsend die Cola. Durch die riesigen Fenster meiner Wohnung scheint der Sonnenuntergang in die Küche und direkt auf Syd. Es sieht so unbeschreiblich schön aus, der Sonnenuntergang und natürlich auch sie.Während Musik läuft, die ich vorhin angemacht habe, beginne ich, die Zucchini zu schneiden, und bemerke aus dem Augenwinkel, wie Syd mich die ganze Zeit anschaut. Ich kämpfe so sehr damit, mich einfach weiter auf das Schneiden der Zucchini zu konzentrieren und sie nicht anzuschauen, aber das hat nicht geklappt. Ich drehe schmunzelnd meinen Kopf nach rechts und blicke in ihre wunderschönen Augen. Einen Moment lang verharren wir so, doch dann guckt Syd ertappt auf den Boden und kratzt sich am Nacken. Sie wirkt aber nicht so, als wäre es ihr total unangenehm gewesen, oder interpretiere ich da gerade zu viel rein?


Inzwischen sitzen wir schon am Tisch, essen die Nudeln und reden gefühlt über Gott und die Welt. Ich genieße diese Momente hier gerade so sehr, und ihr zuzuhören ist das Beste, was ich mir gerade vorstellen könnte. Jetzt kann ich mir auch sicher sein und weiß, dass Sara recht hatte. Ich mag Syd, nicht nur ein bisschen, sondern sehr. Es ist jetzt schon 20:00 Uhr, wir setzen uns auf die Couch und machen einen Film an, woraufhin Syd sagt: "Ähm, macht es dir was aus, wenn ich heute hier bei dir schlafen würde? Ich habe zwar meine Sachen nicht mit, aber ich finde es gerade echt schön hier mit dir." Oh Gott, träume ich gerade? Hat sie das gerade wirklich gesagt? "Als ob mir das etwas ausmachen würde. Ich finde es auch total schön mit dir hier. Ich kann dir ein paar Sachen von mir geben, ist vielleicht auch gemütlicher, wenn wir den Film jetzt gucken." Sie nickt daraufhin, und wir gehen zu mir ins Schlafzimmer, wo mein Kleiderschrank steht. Ich gebe ihr eine dunkelblaue, schon fast schwarze Jogginghose und ein graues, lockeres Shirt. "Ich warte dann im Wohnzimmer auf dich", sage ich, während ich ihr die Sachen übergebe.Wir beide sitzen auf der Couch, und das schon relativ nah nebeneinander. Es ist inzwischen auch schon echt spät, und auf einmal spüre ich, wie ihr Kopf auf meine Schulter fällt, und sie ihren Arm auf meinen Oberkörper legt. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen. Besser hätte der Tag nicht laufen können. Zufrieden schlafe dann auch ich ein.

BETWEEN US - Laura Freigang x Sydney LohmannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt