Penelope Pov:
Verschlafen blinzle ich. Als meine Augen endlich ganz offen sind, brauche ich einen Moment um zu begreifen wo ich bin. Die gestrigen Ereignisse wirbeln in meinem Kopf herum. Genussvoll strecke ich mich. In einer Hängematte zu schlafen ist eigentlich wirklich bequem. Erst jetzt bemerke ich, dass keiner mehr hier ist außer ich. In diesem Moment fliegt die Tür auf und Luke kommt herein. Er sieht mich an und ich kann förmlich die Enttäuschung in seinen Augen sehen, dass ich immer noch hier bin.
"Mach dich fertig, der Direktor will dich sehen"
"Auch dir einen wunderschönen Morgen und danke für diese nette Aufforderung"
Er verdreht seine Augen und schon wieder mustert er mich höhnisch. Seufzend schwinge ich mich aus meiner Hängematte und brauche einen Moment um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich will einen Schritt nach vorne machen, allerdings hat sich mein Fuß in der Decke verfangen. Ich rase auf den Boden und kneife meine Augen zusammen. Doch ich werde herumgewirbelt und als ich meine Augen öffne, blicke ich direkt in das Gesicht von Luke. Er hat mich aufgefangen. Kurz fehlen mir die Worte und mein Gehirn fühlt sich wie leer gefegt an. Um mich aus meiner Trance zu befreien schüttle ich meinen Kopf und bringe Abstand zwischen uns.
"Ähm...Danke. Du hast meine Nase vor einem Bruch gerettet. Schätze ich schulde dir was"
Statt zu antworten brummt er nur und sieht mich an. Gott, wie er mir auf die Nerven geht! Kurzerhand öffne ich meinen Koffer und schnappe mir das erstbeste Top und dazu eine Hose die knapp unter den Knien aufhört. Als er keine Anstalten macht den Raum zu verlassen, deute ich auf die Tür. Langsam dreht er sich um und schlendert hinaus. Ich ziehe mir die Hose an, wobei ich auch einen Gürtel umlegen muss da mir die Hose etwas zu groß ist. Nachdem ich das Top auch angezogen habe lege ich mir noch die Kette um, die mir mein Vater an meinem Geburtstag überreicht hat. Mit meiner Haarbürste bringe ich noch meine Haare unter Kontrolle. Ich binde sie zu einem lockeren Zopf. Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel der an der Wand gegenüber von mir hängt. Das hellblaue Top passt zu der schwarzen Hose. Ich atme noch einmal durch und trete dann ins Freie. Luke lehnt gelangweilt an einem Baum und blickt mir entgegen.
"Ist die Prinzessin auch mal fertig"
"Hey! Ich hab mich extra beeilt!"
Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und widerwillig folge ich ihm. Dabei kann ich mir ein Augenverdrehen nicht verkneifen. Auf dem Weg zum Direktor sehe ich mich genauer um. Überall Hüten oder Zelte. Man lebt hier wirklich mitten in der Natur. Eine Gruppe von Jugendlichen kommt uns entgegen und darunter entdecke ich ein paar von gestern Nacht. Da ich nocht bemerkt habe, dass Luke stehen geblieben ist, renne ich fast in ihn hinein. Ich kann gerade noch bremsen und trete sofort zurück. Er dreht sich um und deutet auf ein Gebäude.
"Dort musst du hin"
"Danke, wir sehen uns"
Er murmelt etwas wie "Hoffentlich nicht". Dann ist er auch schon verschwunden. Meine Aufmerksamkeit schweift zurück vor dem was vor mir liegt. Ich fasse an meine Halskette um mir selbst Mut zu machen. Noch einmal atme ich tief durch. Aber, Hey ich schaff das. Immerhin bin ich Hades Tochter...
...das hat so überhaupt nicht geholfen. Genervt von mir selbst, öffne ich die Tür und trete ein. Der Zentaur von gestern Nacht erwartet mich schon.
"Ah, Penelope Ryde. Ich habe Sie schon erwartet"
Ich nicke ihm bloß zu und er bietet mir einen Stuhl an. Kaum habe ich mich darauf niedergelassen, beginnt er mit seinen Fragen. Nachdem ich meine ausgedachte Geschichte von gestern Nacht wieder aufgetischt habe, nickt er bedenklich und verfällt in ein Schweigen. Ich allerdings rutsche nervöus auf meinem Stuhl herum. Gerade will ich etwas sagen, da ich diese schreckliche Stille nicht mehr aushalte, doch da durchfährt mich ein komisches Gefühl. Als würde meine Haut brennen, allerdings schmerzt es nicht. Die Augen des Direktors weiten sich. Doch so schnell wie dieses unglaubliche Gefühl gekommen ist, ist es auch schon wieder verschwunden. Stockend blicke ich zu dem Zentaur gegenüber von mir.
"Was war das?"
"Willkommen in Camp Halfblood, Penelope. Ihr Elternteil hat sich Ihnen gerade anerkannt. Wenn ich mich nicht täusche Nemenis?"
Ich nicke nur. Er konnte ja nicht wissen, dass ich innerlich meinen Vater dankte. Es war nicht Nemenis sondern Hades. Allerdings machte es mich stutzig, dass der Direktor mir das wirklich abkaufte. Meine Haut hat fast geglüht und ob das eine Anerkennung von Nemenis ist, bezweifle ich. Doch der Schulleiter hält mir bloß ein orangen Shirt mit der Aufschrift Camp Halfblood hin. Schnell nehme ich es, verabschiede mich und stürme ins Freie. Draußen atme ich ruhig ein und aus. Ich blicke hinab auf das Shirt, das ich soeben erhalten habe. Jetzt gibt es wirklich kein zurück mehr. Mein Kopf schießt nach oben, als sich jemand räuspert. Es war der rot, braun haarige Lockenkopf von gestern Nacht. Er lächelt mir freundlich zu.
"Wie ich sehe bist du jetzt ein Mitglied von Camp Halfblood. Herzlichen Glückwunsch"
"Danke"
Er scheint einen Moment zu überlegen, doch dann beginnt er zögernd.
"Ich dachte mir, du könntest vielleicht eine Führung gebrauchen. Also biete ich dir an, dich herumzuführen"
"Gerne"
Dankend lächle ich und folge dem Jungen als er anfängt gemütlich herumzuschlendern.
"Ich bin übrigens Percy Jackson, Sohn von Poseidon"
Ich stocke. Sohn von Poseidon? Das heißt doch...
"Alles okay bei dir?"
"Äh, ja klar"
Mein Cousin schaut mich etwas besorgt an was ich nur mit einem freundlichen Lächeln entgegne. Dann läuft er los und ich hinterher.

DU LIEST GERADE
✧ You're a lie ✧/ABGEBROCHEN
FanfictionDas Mädchen Penelope lebt glücklich mit ihrem Vater an einem, etwas anderen Ort. Da aber weder sie noch ihr Vater normale Menschen sind scheint es ihnen nichts auszumachen. ______________________________ Hades und Hekate haben einen großen Fehler g...