Teil 3 - Erster Schultag

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Lorelin

Ich schreckte hoch, als das Klingeln meines Weckers durch meinen Traum schrillte.
Schlaftrunken drehte ich mich um und wollte einfach weiterschlafen, als mir klar wurde, dass heute endlich der erste Schultag in diesem Schuljahr war.

Ich starrte an die Decke und konnte es nicht fassen. So lange hatte ich im Schatten anderer gestanden. So Lange hatte mich die Gesellschaft nicht akzeptiert.
Nur weil ich nicht fliegen konnte. Meine Flügel seien zu dünn sagten sie.

Ich stand auf und Breitete meine wunderschönen Flügel aus. Sie erinnerten mich immer an einen Morphfalter.

Ich schlenderte zum Schrank und suchte mir ein hübsches pastellblaues Kleid heraus.
Als ich es übergezogen hatte kämmte ich meine Haare und steckte sie mit meinem Blumenkamm nach hinten.

Ich musste lächeln als ich mich daran erinnerte wie ich eines Tages doch geflogen war. Alle waren verblüfft und meine große Schwetser hatte gegrinst wie ein Honigkuchenpferd.

Ich lief die Treppe nach unten und stürmte in die Mensa.

Michael und Layarna saßen schon an einem der Tische. An einem Tisch im hinteren Zeil des Raumes, saßen die beiden Wolfswandler mit einem weißhaarigen Mädchen.

Ein zittern durchfuhr mich. Ich senkte den Kopf und ging zu Micheal, der mich eifrig zu sich winkte.
Ich hoffte wirklich ich muss nie mit den Wölfen reden.

Ich biss mir auf die Lippe als ich mich setzte und musst an den Tag denken, den ich nachts immer und immer wieder erlebte.

//Flashback//

Ich schlenderte durch den Wald und genieße einfach die Luft. Der Korb in meinen Händen war schon fast halb gefüllt.
Ich lächelte, endlich war niemand da der mir erzählte, ich könne nicht fliegen.
"Deine Flügel sind zu dünn!" Oder "Du wirst niemals Fliegen können! Du bist keine von uns!"
Natürlich gab es auch Elfen die keine Flügel haben und nicht fliegen können. Ich kannte zwar keine, wusste aber aus den Büchern die ich ständig las, in der Hoffnung eine Möglichkeit zu finden, dass ich irgendwann fliegen könnte, dass es welche gibt.

Ein Knurren riss mich aus meinen Gedanken. Ein schwarzer Wolf stand vor mir. Seine blutroten Augen funkelten bösartig und ich konnte das Jagdfieber darin erkennen.
Ich wollte schreien, doch meine Stimme blieb mir im Hals stecken, als der große Wolf auf mich zusprang.

Ich drehte mich um und wollte fliehen, da war er schon bei mir. Seine Krallen gruben sich in meinem Flügel, seine Zähne zerrissen die empfindliche Haut.

Jetzt schrie ich doch auf. Ich wusste von anderen dass es wehtat wenn unsere Flügel verletzt werden, doch nichts hatte mich auf diese unsagbaren Schmerzen vorbereitet. Es fühlte sich an als würde etwas in mir zerrissen werden und nicht nur meine Flügel.

Plötzlich ertönte eine andere Stimme.
"Zurück! Geh zurück Derrick! Lass sie los! Geh zurück zur Universität! LASS LOS!!!" Die Stimme des Mädchens klang panisch, doch der Wolf hörte auf sie und ließ von mir ab.
Ich blinzelte und spürte den harten Boden unter meinem Rücken. Ich konnte mich nicht daran erinnern gefallen zu sein.
Mein Flügel pochte im gleichen Takt wie mein Kopf.

Dann schob sich jemand in mein Blickfeld. Ich erkannte violette Augen und dunkle Haare. Mehr jedoch konnte ich mit meiner verschwommen Sicht nicht erkennen.
"Alles gut." Murmelte das Mädchen. "Das wird wieder."

The Academy of magical Creatures - MitmachstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt