11. Date, oder nicht Date?

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Tief in Gedanken versunken starrte die junge Frau aus dem Fenster.

Ihre tiefbraunen Augen blickten in die Ferne ohne die sommerliche Landschaft vor ihnen wahrzunehmen.

>Der gestrige Abend war- gelinde gesagt- aufwühlend gewesen.

Die Auseinandersetzung mit MacKintosh hatte sie noch wutentbrannt das Bett aufsuchen und sie kaum schlafen lassen.

Immer wieder kreisten ihre Gedanken um seine Worte und um die Reaktion, die Severus ihr entgegenbrachte. Stets wich er vor ihr zurück, kamen sie sich mal näher. Ihre Sehnsucht nach ihm brannte ihr ein schmerzendes Loch in ihr Herz. Was, wenn MacKintosh Recht hatte? Vielleicht sah Severus sie auch als leichtes Frauenzimmer und wich deshalb zurück? Diese ganze Episode ließ sie unsicher.<

Nachdenklich malträtierte Hermione ihre Unterlippe.

>Severus, ach Severus<, seufzte sie in Gedanken, >wie kann ich Dir beweisen, wie ernst ich es mit Dir meine, wie sehr ich Dich will, wie sehr ich Dich brauche..., wie sehr ich Dich liebe!<  Mit einem gequältem innerlichem Stöhnen hielt sie in ihrem Gedanken inne, überwältigt von ihren Gefühlen,  ihrer Verzweiflung,- das Herz war ihr so schwer, >doch Liebe lässt sich nicht erzwingen, wenn Freundschaft alles ist, was Du mir zu geben bereit bist, dann wähle ich Freundschaft. Doch wie finde ich es heraus, ohne diese zu verlieren?<

Sie seufzte abermals.

Er war ihr ein Rätsel. Sie kannte seine einschüchternde, oft gemeine oder kurz angebundene Art schon aus den Tagen ihrer Jugend. Doch sie wusste, dass mehr hinter seiner kühlen ausdruckslosen Fassade steckte, als er den meisten Menschen zeigte.

Sie hatte sanftere Seiten an ihm kennengelernt, er war beschützend, fürsorglich gar und Hermione hatte den Eindruck, dass auch er sich insgeheim nach Kontakt, Verbundenheit, nach Zärtlichkeit sehnte. Er schien ihr genauso verloren und einsam zu sein, wie sie sich fühlte. Doch Severus gab stets den unnahbaren Professor, viel zu selten und doch eher zufällig zeigte er seine Menschlichkeit. Würde er ihre (freundschaftliche) Annäherung willkommen heißen, oder bestünde die Gefahr, dass er sie wieder fort stieß, sollte sie ihm zu nahe kommen? ...

Sie wünschte sich keine oberflächliche, höfliche „Freundschaft", -nein, wenn er sie schon nicht lieben konnte, wollte sie doch wenigstens eine gute Freundin sein. Die junge Frau hatte ein großes Bedürfnis den Menschen hinter dieser harten Schale kennenzulernen, den Mann zu entdecken. Sie wollte ihm zeigen, wie wunderbar Freundschaft war, dass es sich lohnte das Risiko einzugehen, jemanden auch seine verletzlicheren Seiten zu zeigen, dass ein wahrer Freund dies nie zu seinem Vorteil ausnutzen würde. Sie hatte das Gefühl, diese Erfahrung hatte er noch nie machen dürfen.

Nach den jahrzehntelangen Erfahrungen als Spion, war ihm dies verwehrt geblieben. Vertrauen barg eine letale Gefahr.

Sowohl Dumbledore, als auch Voldemort nutzten seine Stärken für sich aus und straften seine Schwächen. So war er allein sicherer dran. Mit undurchdringlicher Rüstung. >Was musste in seinem Innern ein Tumult geherrscht haben, von all den unterdrückten Gefühlen und der Einsamkeit?<

                                                                      ***

Hermione hatte ihren Platz an der Tafel bereits eingenommen, als Severus die Große Halle betrat. Er schwebte herein wie stets, lautlos, geschmeidig und mit langen Schritten.

Wie stets suchte sie in seinem Blick nach Anzeichen irgendeines Gefühls ihr gegenüber, dass ihr verraten würde, wie vorzugehen sei, doch seine Miene blieb unergründlich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03 ⏰

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The Mirror of Erised- Sevmione (slow progress)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt