Kapitel 3

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"Na endlich, ich dachte schon, wir werden hier verbluten", stöhnte Isaac, der von den Reitern umzingelt in der Bibliothek stand und sich ein mit Blut getränktes Tuch an die Wunde an seinem Bauch drückte. Die düstere Atmosphäre der Bibliothek wurde von den blutgetränkten Schreien und dem leisen Klirren der Rüstungen der Reiter erfüllt. Die Schatten der Reiter tanzten unheimlich an den Wänden, während Eli von den Kreaturen festgehalten wurde und Selene hilflos auf den Boden fiel. "Du hast dich selbst verletzt, damit ich zu dir komme? Du bist echt krank!", rief Selene, ihre Stimme von einem Hauch Verzweiflung durchzogen. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Kräfte schwanden, und sie fiel erneut zu Boden. Isaac wirkte ungerührt. "Ja, naja. Ich hatte ehrlich gesagt meine Zweifel, aber jetzt bist du ja hier. Oder nicht?" Isaacs Stimme war kalt und gleichgültig. "Ich hätte sterben können, du Psycho!" "Keinen Grund, gleich so ausfallend zu werden, ja? Du lebst noch." Isaac wollte gerade auf Selene zugehen, als ihn ein spitzer Gegenstand durchbohrte. Ein erstickter Schmerzensschrei entfuhr Selene, und Sèan kam mit den anderen angelaufen. "Séan, kümmere dich um den, ich übernehme sie", sagte Athan und eilte zu Selene. "Unsere Leben sind verbunden, Athan. Verletzt ihr Isaac, verletzt ihr mich", flüsterte sie. "Okay, dafür finden wir eine Lösung. Lass mich dich erstmal heilen." Athan legte seine Hand auf Selenes Bauch, und ein helles Licht erschien. Die Wunden auf ihrem Körper verschwanden, doch die Spannung blieb. "Da hätten wir das geklärt", sagte Isaac und schleuderte Séan weg. "Wir gehen, Selene." "Sie wird nicht mitkommen", sagte Athan und stellte Selene schützend hinter sich. "Doch wird sie, entweder freiwillig oder mit Nachdruck." "Ich sagte nein." Isaac schnaufte und verdrehte die Augen, bevor er auf die beiden zulief. "Was willst du tun, um sie vor mir zu beschützen, hm? Du kannst mich nicht verletzen, weil es sie genauso trifft. Also... Was willst du tun?"

"Lass mich einfach gehen, Athan, es ist besser so", sagte Selene und versuchte an Athan vorbeizugehen. Dieser hielt sie jedoch am Arm fest. "Er wird dich töten, sobald er hat, was er will. Ich kann das nicht zulassen." "Ich habe einen Plan", flüsterte sie. "Bitte lass mich gehen." Athan seufzte. "Wenn du stirbst..." "Mir wird nichts passieren, vertrau mir." Athan nickte und ließ Selene gehen. Sie lief auf Isaac zu, und bevor dieser reagieren konnte, nutzte sie ihre Magie und schlug sowohl sich als auch ihn bewusstlos. "Das ist unsere Chance, fesselt Isaac, schnappt euch Selene und dann raus hier", befahl Damien und befreite Eli, indem er die Kreaturen mit seinen Krallen zerstörte. "Das ging erstaunlich leicht", sagte Eli verwundert.

"Okay erledigt", sagten Séan und Paul und hoben Isaac auf. Athan nahm Selene, bevor die Gruppe zurück zum Portal ging. Die Bibliothek, einst erfüllt von düsteren Geheimnissen, blieb im Schatten zurück, während die Gruppe sich durch das Portal in die vertraute Welt zurückzog.

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"Athan, Damien, was zur Hölle ist hier los?" Serenas Stimme durchschnitt die angespannte Stille im Wohnzimmer, während sie den Raum betrat. Ihr Blick huschte besorgt zwischen den Gesichtern der Anwesenden hin und her, bevor er auf Selene fiel, die bewusstlos auf der Couch lag. "Geht es ihr gut?" fragte sie, ihre Stirn furchte sich vor Sorge. "Ja, es geht ihr gut. Sie ist nur ohnmächtig", antwortete Paul, sein Ton ruhig, aber die Anspannung lag deutlich in seiner Stimme. Serena konnte die Spannung im Raum förmlich spüren, als sie den Blick auf Isaac lenkte, der gerade von Athan an den Stuhl gefesselt wurde. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. "Nur ohnmächtig? Aha... Was ist überhaupt passiert? Und warum ist der hier?" Sie deutete auf Isaac, dessen Hände jetzt sicher hinter seinem Rücken gebunden waren.

"Er ist hier, weil sein und Selenes Leben verbunden sind. Bis wir herausgefunden haben, wie wir die Verbindung lösen, bleibt er auch hier", erklärte Paul, während er einen festen Knoten ins Seil machte, um Isaacs Bewegungen zu beschränken. Serena schluckte schwer, als die Implikationen dieser Worte auf sie einprasselten. "Und er wird nicht da rauskommen?" fragte sie zweifelnd, während ihr Blick auf die festen Knoten fiel, die Isaac gefangen hielten. Paul schüttelte den Kopf. "Solange er nichts hat, was ihn befreien könnte, nein." Die Worte hallten in der Stille des Raumes wider, und Serena konnte nichts anderes tun, als sich in die beklemmende Atmosphäre des Moments zu fügen, während sie sich mit der bedrohlichen Realität ihrer Situation auseinandersetzte.

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