Sofia konnte es kaum fassen, dass sie wieder einen Fuß in Julius Zimmer setzen konnte. Die Erinnerung an den letzten Besuch war noch frisch, und diesmal war die Atmosphäre nicht weniger angespannt. Die harsche und aggressive Stimme von Julius Bruder schallte durch den Raum.
„Raus mit der Scheiße, raus, raus, raus!" brüllte er, während Sofia, Lukas und Sanchez die restlichen Computer in Kartons einpackten, um sie aus seinem Zimmer zu schaffen.
Mit zittrigen Händen packte Sofia einen der Computer ein und warf einen nervösen Blick zu Lukas, der genauso angespannt wirkte. Sanchez blieb ruhig, konzentriert darauf, die Kartons möglichst schnell zu füllen und nach draußen zu bringen.
Während sie arbeitete, konnte Sofia ihre Gedanken nicht abschalten. Sie war verwirrt und besorgt wegen Gino. In letzter Zeit hatte er sich kaum bei einem von ihnen gemeldet. Seine Abwesenheit war spürbar, und es beunruhigte sie, dass sie nicht wusste, was mit ihm los war. Sofia konnte die Schweißperlen auf ihrer Stirn spüren, als sie einen weiteren Computer in den Karton legte und diesen dann anschließend anfing, auf einen anderen Karton zu stapeln. Sie warf einen kurzen Blick auf Sanchez, der einen letzten Karton schnappte und nickte, um ihr zu signalisieren, dass sie bereit waren zu gehen.
Als die Gruppe sich auf den Weg machte, kamen sie am Wohnzimmer vorbei und erblickten, wie Julius harsch von seinem Bruder gepackt wurde.
Er hatte ihn zu sich gezogen und ihm aggressive Worte ins Ohr geflüstert. Dazu hatte seine Faust sich standhaft um den Kragen seines Shirts geklammert. Julius bekam die Ankunft seiner Freunde kaum mit, als er mit einem plötzlichen unsanften Ruck gegen die Wand geschubst wurde.
Mehr bekam Sofia nicht mit. Ihr Herz schien ihr innerlich zu zerplatzen und sie zögerte nicht weiter.
Die wütenden Schreie des älteren Bruders hallten an ihr vorbei, und sie erkannte, dass er seine Waffe aufgrund von ständigen Durchsuchungen der Polizei möglichst schnell zurückhaben wollte, um diese zu beseitigen.
Sie zog die Waffe aus Lukas Hosentasche heraus, ergriff sie mit beiden Händen und drückte ab. Der Knall durchbrach die aggressiven Schreie des Zimmers, und für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Ihre Hände zitterten wohl heftiger als je zuvor, doch sie zwang sich, die Waffe weiter auf Julius Bruder gerichtet zu halten.
Der Schuss verfehlte ihn knapp und hinterließ einen feinen Riss in der Tapete.
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Sonne und Beton - Eine Suche nach Licht
Umorismo❝𝐌𝐞𝐢𝐧 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐛𝐥𝐮𝐭𝐞𝐭, 𝐦𝐚𝐧. 𝐈𝐜𝐡 𝐰𝐞𝐢𝐬𝐬 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭, 𝐰𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐞𝐬 𝐬𝐨 𝐰𝐞𝐡𝐭𝐮𝐭. 𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐛𝐢𝐭𝐭𝐞 𝐠𝐞𝐡 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭. 𝐄𝐬 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐝𝐢𝐜𝐡, 𝐒𝐨𝐟𝐢𝐚.❞ . . . . . . . . . . - "Eine Suche nach Licht" erzählt...