Schwarz und Weiß
Ein kurzer schrei und dann Blut. An meinen Händen, Gewändern und vor allem auf dem kalten Waldboden. Anspannung liegt in der Luft, doch keine Zeit um den Schock zu verarbeiten. Es ist kalt und schneite, ein ganz normaler Dezember Tag. Zumindest war er es bis vor ein paar Minuten.
~ 6 Jahre zuvor ~
Es ist Sonntag, doch nicht irgendein Sonntag, es ist der Sonntag. Heute ist mein 16. Geburtstag. Aufgrund dieses besonderen Anlasses kommen meine Verwandten und jegliche Königlich hoch angesehenen Familien zu uns in den Palast, um mich über gemeinnützige Organisationen und vieles mehr zu Informieren. Ein lauter und voller Tag aus meiner Sicht, der nur statt findet, um mich möglichen Verehrern zu präsentieren. Denn dass ist das wirklich einzige worauf meine Eltern großen wert legen. Dass ich einen reichen und hoch angesehenen Prinzen heiratet und die Thronfolge gemeinsam mit ihm antrete..
Als ich diesen morgen von einer meiner Dienstmädchen geweckt und schließlich eingekleidet wurde, merkt ich schon wie die Anspannung immer größer wurde. Viele Leute waren gestern Abend schon angereist und jeden Augenblick würden es noch mehr werden.
Jedoch gibt es ein ruhiges Familienfrühstück, wie jeden morgen. Aber diesmal ist etwas anders, es ist eine friedliche Ruhe an einem sonnigen Sommer morgen im Juni. Nach dem Essen ging Vater wie immer nach oben in sein Arbeitszimmer und Mutter diesmal in die Loge um die Gäste zu Unterhalten, wie es ihre Pflicht besagt. Nach den beiden stand auch ich auf und begab mich zu meiner Mutter. Ich spürte, dass es so von mir erwartet wurde, also tat ich es. Ich trat ein und mein erster Blick landet auf einen in Schwarz gekleideten Mann. Er war groß, blond mit blauen Augen, gut gebaut und in etwa in meinem Jahrgang. Ein paar Jahre älter, aber nicht viel. Es brauchte einen Moment eh ich mich wieder besann und weg schaute, doch ich schaffte es. Dann begab ich mich zu Mutter. Sie war in einer Unterhaltung mit Antony, meinem Cousin. Als Antony mich bemerkte bat er um Verzeihung und entführte mich zu einem anderen Teil des Zimmers. "Antony" sagte ich und machte einen knicks, "Me Lady" erwiderte er, nahm meine Hand, beugte sich runter und küsste sie. Wir beide lachten darauf hin. Es war ein kleiner Scherz, den wir uns hin und wieder erlaubten. Wenigstens etwas Spaß bei dem ganzen ernsten Getue.
Nachdem ich eine Ausführliche Beschreibung zu jeder anwesenden Person von Antony erhalten hatte ging es mir gleich etwas besser.
Ich liebe es mit Antony zu reden. Er kannte mich besser als jeder andere und verstand mich auch dem endsprechend besser. Dies beruht auf Gegenseitigkeit. Ich wusste alles über ihn und er auch alles über mich. Zumindest war es mal so gewesen. Es hat sich vieles seit unserem letzten Treffen vor 2 Monaten geändert. Antony war verlobt und wer wusste wie lang ich es noch nicht sein würde.Der Blick meiner Mutter verriet mir, dass ich kommen und einen möglichen Kandidaten kennen lernen sollte. Ich verabschiedete mich vorerst von Antony und ging zu meiner Mutter.
Wie ich gleich erfahren würde war das vor mir Henry McClaire, 20 Jahre alt und der aufgeblasenste Vollidiot den ich je kennenlernen durfte. Natürlich fand meine Mutter ihn einfach nur atemberaubend. Er war etwas größer als ich, hatte kurze schwarze Haare, bernsteinbraune Augen und einen guten Körperbau.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm war mir bereits bewusst das in den nächsten drei Wochen ein Antrag von ihm kommen würde, denn ich wahrscheinlich annehmen musste. Doch auch Henry hatte wichtigere Dinge zu tun als sich zu lange mit mir zu unterhalten und ging schließlich, was mich allein da stehen ließ.
Nachdem ich eine Weile allein da stand viel mein Blick wieder auf den Mann von vorhin. Er saß immer noch auf dem Schwarz-Roten Sofa wie zuvor. Als mein Blick an ihm hoch wanderte sah ich direkt in seine blauen Augen. Die schönsten die ich seit langem gesehen hatte. Wir hatten eine Weile blick Kontakt. Doch als mir klar wurde was hier geschah, wurde ich vermutlich etwas rot und schaute leicht beschämt weg.
Gerade als ich wieder zu Antony gehen wollte, spürte ich eine Präsenz hinter mir, welche mich dazu verführte mich Ruckartig umzudrehen. Und wieder sah ich in die gleichen blaue Augen. Er lächelte mich an und stellte sich als Jakob Courteney vor. Als nächstes erfuhr ich, dass er aus einer nicht ganz so hoch angesehenen Familie war - zusätzlich zu seinem aussehen noch ein Minuspunkt bei meiner Mutter. Warum war er dann überhaupt eingeladen worden? Wahrscheinlich aus irgendwelchen rechtlichen Gründen damit keiner irgendetwas deswegen sagen könnte.Nach einer kurzen und sehr amüsanten Konversation mit Jakob wollte ich gar nicht mehr aufhören und ewig mit ihm weiter reden. Doch es sollte nicht so sein, denn nach kurzer Zeit musste er sich verabschieden und ging. Gerade als ich ihm etwas nachschaute kamen viele der mir noch unbekannten Leute auf mich zu und gratulierten mir. Das konnte nur eines bedeuten. Es gab Torte.
Und wie ich sehen durfte nicht solch eine wie sonst, sondern eine 1m hohe weiß-blaue Torte mit sehr viel Dekoration. Genau so eine wie ich immer wollte doch mich nie traute meinen Eltern davon zu erzählen. Woher wussten sie es also?
Ein kurzer blick nach rechts verriet mir den Grund. Natürlich hatte Antony es ihnen erzählt. Warum sollte er es auch nicht getan haben. Nachdem er mich kurz angelächelt und dann unschuldig angeschaut hatte gab es keine Zweifel mehr das er es wirklich gewesen war, der es meinen Eltern erzählt hatte. Ich rollte kurz und unauffällig mit den Augen und setzte dann mein alltägliches lächeln auf und spielte bis zum Dinner das perfekte Mädchen. Genau so wie meine Eltern es wollten und von mir erwarteten.
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The Book of Blood and Royalty
RomanceVictoria Eloise Valentine ist ein Prinzessin deren Leben mit dem eintreffen ihres 16. Geburtstags eine komplette Wendung nehmen würde. Ein fridch verlobter Cousin und ein gut aussehender Mann in circa ihrem alter. Was wohl einen weitere Prinzessin...