Die Hydra der Vergangenheit [Abgeschlossen]

0. Die Vorgeschichte

(Es folgt eine grober Abriss der Vorgeschichte aus "Stadt der Türme".
Wer die originale Story noch spoilerfrei lesen möchte, kann dies gerne vorher auf meinem Account tun. Dies ist aber, durch die Zusammenfassung, nicht zwingend notwendig. Jedoch hilfreich für den Kontext)

Pov Vincent

Ich hielt mich an diesem unheilvollen Montagabend ausschließlich im Krankenhaus auf, weil Dag stundenlang operiert wurde. Den umfangreichen Eingriff hatte mein bester Freund gut überstanden. Im Anschluss durfte er auf die Intensivstation, um dort langsam zu sich zu kommen. Er war nur einmal kurz wach gewesen, schlief daraufhin aber weiter seine Narkose aus. Ich war immer noch nicht in der Lage zu begreifen, wie es soweit gekommen ist...

Vor ungefähr 3 Tagen lief Clueso, auf dem Weg nach Hause, eine junge Frau vor seinen Wagen. Lotte war auf der Flucht vor ihrem Ehemann Oskar gewesen. Zu diesem Zeitpunkt jedoch, wusste niemand von uns wie gefährlich ihr Ex-Mann noch werden würde. Als Thomas, Lotte in Sicherheit bringen wollte, folgte er den beiden in ihr Hotel und schlug den ahnungslosen Clüsen zusammen.
Allerdings war das nur die Spitze des Eisberges.
Da Lotte den ersten Angriff unbewusst entgehen konnte, griff Oskar zu noch extremeren Maßnahmen. Er spionierte Dag und mich aus und wartete, bis mein bester Freund alleine war. 

So entführte er Dag, stellte ihn vermutlich mit irgendeinem Beruhigungsmittel ruhig und erpresste Thomas damit, das er Dag nur rausrücken würde wenn er im tausch Lotte bekommt. 
Und hier kommt Elif ins Spiel. Wir organisierten eine gefakte Übergabe und verkleideten Elif als Lotte. Die Polizei legte sich währenddessen auf die Lauer und wollte eingreifen sobald sich eine Möglichkeit dazu bot. 

Dags Anblick beim Austausch gefiel mir gar nicht. Er musste aus dem Auto gehoben und getragen werden, da er nicht mehr von alleine laufen konnte. Seine Augen waren verwunden, die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Die Bilder, wie sein Kopf schlaff zur Seite hing als wäre kein Leben mehr in ihm, werden ich wohl nie wieder aus dem Kopf bekommen. 
Als die Polizei eingriff, wurde Dag einfach fallen gelassen. Er schlug also, ohne die Möglichkeit sich abzufangen, auf den Boden auf. 

Als die Situation sich etwas gelegt hatte, rannte ich zu ihm. Dag konnte nicht aufstehen, seine Beine schien sein Gewicht nicht mehr zu tragen und er stand völlig neben der Spur. Das Dag sein Arm wortlos in eine Schonhaltung brachte, bemerkte keiner von uns. Erstmal versuchte eine Polizistin herauszufinden wie klar im Kopf mein bester Freund noch war.  Nachdem Dag aber weder sagen konnte wo er ist, noch wie spät oder welchen Tag wir haben, wurde er sofort in ein Krankenwagen gebracht. 

Dort nahmen ihm die Notfallsanitäter sofort Blut ab um es im Labor untersuchen zu lassen. Dag Desorientiertheit und sein viel zu langsamer Herzschlag ließen den Schluss zu, das er eine Überdosis Schlaf oder Beruhigungsmittel im Blut hatte. Seine Vitalwerte wurden im Krankenwagen eng überwacht. Dag war so abgekämpft das er während der Fahrt immer wieder einschlief. 

Da mein bester Freund nicht weiter verletzt schien, bekam er erstmal ein Zimmer auf der normalen Station. Dies änderte sich jedoch als ich Dag die Jacke auszog. Mit Tränen in den Augen brachte er seinen Arm sofort wieder in die Schonhaltung. Als ich mir den Arm ansah, wurde mir richtig schlecht. 

Sein ganzer Ellenbogen war dick und dunkelblau, gelb, lila. Außerdem schien Dag große Schmerzen gehabt zu haben. Er ließ mich kaum an seinen Arm ran, zitterte immer wieder und hatte Tränen in den Augen. 

Ich drückte sofort den Notfallknopf. Die Krankenschwester rief sofort einen Arzt dazu und keine zwei Anrufe später, brachte man Dag sofort zum röntgen. 
Nach dem röntgen wurde ziemlich schnell klar, das sein Ellenbogenknochen zersplittert war. Der nächste Anruf ging also zum Not-OP um einen Saal für Dag frei zu machen. Ich blieb jedoch bei ihm bis er in der Narkose eingeschlafen war. 

Diese Geschichte fängt also da an, wo die von Lotte aufgehört hatte: Im Krankenhaus.