Aufrecht

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Seit einiger Zeit schreibt meine Herrin unsere Geschichte auf. In einzelnen Geschichten, ohne strenge zeitliche Abfolge. Obwohl gerade das Wort „streng" auf kaum jemand anderen so zutrifft wie auf sie, stets aber mit „liebevoll" verbunden ist.

Geschichte, egal ob die eines einzelnen Menschen, eines Paares, einer Familie oder eines Volkes sagt sie, ist immer nur die Aneinanderreihung einzelner Geschichten. Es kommt aber auch darauf an, wer diese Geschichten erzählt. Wenn es nur eine ist, die erzählt, spiegelt das nur die Perspektive der Erzählenden wider. Das ist aber nicht die ganze Geschichte, weil dann die Perspektive der anderen, über die auch erzählt wird, fehlt.

Jana hat mir nicht befohlen, dies hier aufzuschreiben. Sie befiehlt mir nur selten etwas, meist bittet sie. Aber ich weiß, dass es besser ist, ihren Bitten nachzukommen. Es sei denn, ich möchte bestraft werden. Doch selbst das tut sie nur, wenn sie es will und nicht ich. Das habe ich zuerst nicht verstanden. Aber jetzt weiß ich warum: Sie ist die Herrin, nur sie entscheidet.

Also sitze ich nun vor ihrem Laptop, nackt wie ich gerne bin und sie mich gerne sieht. Sie hat mir erlaubt das Halsband zu tragen, aber nicht den Buttplug. Sie liebt meine Enge, ich hingegen mag es, ganz ausgefüllt zu sein, von ihr, ihrem Körper, ihrer Lust und ihrem Willen. Stattdessen hat sie mir das Vibro-Ei gegeben, das sie über ihr Handy steuern kann.

Die Leine hat sie vom Halsband weg hinten am Bürostuhl festgebunden und mir zwischen Lehne und Rücken ein hartes Polster gestopft. Dann hat sie noch ihren Gürtel quer über meine Brüste und die Lehne des Stuhles festgezogen, so dass ich jetzt kerzengerade dasitze. Das sei wichtig für meine Haltung, hat sie gesagt, und dass Haltung alles sei. Aufrecht, so will sie ihre Sklavin sehen, auch wenn sie kniet und ihre Augen niederschlägt.

Jana und Liz - Teil 6: Was macht sie mit mir?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt